Ein Psycho-Drama der Liebe.Als die einstmals gefeierte Schauspielerin Madeleine Blais an einem Winterabend erhängt in der Scheune ihres Anwesens gefunden wird, deutet alles auf Selbstmord hin. Nur ihre Großmutter zweifelt und bittet Pierre, den ehemaligen Geliebten von Madeleine, die Polizei auf die richtige Spur zu bringen. Doch er hat eigene Gründe, an den Selbstmord zu glauben.Ein atmosphärisch dichter Thriller, der seine Leser sofort in eine weite kanadische Winterlandschaft versetzt."Literarisch und spannend - eine wunderschöne Liebesgeschichte!" Hamburger Abendblatt
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Exmann einer erhängt aufgefundenen Schauspielerin will die These vom Selbstmord nicht glauben und gerät auf der Suche nach der Wahrheit in der kanadischen Hauptstadt ?in gefährliche Verwicklungen, schreibt Heribert Hoven. Die Lösung des Rätsels findet er ?vergleichsweise banal?, - und außer dieser gebremsten Inhaltsangabe erfährt der Leser dann leider nichts weiter über Sprache, Stimmung oder Stil des Buches.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein Thriller aus Kanada
Jeder Thriller lebt von der Aufregung, die ein so alltägliches Phänomen wie der Tod hervorruft. Dieser ist „am ersten Weihnachtstag 1989” in die Stille des kanadischen Winters eingebrochen und hat in einer Nachbarstadt Montreals das Leben einer Schauspielerin beendet, ein in aller Welt verehrtes Objekt der Begierde. Selbstmord lautet das amtliche Untersuchungsergebnis, an das jedoch der Ich-Erzähler nicht glauben mag. Die Tote, die „an einem Dachsparren in der alten Scheune” hängt, ist nämlich seine Frau, von der er sich vor Jahren getrennt hat, weil ihre Karriereplanungen irgendwann auseinander liefen. Auf der Suche nach dem Leben vor ihrem Tod durchstreift er die Künstlerkreise und politischen Zirkel der Hauptstadt, aber auch die mit kräftigen Strichen skizzierte Provinz („ein guter Ort, um zu sterben”) und gerät dabei in gefährliche Verwicklungen. Vor allem aber verstrickt er sich in seine eigene Vergangenheit, die ihn stärker und wohl auch obsessiver an seine Frau gebunden hat, als er zunächst zugeben will. Obwohl er in dem spannenden Puzzle am Ende selbst als verdächtig erscheint, fällt des Rätsels Lösung vergleichsweise banal aus. So ist er eben auch, der Tod.
HERIBERT HOVEN
LISA APPIGNANESI: In der Stille des Winters. Roman. Aus dem Englischen von Wolf-Dietrich Müller. Aufbau-Verlag, Berlin 2000. 412 Seiten, 46 Mark.
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