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Staat und Kapitalismus lassen sich erst verstehen, wenn sie im Verhältnis zu Sexualität gedacht werden. Wir entwickeln Foucaults Konzeption der Gouvernementalität queer-feministisch weiter und zeigen, wie wichtig das aktuelle Sexualitätsdispositiv für neoliberale autoritäre Staatlichkeit ist. Gegenwärtige Subjektivierungsweisen, in denen Disziplinierung als Freiheit und Selbstverantwortung gelebt wird, problematisieren wir mit Foucaults Überlegungen zur Sorge um sich und die anderen. Im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit der 'parrhesia' - dem mutig kritischen Sprechen unter riskanten…mehr

Produktbeschreibung
Staat und Kapitalismus lassen sich erst verstehen, wenn sie im Verhältnis zu Sexualität gedacht werden. Wir entwickeln Foucaults Konzeption der Gouvernementalität queer-feministisch weiter und zeigen, wie wichtig das aktuelle Sexualitätsdispositiv für neoliberale autoritäre Staatlichkeit ist. Gegenwärtige Subjektivierungsweisen, in denen Disziplinierung als Freiheit und Selbstverantwortung gelebt wird, problematisieren wir mit Foucaults Überlegungen zur Sorge um sich und die anderen. Im Rahmen seiner Auseinandersetzung mit der 'parrhesia' - dem mutig kritischen Sprechen unter riskanten Bedingungen - entfaltet Foucault kynische Praktiken des Ent/Übens von Gewohnheiten. Wir zeigen, wie sich Kyniker_innen aus den unhinterfragten und nicht mehr wahrgenommenen Disziplinierungsverhältnissen hinaus bewegen und dabei neue Praxen erfinden. Als Historiker der Gegenwart rechnet Foucault mit der Revolution - nicht als Rückkehr, sondern als Wiederkehr. Wir zeigen wie sich seine Kritik an derGegenwart als revolutionäre Praxen in den Besetzungs- und Demokratiebewegungen seit 2011 aktualisiert.
Autorenporträt
Isabell Lorey lehrt Politische Theorie, Kulturwissenschaften und Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Wien. Sie war u.a. Assistenzprofessorin für Gender und Postcolonial Studies an der Universität der Künste in Berlin und Nachrichtenredakteurin beim Fernsehen.

Ruth Sonderegger ist Assistant Professor am Institut für Philosophie der Unversität Amsterdam. Buchveröffentlichung.

Dr. phil. Gundula Ludwig ist Fulbright Visiting Professor am Department of Gender, Women and Sexuality Studies an der University of Minnesota. Von August 2010 bis August 2011 war sie wissenschaftliche Geschäftsführerin am Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung an der Universität Marburg. Davor arbeitete sie vier Jahre als Universitätsassistentin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien.