7,49 €
inkl. MwSt.

Versandfertig in 2-4 Wochen
  • Broschiertes Buch

A tale of horror, set in the Congo during the period of rapid colonial expansion in the 19th century. The story deals with the highly disturbing effects of economic, social and political exploitation of European and African societies and the cataclysmic behaviour this induced in some individuals.

Produktbeschreibung
A tale of horror, set in the Congo during the period of rapid colonial expansion in the 19th century. The story deals with the highly disturbing effects of economic, social and political exploitation of European and African societies and the cataclysmic behaviour this induced in some individuals.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Joseph Conrad, geb. 1857 in der Ukraine, war Sohn polnischer Landadliger. Ab dem siebzehnten Lebensjahr fuhr er für französische und englische Handelsgesellschaften zur See, Erwerb des Kapitänspatents zwölf Jahre später, 1884 Annahme der englischen Staatsbürgerschaft. Zahlreiche Roman-Veröffentlichungen. Der Autor verstarb 1924 in England.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.02.2007

DAS HÖRBUCH
Die Hyänen
Manfred Zapatka liest Joseph Conrads „Herz der Finsternis”
Bereits auf den ersten Seiten des schmalen Romans „Herz der Finsternis” lässt Joseph Conrad seinen Erzähler Kapitän Marlow die Geschichte von der Ausplünderung Afrikas in einem Gleichnis zusammenfassen. Marlow erinnert seine vier Zuhörer an einem stillen Abend auf einer Segelyacht an der Themse daran, dass knapp zweitausend Jahre zuvor auch dieser Teil der Welt einmal erobert wurde: von den Römern. Während diese nur raubten und mordeten, sei doch die heutige Eroberung der Welt, „die im wesentlichen darauf hinausläuft, daß man sie denen fortnimmt, die eine andere Hautfarbe oder etwas plattere Nasen als wir haben”, zusätzlich mit einer Idee verbunden, der man Opfer bringen könne.
Ein Zyniker ist, wer die europäische Zivilisation eine opferwerte Idee nennt. Marlow erweist sich in seinen Reden nicht als einer der Seeleute, die „Garn spinnen”, sondern als Außenseiter, der die Welt betrachtet, darin das große Grauen erkennt und den „Ideen” die ehrenwerten Masken mit ruhiger und ironischer Geste abnimmt.
Weil die Handlung – die Abenteuer auf der Reise nach und durch Afrika – nur das Gerüst bildet für die mit Beschreibungen verbundenen Erwägungen, und das alles auf wenig mehr als einhundert Seiten, ist der Roman außergewöhnlich gedankendicht. Er verlangt schon vom Leser größere Konzentration als andere Romane, die auch mal plätschern. Aber wenn man ihn anhören möchte und doch ganz erfassen, so muss man ihn sich vorlesen lassen von einem, der sich die Zeit nimmt, die man beim Lesen selbst verbraucht, wo man gelegentlich verharrt.
Warum wir die Ebbe verpassen
Manfred Zapatka dieses Buch lesen zu lassen, war eine glückliche Wahl. Verfolgt man, wie er Gedankenstriche, Ausrufezeichen, Ausrufe selbst, dazu auch Absätze in seine Rede werdende Lesung einfließen lässt – denn dieses Buch ist ja die lange abendliche Rede von Kapitän Marlow, die seine Zuhörern gar das Einsetzen der Ebbe verpassen lässt –, so muss man von einer eigenen Inszenierung sprechen. Zapatka weicht vom gedruckten Zeichen oft ab, lässt seine Stimme von der Stimmung leiten, zeigt, dass der Vortrag des Gedruckten eine Art Übersetzung ins Gesprochene sein kann.
Wie leicht verständlich doch dieser Text in Zapatkas Lesung bleibt! Freilich ist es gestattet, auch eine Lesung von der Platte einmal anzuhalten, um der bitteren Komik, die sie enthält, nachzulauschen, beispielsweise, wenn Marlow grübelt, warum die fünf Hellhäutigen, namentlich er, der er sich appetitlicher fühlt als die vier grauen Pilger, auf dem kleinen Damfschiff von den dreißig dunkelhäutigen Kannibalen verschont bleiben, die bereits Hunger leiden, weil die Pilger ihr faulendes Flusspferdfleisch wegen dessen Geruchs über Bord geworfen haben, und Marlow es sich nur damit erklären kann, dass der Hunger noch nicht groß genug sei, denn echter Hunger sei so wenig durch Aberglaube, Abscheu, Furcht oder Ehre zu besänftigen wie man von einer auf einem Schlachtfeld zwischen Leichen umherstöbernden Hyäne „Hemmungen” erwarten könne. MARTIN Z. SCHRÖDER
JOSEPH CONRAD: Herz der Finsternis. Aus dem Englischen von Fritz Lorch. Gelesen von Manfred Zapatka. 310 min. Argon Verlag, Berlin 2006. 4 CD und eine MP3-Version, 29,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr