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Viktor Orbán steht seit mehr als zwanzig Jahren an der Spitze seiner Partei. In Europa gibt es keinen zweiten Politiker, der sich so lange an der Spitze gehalten hat, obwohl er zwischendurch auch dramatische Wendungen erleben und Niederlagen einstecken musste. Außer der Politik sind in seinem Leben noch zwei Dinge sehr wichtig. An erster Stelle die Familie, seine Frau Anikó Lévai und die fünf Kinder. An zweiter Stelle Fußball. Orbán hat sein ganzes Leben lang Fußball gespielt. Orbán ist ein Mann des Kampfes. Ein Stürmer auf dem Sportplatz, im Wahlkampf, im politischen Tagesgeschäft. Doch im…mehr

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Produktbeschreibung
Viktor Orbán steht seit mehr als zwanzig Jahren an der Spitze seiner Partei. In Europa gibt es keinen zweiten Politiker, der sich so lange an der Spitze gehalten hat, obwohl er zwischendurch auch dramatische Wendungen erleben und Niederlagen einstecken musste. Außer der Politik sind in seinem Leben noch zwei Dinge sehr wichtig. An erster Stelle die Familie, seine Frau Anikó Lévai und die fünf Kinder. An zweiter Stelle Fußball. Orbán hat sein ganzes Leben lang Fußball gespielt. Orbán ist ein Mann des Kampfes. Ein Stürmer auf dem Sportplatz, im Wahlkampf, im politischen Tagesgeschäft. Doch im Gegensatz zu zahlreichen anderen Politikern ist sein Ziel nicht nur die Macht selbst. Immer hatte er klare Ziele: Den Kommunismus zu stürzen. Mit dem Postkommunismus abzurechnen. Ungarn wieder auf die Beine zu stellen. Die von den Kommunisten zerschlagene Mittelschicht neu aufzubauen. Den Ungarn ihr Geschichtsbewusstsein und ihren Stolz zurückzugeben. Ein starkes, souveränes Land aufzubauen. Alles, was er tut, unterwirft er diesen Zielen. "Es gibt zwei Möglichkeiten, Orbán zu interpretieren. Als eine an alte Zeiten erinnernde Persönlichkeit, als letzten Boten einer - schon in die Seiten der Geschichtsbücher eingesperrten - politischen Auffassung, oder als einen Politiker, der über eine Zukunftsvision verfügt und seiner Zeit voraus ist. ... Welche Version ist die richtige? Die Antwort kenne ich nicht. Ich weiß nur eins: Ich hatte mehr als ein Jahr lang die Gelegenheit, aus nächster Nähe einen der interessantesten Politiker unserer Zeit zu beobachten." (Igor Janke)

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Autorenporträt
Der Autor, Igor Janke Polnischer Journalist. Gegenwärtig Präsident des unabhängigen Thinktanks des Freiheitsinstituts (Instytut Wolnosci), Leiter des politischen Blogportals salon24.pl. Vormals Chefredakteur der polnischen Presseagentur PAP und Mitarbeiter der BBC. Autor mehrerer Hundert Reportagen und Interviews. In einer Livesendung unterhielt er sich mit Barack Obama. Sein Buch über Viktor Orbán erntete in Polen und Ungarn beispiellosen Erfolg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.06.2014

