Konzept und Leitlinien für eine psychodynamisch fundierte Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie Herausgegeben:Trautmann-Voigt, Sabine; Moll, Monika
Konzept und Leitlinien für eine psychodynamisch fundierte Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie Herausgegeben:Trautmann-Voigt, Sabine; Moll, Monika
Sichere Bindungsmuster entwickeln sich in einem gelingenden emotionalen Austausch. Der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahrzehnte führte jedoch zum Verlust tradierter Formen des Umgangs mit Säuglingen und Kleinkindern sowie zu einer tiefen Verunsicherung von Eltern und in der Folge zu einem vermehrten Auftreten von Bindungsstörungen. Wie kann darauf gezielt eingewirkt werden? Das im vorliegenden Buch vorgestellte Bonner Modell der Interaktionsanalyse (BMIA), ein auf nonverbale Kommunikation fokussierendes Diagnoseinstrument, ermöglicht Aussagen über den jeweiligen Bindungstyp und frühe…mehr
Sichere Bindungsmuster entwickeln sich in einem gelingenden emotionalen Austausch. Der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahrzehnte führte jedoch zum Verlust tradierter Formen des Umgangs mit Säuglingen und Kleinkindern sowie zu einer tiefen Verunsicherung von Eltern und in der Folge zu einem vermehrten Auftreten von Bindungsstörungen. Wie kann darauf gezielt eingewirkt werden? Das im vorliegenden Buch vorgestellte Bonner Modell der Interaktionsanalyse (BMIA), ein auf nonverbale Kommunikation fokussierendes Diagnoseinstrument, ermöglicht Aussagen über den jeweiligen Bindungstyp und frühe Interaktionsmuster bzw. Interaktionsstörungen und weist Wege der Prävention und Behandlung. Die Autorinnen verbinden psychodynamisches Denken mit mehrdimensionalen Interaktionsanalysen und entwickeln Leitlinien für eine Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie. Theoretisch untermauert von den Ergebnissen der Säuglings-, Bindungs- und Hirnforschung und eingebettet in die langjährige praktischepsychotherapeutische Arbeit mit Eltern und ihren Säuglingen, entstand dieses Arbeitsbuch aus der Praxis für die Praxis.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Sabine Trautmann-Voigt, Dr. phil., psychologische Psychotherapeutin und Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeutin in eigener Praxis Bonn, Tanztherapeutin (ADTR, USA). Leitung des Deutschen Instituts für Tanztherapie und Ausdruckstherapie (DITAT).
Inhaltsangabe
InhaltDanksagungEinleitungTeil IEine dreidimensionale Konzeption der Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie1 Standortbestimmungen1.1 Babys in Not!1.2 Das Verhältnis zwischen »Kinderschutz« und »Psychotherapie«1.3 Familienbilder im Wandel - Mütter im Visier1.3.1 »Laisser-faire-Opfer«1.3.2 »Autonomieopfer«1.3.3 »Strukturopfer«1.4 Gesellschaftliche Entwicklungen nach 19891.5 Sinnlich-symbolische Interaktionsformen1.6 Das soziologische Konzept des Habitus1.7 Die Bedeutung emotionaler Anerkennung2 Ein entwicklungsorientierter Zugang2.1 Die frühe Psychoanalyse2.2 Die frühe Suche nach Stimulation und primärer Intersubjektivität2.3 Die psychische Geburt als körperaktiver Prozess - Das »Ausschlüpfen«2.4 Vitalitätsaffekte, episodisches Gedächtnis und die frühe Selbstorganisation - Die »Regulation« im System2.5 Das reifungsbedingte Selbstempfinden und die Bezogenheit2.5.1 Das Empfinden des auftauchenden Selbst2.5.2 Das Empfinden des Kern-Selbst2.5.3 Das Empfinden des subjektiven Selbst2.5.4 Das Empfinden des verbalen Selbst und die verbale Bezogenheit2.6 Körpersprachliches Verstehen als Basis der Mentalisierungsfähigkeit2.7 Formen der Triangulierung als Regulationsleistung in