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Celeste Price is an eighth-grade English teacher in suburban Tampa. She is attractive. She drives a red Corvette. Her husband, Ford, is rich, square-jawed and devoted to her. But Celeste has a secret. She has a singular sexual obsession - fourteen-year-old boys. It is a craving she pursues with sociopathic meticulousness and forethought.

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Produktbeschreibung
Celeste Price is an eighth-grade English teacher in suburban Tampa. She is attractive. She drives a red Corvette. Her husband, Ford, is rich, square-jawed and devoted to her. But Celeste has a secret. She has a singular sexual obsession - fourteen-year-old boys. It is a craving she pursues with sociopathic meticulousness and forethought.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.06.2014

Frau sucht kleine Jungs für schmutzige Spiele
Das kontroverseste Buch des Jahres in Amerika: Alissa Nuttings Pädophilie-Roman "Tampa"

In diesem Buch geht es um Sex, um verbotenen Sex, und das auf knapp dreihundert Seiten. Er spielt sich zwischen einer Lehrerin und ihrem minderjährigen Schüler ab, und damit jedem Leser klar wird, worüber wir hier reden und welchen Ton Alissa Nutting, die junge Autorin des Buchs "Tampa", von Beginn an anschlägt, ein paar Beispiele: "Ich will riechen, wie du in deiner Hose kommst." Oder: "Meine Pussy krampfte bei der Vorstellung, Jack in seinem eigenen Bett zu ficken."

Dieser Jack ist ein vierzehn Jahre alter schüchterner Junge mit einem schmalen Kleinejungskörper. Er hat keinen Sex, aber angefangen, davon zu träumen. Für seine sechsundzwanzigjährige Lehrerin Celeste Price stellt er das perfekte Verführungsopfer dar - und so wird sie ihn bald mit Haut und Haar verschlingen.

Alissa Nutting erzählt in ihrem Debütroman "Tampa" eine von einem realen Fall inspirierte Geschichte. Im Jahr 2005 stand die damals dreiundzwanzig Jahre alte High-School-Lehrerin Debra Lafave in Florida vor Gericht, weil sie einen minderjährigen Schüler sexuell verführt hatte. Die Sachlage war zwar eindeutig, nur kam bei diesem Fall etwas hinzu, was vor Gericht keine Rolle spielen dürfte: Debra Lafave war enorm attraktiv. Ihre Bilder, die durch eine elektrisierte Presse gingen, zeigen eine sehr blonde, anziehende Frau. Die Vorstellung, dass mancher Teenager beim Anblick einer solchen Lehrerin aus dem Häuschen gerät, liegt nah. Diese Frau, sagte Lafaves Anwalt, sei zu schön, um ins Gefängnis zu gehen.

Kommen wir zurück zu Celeste, die genauso attraktiv wie Debra Lafave ist. Ihr Haar ist ebenso blond, die Figur ebenso perfekt, und die Haut schimmert rein und glatt. Celeste Price ist besessen von dem Gedanken, ihr jugendliches Aussehen zu konservieren, koste es, was es wolle. Konsequenterweise stehen auf ihrem Körperoptimierungsplan regelmäßige Besuche beim ästhetischen Dermatologen mit Sauerstoff-Facials, Botoxbehandlungen sowie Fruchtsäurepeelings: "Zur möglichst effektiven Vereinigung von Körper und Geist versuchte ich mir vorzustellen, ich würde während der Behandlung tatsächlich jünger: Ich sah mein vierzehnjähriges Ich in der Ferne stehen und darauf warten, dass ich es einholte und wieder in seinen Körper schlüpfte. Jede Sitzung drehte die Uhr um ein paar Monate zurück und brachte mich ihm einen Schritt näher." Und da das Alter Celeste Price anwidert, widert sie auch der Sex mit erwachsenen Männern an. Die Faltenphobikerin kann ihrem Ehemann lediglich in berauschtem Zustand körperlich nah sein.

Es wäre ein Fehler, "Tampa" in eine Linie mit dem Megabestseller "Fifty Shades of Grey" zu stellen. Vom sogenannten Mommy-Porn-Genre, das in etwa so erotisch anmutet wie die "Eis am Stil" Filme der siebziger Jahre, ist "Tampa" denkbar weit entfernt. Alissa Nutting zeichnet das Psychogramm einer kranken, zutiefst egoistischen, Frau, deren Sucht nach Befriedigung derart existentiell ist, dass sie über Leichen geht. Mitunter nimmt dies satirische Züge an - zum Beispiel in jener Szene, als Celeste Price, ausgestattet mit Decke, Fernglas und Vibrator, zu Jacks Haus fährt in der Hoffnung, einen Blick auf den Knaben zu erhaschen. Und einmal, in jenem Stadium, als sich das maximale Lustempfinden nicht mehr ohne Tricks herbeifummeln lässt, steckt Celeste den verliebten Jack einfach in sein altes Halloweenkostüm. In solchen Momenten ist "Tampa" eine Satire auf eine übersexualisierte Gesellschaft, die kollektiv dem Jugendwahn verfallen ist. Celeste ist ihr Produkt: Sie ist besessen vom Reiz der kurzen Zeitspanne zwischen Kindheit und Erwachsensein und wird geschüttelt von Panik angesichts ihrer ersten Fältchen. Sie will Reinheit und Unschuld auskosten und Macht ausüben, indem sie zerstört, was sie genießt.

Literarisch ist das unerheblich. Aber Alissa Nuttings Kritik an einer auf Äußerlichkeiten fixierten Optimierungsgesellschaft, deren moralische Bewertungsmaßstäbe nicht selten durcheinander geraten, sitzt. Man kann diesen Roman durchaus auch als eine Art Selbstprüfung lesen. Inwiefern ist man selbst bereits in die Optimierungsfalle getappt?

"Erwachsene, die Kinder sexuell missbrauchen, verdienen eine angemessene Strafe. Es sollte keinen Unterschied machen, ob ein Straftäter ein rauher, bärtiger Buhmann ist oder eine langbeinige Blondine mit makellosem Make-up", schrieb die Chefin der Zeitung "Orlando Sentinel" über den Fall Lafave. In den Vereinigten Staaten wurde der Roman als "kontroversestes Buch des Jahres" heftig diskutiert und zum Teil sehr positiv besprochen. Kritikerinnen zogen sogar den Vergleich mit Nabokovs "Lolita" und "American Psycho" von Bret Easton Ellis. Das ist zweifellos zu hoch gegriffen, aber Alissa Nutting wirft eine Frage auf, die in der Diskussion um Pädophilie nicht ausgespart werden sollte: Stört uns sexueller Missbrauch weniger, wenn er von einer schönen jungen Frau begangen wird?

Debra Lafave musste übrigens nicht ins Gefängnis. Weil die Familie des Opfers den Jungen angesichts des Medienrummels keiner weiteren Traumatisierungsgefahr aussetzen wollte, erschien er nicht vor Gericht, und Lafave kam mit einer Bewährungsstrafe davon.

MELANIE MÜHL

Alissa Nutting: "Tampa." Aus dem Amerikanischen von Verena von Koskull. Hoffmann & Campe, Hamburg 2014. 288 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"...A highly diverting read...Ms. Nutting lands it." - New York Times

"Impeccably written, full of smart cultural observations, and no small amount of wit...A very bold book." - Daily Beast

"The writing is often excellent, hilariously dark, and mean...Reading about [Celeste] was honestly disturbing and fun." - Entertainment Weekly

"It's as riveting as it is disturbing." - Vulture

"Completely entertaining." - Salon

"In this sly and salacious work, Nutting forces us to take a long, unflinching look at a deeply disturbed mind, and more significantly, at society's often troubling relationship with female beauty." - San Francisco Chronicle

"A work of serious ambition, both literary and moral. It's also laced with dark, sometimes savage humor and juicy riffs on consumer culture and its twin obsessions, youth and beauty." - Cleveland Plain Dealer

"Tampa is one of the most shocking books I have read; it's also one of the most mesmerizing and surprising. Alissa Nutting has written a stunning, brutal book." - Shelf Awareness

"A deliriously enjoyable, absolutely shocking book-a morality tale that tempts and taunts readers to succumb to every kind of immorality." - BOMB

"Gutsy." - TIME

"Smart and biting." - New York Journal of Books

"A brilliant commentary on sex and society." - Cosmopolitan

"Tampa takes on a very serious and disturbing subject with such flair and dark humor and bawdy sexual energy that Nutting is sure to become a member in the small club of authors who turns risky writing into high art." - Tin House

"Bold and fascinatingly transgressive...Tampa may be the new American Psycho." - MSN Entertainment

"TAMPA is one of the most shocking books I have read; it's also one of the most mesmerizing and surprising. I expected to be disturbed, even appalled; what I did not expect in this story of a female teacher fixated on 14-year-old boys was lyricism and blackhumor." - Marilyn Dahl, Shelf Awareness
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