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Mord an der Piazza Vittorio! Ein Verbrechen soll aufgeklärt werden, aber vor allem entfaltet sich zwischen den Marktständen und in den Treppenhäusern der Palazzi ein vielstimmiges Portrait des römischen Lebens.

Produktbeschreibung
Mord an der Piazza Vittorio! Ein Verbrechen soll aufgeklärt werden, aber vor allem entfaltet sich zwischen den Marktständen und in den Treppenhäusern der Palazzi ein vielstimmiges Portrait des römischen Lebens.
Autorenporträt
Amara Lakhous, 1970 in Algier geboren, lebt seit 1995 in Rom. Er studierte Philosophie in Algier und interkulturelle Beziehungen in Rom, wo er an einer Dissertation über arabische Immigranten in Italien arbeitet. Krach der Kulturen um einen Fahrstuhl an der Piazza Vittorio ist sein erstes Buch in deutscher Übersetzung.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.07.2009

NEUE TASCHENBÜCHER
Wolfsgesänge im gelobten Chaosland Italien
Die unbeirrbare Liebe des Verlegers Klaus Wagenbach zu Italien stammt aus einer Zeit, als auf dem Stiefel zwar auch schon regelmäßig das Chaos herrschte, aber Figuren wie Silvio Berlusconi noch keine Chance gehabt hätten, an die Macht zu gelangen. Seitdem wurde nicht nur die politische, sondern auch die reale Landschaft südlich der Alpen durch zahlreiche Blessuren entstellt – was den Verlag nicht davon abhält, immer wieder auf die Wunder Italiens aufmerksam zu machen.
Seine Aktion, die anregen soll, sich mit Sommerlektüre zu bevorraten, heißt in diesem Frühjahr schlicht und schön „Italiens Landschaften”. Sie enthält Klassiker in frischem Gewand, solche der italienischen Literatur und solche des Verlagsprogramms, und als Zugabe eine Neuerscheinung, die das gelobte und gebeutelte Land aus der Sicht eines Immigranten zeigt.
Der algerische Journalist Amara Lakhous, der seit 14 Jahren in Rom lebt, lässt elf Bewohner eines Mietshauses an der Piazza Vittorio einen rätselhaften Todesfall im Aufzug kommentieren und fügt jeweils einen „Wolfsgesang” des abwesenden Verdächtigen hinzu. Das ist amüsant und ernsthaft zu gleichen Teilen und liefert manch ungewohnte Perspektive auf die Eigenarten der italienischen Gesellschaft.
Aber auch die Wiederentdeckungen sind liebevoll ausgewählt: Neben schriftstellerischen Eminenzen des 20. Jahrhunderts wie Giorgio Bassani („Der Geruch von Heu”), Alberto Moravia („La Noia”), Goffredo Parise („Das Alphabet der Gefühle”), Pier Paolo Pasolini („Ragazzi di Vita”) und Leonardo Sciascia („Das weinfarbene Meer”) ist der Satiriker Stefano Benni mit seinem Unterwasser-Decamerone „Die Bar auf dem Meeresgrund” vertreten, Tiziano Scarpa mit seinem hinreißenden Lagunenstadtführer „Venedig ist ein Fisch” und der unsterbliche Heinzelmännchen-Dichter August Kopisch mit seiner Geschichte von der „Entdeckung der Blauen Grotte auf der Insel Capri”. Wer diese Bibliothek im Feriengepäck hat, wird nicht aufhören, Italien trotz allem zu lieben. Kristina Maidt-Zinke
Amara Lakhous: Krach der Kulturen um einen Fahrstuhl an der Piazza Vittorio. Wagenbach, Berlin. 155 S., 10,90 Euro.
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