Auch vom Schicksal begünstigte Menschen geraten mit unter durch Selbstverschulden in eine Lage, von der sie sich nie hätten träumen lassen, jemals in eine solche Abhängigkeit zu geraten. Eigentlich besitzt Isabel Archer alles, was ein Mensch zu seinem Glück braucht. Zwar ist sie seit dem Tod ihres
Vaters verwaist und Familie bedeutet für sie, sich in befreundete Familien einzugliedern, aber sie…mehrAuch vom Schicksal begünstigte Menschen geraten mit unter durch Selbstverschulden in eine Lage, von der sie sich nie hätten träumen lassen, jemals in eine solche Abhängigkeit zu geraten. Eigentlich besitzt Isabel Archer alles, was ein Mensch zu seinem Glück braucht. Zwar ist sie seit dem Tod ihres Vaters verwaist und Familie bedeutet für sie, sich in befreundete Familien einzugliedern, aber sie besitzt Geist, Geld und die scheinbare Freiheit, überallhin Reisen zu können. Mit der Bekanntschaft Gilbert Osmonds dringt die Faszination des Abseitigen in ihr Leben, fühlt sie sich von etwas angezogen, was sie nicht zu beherrschen vermag, so daß sie ihn heiratet, ihre Unabhängigkeit ausgerechnet an jenen Mann verliert, den Henry James von Anfang als die falsche Wahl zeichnet. Die feine Psychologie eines Henry James läßt uns die Entscheidungen Archers mit Spannung verfolgen. Kein Mensch ist vor dem Lug und Betrug sicher, den er sich selber auferlegt. Wenn er unbedingt an etwas glauben will, etwas zu lieben vorgibt, muß er die Folgen tragen. Ein großer Roman über das Streben nach Unabhängigkeit, das Behaupten einer Frau in einer männlich dominierten Umgebung, über das Sterben und Lieben. Der Roman des 19. Jahrhunderts findet mit Portät einer jungen Dame zu einem seiner Meisterwerke.