Raum, Kraft und Zeit3 Ein interaktionsorientierter Zugang3.1 Gibt es beim Säugling vorprogrammierte »Prinzipien« des Handelns?3.2 Das körpersprachlich kodierte Interaktionssystem als Motivationssystem für die Entstehung von Intersubjektivität3.3 Ist das Interaktionssystem pränatal angelegt?3.4 Gibt es frühe Beziehungsmotive?3.5 Frühe Interaktion durch motivationale Regulation3.6 Die Regulation früher Systemzustände über körpersprachliches Ausdrucksverhalten3.7 Eine dreidimensionale Konzeption der frühen Kommunikation3.7.1 Die empirische Perspektive (= Signalfunktion)3.7.2 Die hermeneutische Perspektive (= Symbolfunktion)3.7.3 Die systemische Perspektive (= Handlungsfunktion)3.7.4 Darstellung, Ausdruck und Appell im frühen Handlungsdialog4 Die psychodynamische Fundierung4.1 Zur Anlage-Umwelt-Debatte4.2 Wann beginnt die »frühe Beziehungsaufnahme«?4.3 Die strukturelle Entwicklung4.3.1 Die erste Entwicklungsaufgabe: Gemeinsame Wege des Naheseins finden und regulieren4.3.2 Die zweite Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Bindungssystems und Errichtung der ersten Repräsentanz4.3.3 Die dritte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Autonomiesystems4.3.4 Die vierte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Identitätssystems4.4 Umstrukturierungen durch die Adoleszenz4.5 Störungstypen und ihre prozesshafte Ausgestaltung4.6 Abwehr und Bewältigung4.7 Unbewusste Konflikte und ihre Folgen4.8 Strukturelle Vulnerabilität und ihre Folgen4.9 Traumatisierungen und ihre Folgen4.10 Symptomausbruch und Krankheitsverarbeitung4.11 Auffinden des dynamischen FokusTeil IIInteraktionsorientierte Diagnostik und Leitlinien für die Therapie von Eltern mit ihren Säuglingen5 Entwicklung eines Instrumentariums zur körpersprachlichen Präzisierung einer bindungsorientierten Diagnostik5.1 Die Bindungstheorie - Stile des Miteinanders erforschen5.1.1 Signal- und Annäherungsverhalten5.1.2 Zur Feldbeobachtung von Bindungsverhalten5.1.3 Die Entwicklung des Fremde-Situation-Tests (FST)5.1.4 Bindungsmuster und ihre Verteilung5.2 Eine kritische Würdigung vorliegender Modelle5.3 Das Bonner Modell der Interaktionsanalyse5.3.1 Probleme der Diagnostik früher Kommunikation5.3.2 Die Beobachtungskategorien5.3.3 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Lukas5.3.4 Interaktionsanalytische Forschungsergebnisse zu den drei Hauptbindungsstilen5.3.5 Sichere Bindung (Typ B)5.3.6 Unsicher-vermeidende Bindung (Typ A)5.3.7 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Björn5.3.8 Unsicher-ambivalente Bindung (Typ C)5.3.9 Interaktionsanalyse von Christine im Alter von drei Monaten5.3.10 Weitere Ergebnisse der Bonner Studie6 Leitlinien der interaktionsorientierten psychodynamischen Diagnostik und Therapie6.1 Leitlinien für die videogestützte interaktionsorientierte Diagnostik nach BMIA6.1.1 Eine exemplarische Interaktionsbeobachtung: »Ich fühl' mich so verloren!«6.1.2 Ein Beispiel für einen unsicher-ambivalenten Bindungsstil: »Hin und her, vor und zurück«6.2 Leitlinien für die Behandlung6.2.1 Mehrdimensionale Diagnostik6.2.2 Therapieansatz6.2.3 Frühe dominante »Themen«6.2.4 Das Interventionsspektrum: Zwölf Techniken6.2.5 Szenisches Verstehen6.2.6 Störungsbilder und Indikationsspektrum6.2.7 Klinische Synopsis7 Klinische Beispiele: »Normale« oder »gestörte« Entwicklungsverläufe?7.1 »Ich will nicht mehr!« - »Du musst!