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6 Kundenbewertungen

Keine andere Liebesgeschichte hat das Publikum auf der ganzen Welt so mitgerissen wie diese große Saga um die verwöhnte Scarlett O'Hara und ihren zynischen Verehrer Rhett Butler.Mit einzigartiger Intensität zeichnet Margaret Mitchell nach, wie eine große Liebe zerbricht und lässt gleichzeitig eine längst vergangene Epoche lebendig werden.
Die Südstaatlerin Scarlett O'Hara ist jung und vom Leben verwöhnt. Als Tochter eines Plantagenbesitzers lebt sie im Luxus auf dem Familiengut Tara, und es mangelt ihr nicht an Verehrern. Doch der Ausbruch des Bürgerkriegs verändert mit einem Schlag alles.
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Produktbeschreibung
Keine andere Liebesgeschichte hat das Publikum auf der ganzen Welt so mitgerissen wie diese große Saga um die verwöhnte Scarlett O'Hara und ihren zynischen Verehrer Rhett Butler.Mit einzigartiger Intensität zeichnet Margaret Mitchell nach, wie eine große Liebe zerbricht und lässt gleichzeitig eine längst vergangene Epoche lebendig werden.

Die Südstaatlerin Scarlett O'Hara ist jung und vom Leben verwöhnt. Als Tochter eines Plantagenbesitzers lebt sie im Luxus auf dem Familiengut Tara, und es mangelt ihr nicht an Verehrern. Doch der Ausbruch des Bürgerkriegs verändert mit einem Schlag alles. Plötzlich muss Scarlett mit aller Kraft um die Erhaltung ihres Familienbesitzes kämpfen. Ein Mann taucht immer wieder in ihrem Leben auf und steht ihr in den Wirren der Nachkriegszeit bei: der skrupellose Kriegsgewinnler Rhett Butler. Zwischen ihm und Scarlett entwickelt sich eine große Liebe, doch beide sind auch viel zu stolz und eigensinnig, um diese Liebe zu leben... Margaret Mitchells Klassiker wurde sofort nach Erscheinen im Jahre 1936 zum Bestseller und hat seitdem Millionen Leser auf der ganzen Welt begeistert. Die legendäre Verfilmung drei Jahre später machte Vivien Leigh als Scarlett und Clark Gable als Rhett zum berühmtesten Liebespaar der Filmgeschichte.
Autorenporträt
Margaret Mitchell wurde am 8. November 1900 in Atlanta, Georgia, geboren. Sie entstammte einer alten Südstaatenfamilie. Sie arbeitete als Reporterin für das 'Atlanta Journal', bevor die Folgen eines Autounfalls sie zwangen, das Haus zu hüten. In dieser Zeit begann sie, ihren Roman zu schreiben, der nach zehnjähriger Arbeit 1936 erschien. 1949 wurde Margaret Mitchell auf dem Weg ins Kino von einem Taxi überfahren und starb wenig später in ihrer Heimatstadt Atlanta.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.06.2008

