Es ist schon erschreckend wie treffend Sommerset Maugham die Welt des Theaters beschreibt. Wer jemals im Umfeld seine Zeit dort hat verbringen dürfen, wird dem Autor zustimmen, dass das wirkliche interessante Drama stets hinter der Bühne stattfindet. In den Garderoben, den Gängen, während der
Proben. Alternde Schauspielerinnen sind eine Gefahr für sich selbst. Da sie sich selbst nicht beißen…mehrEs ist schon erschreckend wie treffend Sommerset Maugham die Welt des Theaters beschreibt. Wer jemals im Umfeld seine Zeit dort hat verbringen dürfen, wird dem Autor zustimmen, dass das wirkliche interessante Drama stets hinter der Bühne stattfindet. In den Garderoben, den Gängen, während der Proben. Alternde Schauspielerinnen sind eine Gefahr für sich selbst. Da sie sich selbst nicht beißen können, schnappen sie nach den Kollegen und lassen lediglich Bewunderer in ihrem Dunstkreis zu. Wenn sie dann noch selber die Geschicke eines Theaters leiten und nicht einem Intendanten oder Schauspieldirektor unterstehen, werden sie allmächtig, gottähnlich und nichts ist imstande, ihnen Frieden zu schenken. Nicht mal eine Affäre. Der Roman spielt in den dreißig Jahren, ist mit furiosem Finale wie ein Theaterstück gestrickt und überrascht durch seinen schonungslosen Blick, der sein Mitgefühl nicht verschweigt. Somerset Maugham mag die Welt des Theaters. Er weiß um das Risiko, in das Menschen sich begeben, wenn sie sich dem Applaus aussetzen. Niemand wird so direkt bewertet. Und niemand sonst muß so sehnsuchtsvoll damit leben, dass ihm immer die Flucht auf die Bühne bleibt, weit weg von der Welt da draußen. Amüsant beschrieben, weise und unterhaltend. Somerset Maugham hat nicht umsonst so viele Jahre in Theatern verbracht.