«7.2 »Sven - dein Bruder, der Sündenbock«7.3 Ramona, ein sechs Monate altes »Schreikind« (F93.0)7.4 Moritz, ein zehn Monate altes Kind mit »stereotyper Bewegungsstörung« (F98.4)7.5 Marina, ein 23 Monate altes Kind mit reaktiver Bindungsstörung, gehemmter Typ (F94.1)Teil IIILehrkonzept8 Die Ausbildung an der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie8.1 Zur Standortbestimmung des Curriculums8.2 Ausbildungsorganisation und Zielsetzungen8.3 Der Bezug zur neueren Psychotherapieforschung8.4 Die Funktion der Gruppe8.5 Die Videodokumentation8.6 Übungen zur Vertiefung des Verständnisses von »Mentalisierung« und »Empathie«8.6.1 States und Motivationssysteme8.6.2 Passung und Empathie8.6.3 Die Dimension »Zeit«8.6.4 Die Dimension »Kraft«8.6.5 Die Dimension »Raum«8.6.6 Nacherleben von Videoszenen8.7 Evaluation im Abschlussbericht9 Zur Grammatik von Kurzfilmen - Psychodynamische PotenzialeKarsten Henning9.1 Filmbeispiel: Am See9.2 Filmbeispiel: WASP9.3 Filmbeispiel: Schreimutter9.4 Filmbeispiel: Gregors größte ErfindungSchlusswortLiteraturAnhang
InhaltDanksagungEinleitungTeil IEine dreidimensionale Konzeption der Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie1 Standortbestimmungen1.1 Babys in Not!1.2 Das Verhältnis zwischen »Kinderschutz« und »Psychotherapie«1.3 Familienbilder im Wandel - Mütter im Visier1.3.1 »Laisser-faire-Opfer«1.3.2 »Autonomieopfer«1.3.3 »Strukturopfer«1.4 Gesellschaftliche Entwicklungen nach 19891.5 Sinnlich-symbolische Interaktionsformen1.6 Das soziologische Konzept des Habitus1.7 Die Bedeutung emotionaler Anerkennung2 Ein entwicklungsorientierter Zugang2.1 Die frühe Psychoanalyse2.2 Die frühe Suche nach Stimulation und primärer Intersubjektivität2.3 Die psychische Geburt als körperaktiver Prozess - Das »Ausschlüpfen«2.4 Vitalitätsaffekte, episodisches Gedächtnis und die frühe Selbstorganisation - Die »Regulation« im System2.5 Das reifungsbedingte Selbstempfinden und die Bezogenheit2.5.1 Das Empfinden des auftauchenden Selbst2.5.2 Das Empfinden des Kern-Selbst2.5.3 Das Empfinden des subjektiven Selbst2.5.4 Das Empfinden des verbalen Selbst und die verbale Bezogenheit2.6 Körpersprachliches Verstehen als Basis der Mentalisierungsfähigkeit2.7 Formen der Triangulierung als Regulationsleistung in Raum, Kraft und Zeit3 Ein interaktionsorientierter Zugang3.1 Gibt es beim Säugling vorprogrammierte »Prinzipien« des Handelns?3.2 Das körpersprachlich kodierte Interaktionssystem als Motivationssystem für die Entstehung von Intersubjektivität3.3 Ist das Interaktionssystem pränatal angelegt?3.4 Gibt es frühe Beziehungsmotive?3.5 Frühe Interaktion durch motivationale Regulation3.6 Die Regulation früher Systemzustände über körpersprachliches Ausdrucksverhalten3.7 Eine dreidimensionale Konzeption der frühen Kommunikation3.7.1 Die empirische Perspektive (= Signalfunktion)3.7.2 Die hermeneutische Perspektive (= Symbolfunktion)3.7.3 Die systemische Perspektive (= Handlungsfunktion)3.7.4 Darstellung, Ausdruck und Appell im frühen Handlungsdialog4 Die psychodynamische Fundierung4.1 Zur Anlage-Umwelt-Debatte4.2 Wann beginnt die »frühe Beziehungsaufnahme«?4.3 Die strukturelle Entwicklung4.3.1 Die erste Entwicklungsaufgabe: Gemeinsame Wege des Naheseins finden und regulieren4.3.2 Die zweite Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Bindungssystems und Errichtung der ersten Repräsentanz4.3.3 Die dritte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Autonomiesystems4.3.4 Die vierte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Identitätssystems4.4 Umstrukturierungen durch die Adoleszenz4.5 Störungstypen und ihre prozesshafte Ausgestaltung4.6 Abwehr und Bewältigung4.7 Unbewusste Konflikte und ihre Folgen4.8 Strukturelle Vulnerabilität und ihre Folgen4.9 Traumatisierungen und ihre Folgen4.10 Symptomausbruch und Krankheitsverarbeitung4.11 Auffinden des dynamischen FokusTeil