DAS HÖRBUCH
Schneller schlägt das Herz
Ulrich Noethen liest Margaret Mitchells „Vom Winde verweht”
Natürlich ist alles richtig, was gegen diesen Roman vorgebracht wurde. Die Heldin mit ihren smaragdfeurigen Augen und der schlankesten Taille der Provinz ist einfach zu schön, zu prinzesschenhaft, zu impulsiv. Der Held ist einfach zu dunkel und unwiderstehlich, wie überhaupt alle Charaktere allzu bunt und kontrastiv überzeichnet sind. Und natürlich verklärt dieses Buch wehmütig die alten Südstaaten, führt schwarze Sklaven als Kindsköpfe oder treue Haustiere vor. Auch mit literarischer Modernität ist es nicht weit her, doch dafür wusste die Autorin, wie man Spannung aufbaut, wie man nah an den Figuren entlangschreibt. Hier schlägt das Herz schneller, rauscht das Blut heißer, glüht der Hass tiefer als im echten Leben. Zweifellos handelt es sich bei Margaret Mitchells mit dem Pulitzerpreis gekrönten Roman „Vom Winde verweht” (1936) um einen Schmöker, um „Pubertätslektüre für junge und ältere Mädchen”, deren Inhalt nicht nacherzählt werden muss.
Und trotzdem hat es nicht nur mit Unterhaltsamkeit und nicht nur mit Ulrich Noethens Lesekünsten zu tun, dass die 43 Stunden lange, komplette Lesung des Romans schnell auch den fesselt, der den Film nicht auswendig kennt. Es gibt in diesem Buch nämlich Haken und Härten, die nicht zum Kitschklischee passen wollen. Mitchell macht bei aller Sympathie aus dem Zustand der Südstaatengesellschaft keinen Hehl. Eitle, verblendete Menschen zeigt sie, deren feudales System keinen Bestand haben kann, deren Eliten vor blinder Kriegslust übersehen, wie abhängig sie von der Industrie der Nordstaaten sind, die ihre Baumwolle doch verarbeitet.
Der Sezessionskrieg, mit dem die Handlung 1861 beginnt, bildet den Horizont dieses Liebesromans. Dessen eigentliche Gefechtslinie verläuft als scharfer Riss zwischen dem oder der Einzelnen und den sozialen Konventionen: Den Schwärmereien verliebter junger Leute stehen nüchterne Eltern gegenüber, die ihre Heiratspolitik schon mal unverblümt mit der Pferdezucht vergleichen.
Unter solch eisernen Zügeln leiden vor allem die Frauen, und nie schreibt Mitchell kritischer, als wenn es um deren Freiheit geht. So sollen junge Damen etwa auswärts nicht essen, weshalb sich Scarlett O’Hara laut Mammys Befehl vor einem Fest zu Hause vollstopfen soll, was sie nicht will (die Taille!). Diese Szene hat in der Kulturgeschichte der Bulimie ihren Platz verdient. „Die Mütter all ihrer Freundinnen”, denkt die Heldin einmal, „prägten ihren Töchtern die Notwendigkeit ein, vor der Welt schmiegsame, hilflose Geschöpfe mit sanften Rehaugen zu sein.” Dass Scarlett bald gegen solche Posen revoltieren wird, macht sie zu einer späten Schwester Emma Bovarys oder Jane Eyres.
Das zärtliche Klischee
Weniger emanzipatorisch schildert Mitchell die Schwarzen, hier herrscht das üble, und noch perfider, das zärtliche Klischee. Der alte Sklave Onkel Peter etwa ist so voll väterliche Fürsorge für seine Herrin, Scarletts Tante Pittypat, dass diese selbst „ganz in den Besitz Onkel Peters übergegangen” sei. Dessen Besitzerstolz äußert sich freilich nur in selbstloser Dienstbarkeit und hat einzig Pittypats Wohl im Auge. Hier kostümiert Mitchell die wahren Machtverhältnisse im koketten Gewand liebevoller Ironie. Man darf diese paternalistische Phantasie ekelhaft finden; bis heute prägt dieser den compassionate conservatism der amerikanischen Rechten.
Vieles in diesem Buch geht über die Genregrenzen hinaus, und sein Reiz wie seine Kraft liegen darin, dass es diese Grenzen zwar nicht hinter sich lässt, aber doch ständig umspielt und überspringt. Ob dadurch nun die lebenshungrige Scarlett O’Hara an Ende nicht doch nur ein wilder Traum für brave Mädchen ist, darüber kann man lange streiten.
Ulrich Noethen liest das Werk elegant verhalten, untertourig sozusagen. Das ist vielleicht der Ökonomie der Kräfte ge-schuldet, bekommt dem Roman aber ausgezeichnet. Hier richtig aufzudrehen, hieße Öl ins Schmalz zu gießen, und man würde eine Stimme, die sich der dramatischen Üppigkeit des Opus ganz anheimgäbe, wohl auf Dauer nicht ertragen. Dabei lässt Noethen den typenhaften Figuren ihren Jargon, beschönt auch nicht das restringierte Gestammel, das Mitchell den „Niggern” in den Mund legt. Nie aber stockt sein Erzählfluss durch zu große Identifikation mit einer Figur. Noethens klassisches Herrentimbre bleibt von gentlemanhaftem Understatement, das die Wucht der Geschehnisse und ihre Spannungsbögen nie vollends ausreizt – und sie dadurch hält, bis zuletzt.
Verständlich ist, dass der Verlag die Imposantheit dieser Lesung werbemäßig nutzen wollte. Deshalb hat man sie in eine monumentale Pralinenschachtel gepackt, in der, durch dünne Pappe ge-trennt, zwei Stapel à 17 CDs liegen. Der Verzicht auf zwei handliche MP3-CDs, auf die die Sache auch gepasst hätte, dürfte wohl dem Eindruckschinden ins-besondere bei den erhofften Käuferinnen zu verdanken sein. Die könnten freilich schnell das unvermeidliche Durcheinandergeraten der 34 schlüpfrigen CD-Hüllen recht undamenhaft verfluchen. WILHELM TRAPP
MARGARET MITCHELL: Vom Winde verweht. Gelesen von Ulrich Noethen. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2008. 34 CDs, 43 Stunden, 89,95 Euro.
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