Meilenstein als Diagnoseinstrument (auch) für Schulen
„Wer schreibt, setzt sich intensiv mit seinen Gedanken und Gefühlen auseinander.“ heißt es auf dem Buchrücken dieses Therapie-Tools. Schon im 1. Kapitel bringt das Autorenteam das Anliegen dieses hervorragend konzipierten und strukturierten
Werkes mit seinen Anwendungsbezügen auf den Punkt: „Schreiben entastet die Seele! … Schreiben kann dabei…mehrMeilenstein als Diagnoseinstrument (auch) für Schulen
„Wer schreibt, setzt sich intensiv mit seinen Gedanken und Gefühlen auseinander.“ heißt es auf dem Buchrücken dieses Therapie-Tools. Schon im 1. Kapitel bringt das Autorenteam das Anliegen dieses hervorragend konzipierten und strukturierten Werkes mit seinen Anwendungsbezügen auf den Punkt: „Schreiben entastet die Seele! … Schreiben kann dabei helfen, Konflike ins Bewusstsein zu rufen, sie zu verarbeiten und [möglicherweise; d.V.] zu lösen. … Die Sprache des Unbewussten fließt in den Schreibprozess mit ein und bietet einen geschützten Raum, in dem die Erlebnisse des Schreibenden in einem anderen Licht reflektiert werden können.“
In einer Zeit, in der immer häufiger die Notwendigkeit zu Recht eingefordert wird, gerade jüngere Menschen wahrzunehmen, kann dieses Buch jedem Schulsozialarbeiter, aber auch jedem (Beratungs-) Lehrer nur ans Herz gelegt werden. Traumatische Erlebnisse, sexuelle Gewalt, familiäre Probleme oder Essstörungen »verstecken« sich in jeder Schule, in jeder Klasse vielleicht und warten nur darauf, »enttarnt« zu werden, damit sich eine Perspektive für die Betroffenen eröffnen kann.
Die Materialfülle bietet auch jedem engagierten Pädagogen eine Grundlage, Missstände zu entdecken und so professionelle Hilfe einzuleiten. Gerade die im schulischen Kontext praktizierten Techniken wie Mindmapping oder Clustering bieten Schülern bereits bekannte Methoden an, Erlebnisse zu verarbeiten. Hier können beispielsweise erste Hinweise über Nöte auftreten, die im weiteren Verlauf z.B. mit der Kästchenmatrix, dem Satz-Ergänzungs-Arbeitsblatt, dem »Spiegel« oder dem umfangreichen Material zu Briefen (Kapitel 10) möglicherweise vertiefend mehr „Licht ins Dunkle“ bringen. Das 13. Kapitel bietet mit dem Thema „Fantasiereisen und -welten“ dem geschulten Pädagogen 16 kreativ gestaltete Arbeitsblätter, zahlreiche Informationen und Anleitungen an, seine diagnostischen Erfahrungen auszubauen. Allerdings stellen Themen wie „Ein Glas voller Gefühle und Erinnerungen“ oder „Vom Tunnel ins Licht“ schon Herausforderungen dar, die unbedingt professioneller Unterstützung bedürfen.
Mein Fazit: Die Therapie-Tools „Therapeutisches Schreiben“ sind ein bemerkenswertes und richtungsweisendes Angebot nicht nur an Psychologen oder solche, die es einmal werden wollen – dieses Arbeitsbuch gehört auch in die Hand jedes Beratungslehrers und Schulsozialarbeiters.