Lukas Baccus und Theo Borg, die beiden Hauptprotagonisten, befinden sich auf dem Heimweg von Theos Tante, die sie besucht hatten, als sie plötzlich beschossen werden und im Graben landen. Bei eisiger Kälte und Schneegestöber bleibt ihnen nur die Flucht zu Fuß in den Wald. In der bleihaltigen Luft
kommt ihnen eine Blockhütte wie gerufen und nach einer kurzen Überlegung wähnen sie sich in dieser in…mehrLukas Baccus und Theo Borg, die beiden Hauptprotagonisten, befinden sich auf dem Heimweg von Theos Tante, die sie besucht hatten, als sie plötzlich beschossen werden und im Graben landen. Bei eisiger Kälte und Schneegestöber bleibt ihnen nur die Flucht zu Fuß in den Wald. In der bleihaltigen Luft kommt ihnen eine Blockhütte wie gerufen und nach einer kurzen Überlegung wähnen sie sich in dieser in Sicherheit. Doch es kommt anders. Die Tür und die Fenster dieser Hütte, lassen sich nur von außen öffnen und schließen. Als eine dritte Person hereinstolpert, diese vor ihren Augen hinterrücks erschossen wird und die Tür ins Schloss fällt, sitzen sie gemeinsam mit der Leiche, wie Frettchen in der Falle.
Dank des Großaufgebots der Polizei, mit Hubschrauber und Suchhunden, gelingt es sie wohlbehalten wieder zu finden, doch damit fängt die Geschichte erst an.
Die Nichtfunktion ihrer Handys zieht sich wie ein roter Faden durch Schwabs Krimi, genauso wie weitere Morde, die von der Kriminal-Profilerin einem Serienmörder zugeschrieben werden.
Alle Opfer waren Kriegsheimkehrer aus Afghanistan, deren Großväter, die hier in diesem überschaubaren Ort leben, waren im zweiten Weltkrieg aktiv und die gefunden Patronenhülsen stammen aus einer Waffe, aus genau dieser Zeit.
Irgendein Geheimnis, vielleicht ein schlimmes Erlebnis, scheint sie alle zu verbinden.
Inwieweit hier die Drogenkriminalität, aber auch die Liebe eine Rolle spielt, das müssen das Team Baccus/Borg und KollegInnen herausfinden.
Das erweist sich jedoch als äußerst schwierig, denn der Todesschütze scheint überall zu stecken und zu lauern.
Niemand weiß, wen es als nächstes trifft, obwohl sich mit der Zeit der eine oder andere Verdacht einstellt und erhärtet.
Derweil schneit, stürmt und regnet es unablässig, was in diesem Teil des Saarlandes als sehr ungewöhnlich gilt, obwohl nicht nur ein vermeintlich Irrer, sondern auch Weihnachten vor der Tür steht.
Theo muss oder darf seine Tante öfter besuchen als es der Sache dient, doch kommt ihm das nicht ungelegen, denn die alte Dame kocht einfach zu gut! Dass er sie damit ebenfalls in Gefahr bringt, fällt ihm jedoch erst auf, als es fast zu spät ist.
Errare humanum est. Wie der Lateiner sagt. Es sind diese echten, lebensnahen Charaktere, die hier absolut überzeugen und einen mitfiebern lassen.
Das Motiv indessen, erweist sich als äußerst erschütternd. Elke Schwab beschreibt es mit nur wenigen Worten so präzise, dass es mir beim Lesen Tränen in die Augen treibt, die sich bei dem nun stattfindenden Kopfkino als hilfreich erweisen, weil sie meinen Blick auf die imaginäre Leinwand verschleiern.
Gerührt vom Mitleid für den Täter und geschüttelt von der Grausamkeit und Kälte, mit der er seinen Opferkreis erweitert, komme ich mir vor wie ein Martini für James Bond.
Ein Prosit auf diesen erstklassigen Krimi.