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We have long since lost our faith in the idea that human beings could achieve human happiness in some future ideal state a state that Thomas More, writing five centuries ago, tied to a topos, a fixed place, a land, an island, a sovereign state under a wise and benevolent ruler. But while we have lost our faith in utopias of all hues, the human aspiration that made this vision so compelling has not died. Instead it is re-emerging today as a vision focused not on the future but on the past, not on a future-to-be-created but on an abandoned and undead past that we could call retrotopia. The…mehr

Produktbeschreibung
We have long since lost our faith in the idea that human beings could achieve human happiness in some future ideal state a state that Thomas More, writing five centuries ago, tied to a topos, a fixed place, a land, an island, a sovereign state under a wise and benevolent ruler. But while we have lost our faith in utopias of all hues, the human aspiration that made this vision so compelling has not died. Instead it is re-emerging today as a vision focused not on the future but on the past, not on a future-to-be-created but on an abandoned and undead past that we could call retrotopia. The emergence of retrotopia is interwoven with the deepening gulf between power and politics that is a defining feature of our contemporary liquid-modern world the gulf between the ability to get things done and the capability of deciding what things need to be done, a capability once vested with the territorially sovereign state. This deepening gulf has rendered nation-states unable to deliver on their promises, giving rise to a widespread disenchantment with the idea that the future will improve the human condition and a mistrust in the ability of nation-states to make this happen. True to the utopian spirit, retrotopia derives its stimulus from the urge to rectify the failings of the present human condition though now by resurrecting the failed and forgotten potentials of the past. Imagined aspects of the past, genuine or putative, serve as the main landmarks today in drawing the road-map to a better world. Having lost all faith in the idea of building an alternative society of the future, many turn instead to the grand ideas of the past, buried but not yet dead. Such is retrotopia, the contours of which are examined by Zygmunt Bauman in this sharp dissection of our contemporary romance with the past.

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Autorenporträt
Zygmunt Bauman (1925-2017) was Professor Emeritus of Sociology at the University of Leeds.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.02.2018

Geht alles den Bach runter
Zwei letzte Bücher von Zygmunt Bauman

Blickt man auf die Daten seines Lebens, dürfte der Titel Jahrhundertzeuge Zygmunt Bauman vielleicht gerade so gerecht werden. Der 1925 in Posen Geborene hat dieses Jahrhundert buchstäblich in seinen Extremen erlebt, erlitten und immer wieder - in einem weitläufigen soziologischen Werk - bezeugt und überprüft. Kurz vor seinem Tod im vergangenen Jahr erschien Baumans letztes Werk "Retrotopia", das jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt. Auch der Respekt vor dem großen Namen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Retrotopia" ein schwaches Buch ist.

Nicht, weil es keine starken Worte der Empörung fände, sondern weil es eigentlich aus nichts anderem als solchen besteht. Baumans Klage über den Verlust der Utopien, die die Hoffnungen seines Jahrhunderts waren, macht "Retrotopia" zu einer bedrückenden Lektüre. Atemlos rafft er darin die Liste seiner Anklagen zusammen: Das zwanzigste Jahrhundert habe mit futuristischen Utopien begonnen, und es endete in Nostalgie.

Doch für Bauman sind die Kapitel seines Buches - Zurück zu Hobbes, Zurück ans Stammesfeuer, Zurück zur sozialen Ungleichheit und Zurück in den Mutterleib - keine Chiffren für nostalgische Sehnsüchte. Wir seien vielmehr schon in diesem Zurück, dazu verdammt, in diesen bereits als überwunden gedachten Verhältnissen zu verharren. Das einst Undenkbare, dass sich der Staat von seiner Pflicht der Sicherheitsgarantie innerhalb seiner territorialen Grenzen zurückgezogen hat, habe uns wieder in Hobbes' Krieg aller gegen alle zurückgeschleudert. Infolge der Globalisierung seien die Nationalstaaten auf nicht mehr als große Nachbarschaften zusammengeschrumpft, eingezwängt in vage umrissene, kaum noch zu sichernde Grenzen.

Terrorismus und ein neuer weltweiter Tribalismus hätten den Staat, Hobbes' einstmals so mächtigen Leviathan, in die Insolvenz getrieben. Die westlichen Gesellschaften zerfielen in Habende und Habenichtse, das ungebremste Wüten von Globalisierung und Neoliberalismus habe die Mittelschichten zum Schrumpfen gebracht, Solidarität gebe es nicht mehr. Die "Straße nach Morgen" sei zum düsteren Pfad des Niedergangs und Verfalls geworden. Wir würden derzeit zurück ins frühe neunzehnte Jahrhundert gestoßen, so das Fazit.

Wer nach Differenzierung und Diskursivität verlangt, nach Argumenten und wenigstens ein paar empirischen Belegen, geht leer aus. Raum für Einwände, für Zweifel an der Hoffnungslosigkeit seiner Diagnosen lässt Bauman nicht. Man kann dieses Buch als eine Polemik lesen oder als eine Bußpredigt. Ein soziologisches Werk ist es nicht. Man könnte ihm zugutehalten, dass sein prophetisches "Kehret um!" aus dem Munde eines Autors kommt, der miterlebt hat, welche Opfer im vergangenen Jahrhundert für linke wie rechte Utopien gebracht wurden.

Von diesem Respekt vor Baumans Erfahrungen zeugt auch der unvollendet gebliebene Gesprächsband über die Jugend des 21. Jahrhunderts, an dem der italienische Journalist Thomas Leoncini mit Bauman noch bis zu dessen Tod gearbeitet hat. Der deutsche Titel "Die Entwurzelten" wird dem italienischen Original "Nati Liquidi" allerdings nicht ganz gerecht. Es geht Bauman hier eher um das in seinen Augen Flüssige, Unstete und Flüchtige des zeitgenössischen Menschen. Aller Hoffnungen, die sich auf das Internet gerichtet hatten, seien mittlerweile enttäuscht, es stehe heute für Isolation, Ausgrenzung und Diffamierung.

Warum Bauman darauf einging, sich von Leoncini über Tattoos, plastische Chirurgie, Hipster, Mobbing und Sex ausfragen zu lassen, bleibt allerdings etwas rätselhaft. Befanden wir uns nicht gerade noch mit Hobbes im Krieg alle gegen alle? Es ehrt den über Achtzigjährigen, mit welcher Ernsthaftigkeit und Neugierde er sich hier den hippen Themen seines sechzig Jahre jüngeren Gesprächspartners stellt. Die Erwartung beider, dass ihre Unterhaltungen über den Horizont und die Interessen Zwanzigjähriger hinausweisen, bleibt allerdings unbelegt. "Retrotopia" endet mit Baumans Warnung, wir müssten uns auf eine lange Zeit einstellen, in der es mehr Fragen als Antworten und mehr Probleme als Lösungen gebe. Da könnte man wohl zu bedenken geben, dass das vermutlich immer schon so war.

GERALD WAGNER.

Zygmunt Bauman: "Retrotopia."

Aus dem Englischen von Frank Jakubzik. Suhrkamp Verlag, Berlin 2017. 220 S., br., 16.- [Euro].

Zygmunt Bauman und Thomas Leoncini: "Die Entwurzelten".

Was uns bewegt im 21. Jahrhundert - ein Gespräch. Eichborn Verlag, Köln 2017. 112 S. , geb., 16,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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