IIInteraktionsorientierte Diagnostik und Leitlinien für die Therapie von Eltern mit ihren Säuglingen5 Entwicklung eines Instrumentariums zur körpersprachlichen Präzisierung einer bindungsorientierten Diagnostik5.1 Die Bindungstheorie - Stile des Miteinanders erforschen5.1.1 Signal- und Annäherungsverhalten5.1.2 Zur Feldbeobachtung von Bindungsverhalten5.1.3 Die Entwicklung des Fremde-Situation-Tests (FST)5.1.4 Bindungsmuster und ihre Verteilung5.2 Eine kritische Würdigung vorliegender Modelle5.3 Das Bonner Modell der Interaktionsanalyse5.3.1 Probleme der Diagnostik früher Kommunikation5.3.2 Die Beobachtungskategorien5.3.3 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Lukas5.3.4 Interaktionsanalytische Forschungsergebnisse zu den drei Hauptbindungsstilen5.3.5 Sichere Bindung (Typ B)5.3.6 Unsicher-vermeidende Bindung (Typ A)5.3.7 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Björn5.3.8 Unsicher-ambivalente Bindung (Typ C)5.3.9 Interaktionsanalyse von Christine im Alter von drei Monaten5.3.10 Weitere Ergebnisse der Bonner Studie6 Leitlinien der interaktionsorientierten psychodynamischen Diagnostik und Therapie6.1 Leitlinien für die videogestützte interaktionsorientierte Diagnostik nach BMIA6.1.1 Eine exemplarische Interaktionsbeobachtung: »Ich fühl' mich so verloren!«6.1.2 Ein Beispiel für einen unsicher-ambivalenten Bindungsstil: »Hin und her, vor und zurück«6.2 Leitlinien für die Behandlung6.2.1 Mehrdimensionale Diagnostik6.2.2 Therapieansatz6.2.3 Frühe dominante »Themen«6.2.4 Das Interventionsspektrum: Zwölf Techniken6.2.5 Szenisches Verstehen6.2.6 Störungsbilder und Indikationsspektrum6.2.7 Klinische Synopsis7 Klinische Beispiele: »Normale« oder »gestörte« Entwicklungsverläufe?7.1 »Ich will nicht mehr!« - »Du musst!«7.2 »Sven - dein Bruder, der Sündenbock«7.3 Ramona, ein sechs Monate altes »Schreikind« (F93.0)7.4 Moritz, ein zehn Monate altes Kind mit »stereotyper Bewegungsstörung« (F98.4)7.5 Marina, ein 23 Monate altes Kind mit reaktiver Bindungsstörung, gehemmter Typ (F94.1)Teil IIILehrkonzept8 Die Ausbildung an der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie8.1 Zur Standortbestimmung des Curriculums8.2 Ausbildungsorganisation und Zielsetzungen8.3 Der Bezug zur neueren Psychotherapieforschung8.4 Die Funktion der Gruppe8.5 Die Videodokumentation8.6 Übungen zur Vertiefung des Verständnisses von »Mentalisierung« und »Empathie«8.6.1 States und Motivationssysteme8.6.2 Passung und Empathie8.6.3 Die Dimension »Zeit«8.6.4 Die Dimension »Kraft«8.6.5 Die Dimension »Raum«8.6.6 Nacherleben von Videoszenen8.7 Evaluation im Abschlussbericht9 Zur Grammatik von Kurzfilmen - Psychodynamische PotenzialeKarsten Henning9.1 Filmbeispiel: Am See9.2 Filmbeispiel: WASP9.3 Filmbeispiel: Schreimutter9.4 Filmbeispiel: Gregors größte ErfindungSchlusswortLiteraturAnhang
Rezensionen
»Über die Wandlung unserer Zeit und damit auch der Familie ist sehr umfassend in diesem Buch geschrieben. Es ist ein Arbeits- und Lehrbuch für Fachpersonen und für interessierte Eltern, die sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen möchten.« Jörg Mathieu in PAPA-YA (07/2011) »Der Anspruch des vorliegenden Werkes ist beachtlich. Es integriert Konzepte einer interaktionsorientierten und psychodynamisch fundierten Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie mit den Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften, der Säuglingsforschung, der Bindungstheorie und den Methoden einer gezielten Verhaltensbeobachtung mit einer besonderen Betonung der Körpersprache.« Gerald Mackenthun in Kinderanalyse, Januar 2013
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