Und so beschloss er,
Populist zu werden
Unfreiwillige Selbstentlarvung: Eine Biografie des
ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán
VON MICHAEL FRANK
Wie erquicklich: Ein Politiker strotzt vor Kraft, seine Partei hält ihre Versammlungen nur gründlich vorbereitet ab. Man kann ein ganzes Buch mit dieser Mitteilung füllen. Denn über den Kraftlackl Viktor Orbán erfahren wir noch in vielfacher Wiederholung, dass er sein Land liebt, zum Glauben gefunden hat, und dass er Familie, Mittelstand und eine erfolgreiche Fußballszene für die Essenz einer gesunden, kraftvollen Nation hält. Und dass er unerschütterlich ist in seinem Antikommunismus. In diesem, nur in diesem Geiste sei sein erniedrigtes und verratenes Ungarn wieder zu Bedeutung, Größe und innerer Haltung zu bringen.
  Seltsam, dass es bis vor Kurzem über Viktor Orbán keine Biografie in deutscher Sprache gab. Immerhin regiert der Chef des Ungarischen Bürgerbundes Fidesz zum dritten Mal als Premierminister die Republik und polarisiert als eine der umstrittensten Persönlichkeiten Europa so extrem wie kein anderer politischer Kopf.
  Nun ist eine knapp zwei Jahre alte Biografie des polnischen Journalisten Igor Janke in deutscher Übersetzung vorgelegt worden; allerdings in einer beschämend schlampigen Fassung (illustres Beispiel: Beim Vergleich Orbáns mit dem Helden im Film „Der Junge mit der Mundharmonika“ entgeht dem Lektor, dass der Film in Deutschland unter dem Titel „Spiel mir das Lied vom Tod“ bekannt ist).
  „Ein Stürmer in der Politik“ heißt das Buch: Aus der Fußballvorliebe des Protagonisten wird aller Maßstab für diesen Mann hergeleitet: Siegeswillen, Ungestüm, Unduldsamkeit. Und was ist mit dem Teamgeist? Als Alleinherrscher in Partei und Staat duldet Viktor Orbán nichts weniger als Mitsprache oder andere Ideen.
  Jankes Buch macht das überdeutlich, sieht darin die wahre Qualität dieses nach Einschätzung des Biografen erfolgreichsten und faszinierendsten Politikers Mitteleuropas. (Mitteleuropa, das sei deutschen Lesern eindringlich verdeutlicht, meint das wirkliche Mitteleuropa, das sich von Polen, Deutschland streifend, über Tschechien, die Slowakei und Ungarn nach Südosten und bis zur Adria hinzieht.)
  Orbán hat eine markante Rolle im Geschichtsbild des vorigen Jahrhunderts: Als Student wagte er noch vor der Wende auf einem Staatsakt für die Opfer bei der Niederwerfung des Ungarnaufstandes 1956 in Budapest, den Abzug der Sowjettruppen zu fordern. Ein damals unerhörter Vorgang. Was also ist das für ein Kopf? Dazu entwickelt dieses Buch mit eigentümlicher Gedankenleere eine bemerkenswerte Sogwirkung: Wann kommt der Autor aufs Wesentliche, will man wissen. Wann beschreibt er Motive, die innere Wandlungen, gedankliche und ethische Grundlagen dieses Menschen? Eines Mannes, der sich immerhin vom antiklerikalen Jungliberalen zu einem mehr als kirchenfrommen Nationalisten gewandelt hat; der nach Ansicht des größeren Restes Europas mit seiner Zweidrittelmehrheit im Budapester Parlament Grundfesten der Demokratie und der parlamentarischen Tradition ausmerzt, die Verfassung national-klerikal einfärbt, die Justiz knebelt und die Me-dien drakonischer Strafandrohung seines Parteiapparates unterwirft?
  Das Buch erwähnt derlei allenfalls als abseitige Vorwürfe und schildert dafür umso breiter die Entwicklung des Fidesz von einem liberalen Jugendverband zu einem stocknationalkonservativen Machtkartell als die organisatorischen Schritte eines Führers und bewunderten Autokraten, ohne sich je inhaltlich oder ideell zu Orbáns Motiven und Triebkräften zu äußern.
  Polnische Beobachter siedeln den Autor Igor Janke in der Nähe der heimatlichen nationalkatholischen Denkwelt der Kaczyński-Brüder an. Nach einem Rom-Besuch etwa rühmt sich Orbán, dem Papst versichert zu haben, „dass in Ungarn nicht mehr die Betonung auf der Trennung von Staat und Kirche liegt, denn darüber sind wir hinaus“. Dieser ziemlich ungeheuerliche Satz bleibt unkommentiert, ungewichtet. Orbáns Schwenk von einem ätzenden Antiklerikalen zu demonstrativer Kirchenfrömmigkeit verteidigt Janke gegen das Kritikerurteil, jener habe diese Wendung aus purem Machtopportunismus vollzogen – um des Premiers Erleuchtung dann doch als nichts anderes zu beschreiben.
  Janke erzählt: „Wenn er schon sämtliche, von den Politikern gerne benutzten Mittel anwendet, sollte er auch vor dem Populismus nicht zurückschrecken.“ Orbán beschloss demnach ach so schweren, gequälten Herzens, Populist zu werden. Dass er als Oppositionsführer so gut wie nie im Parlament erschien, um den Parlamentarismus selbst zu diskreditieren, bleibt unerwähnt.
  Welche Probleme haben die Ungarn heute eigentlich, außer dass ihre Nation ein vielfach geschlagenes Opfer der Geschichte sei? Was ist es, das dem Mann die Massen zutreibt? Wir lesen fast nichts über Nachbarschaftsprobleme wegen der magyarischen Volksgruppen auf dem Boden anderer Staaten; fast nichts, was die Vorstellungen von einem wirklich „großen“ Ungarn und die höchst problematische Staatsbürgerschaftsgesetzgebung anbetrifft; nichts über die Roma, ihre Not sowie Pogrome und Hetze gegen sie. Das Wort Rechtsstaatlichkeit kommt bei Janke nie vor. Lediglich die Wirtschaftspolitik, Orbáns Kontrastkurs zu den internationalen Geldsystemen, findet einige Erörterung.
  Immerhin erfahren wir einiges über den alten und neuen Konflikt zwischen dem städtischen „Relativismus“ und dem „ländlichen“ Nationalbewusstsein, der prägend ist für die inneren Auseinandersetzungen im Magyarenlande und historisch auch die Sprachlosigkeit zwischen den einander verhassten politischen Lagern in Ungarn bestimmt. Sonst nämlich würde man gar nichts über dieses Land begreifen.
  Als Journalist kommt Janke auch an Ungarns Mediengesetzgebung nicht vorbei, die in Europa einiges Entsetzen hervorgerufen hat. Er räumt ein, in der EU sei wohl „einmalig“, dass von der Regierung beherrschte Institutionen die Macht haben, Medien abzustrafen. Dagegen habe vornehmlich die linksextreme Presse des Auslandes polemisiert – der er kurioserweise selbst die FAZ zurechnet, wiewohl dieses Blatt sich lange als Sprachrohr von Orbáns Weißwäschern hervortat. Den berüchtigten Journalisten Zsolt Bayer erwähnt Janke als einen alten Freund des Ministerpräsidenten, ohne dessen Rolle als prominentester chauvinistischer, rassistischer, antisemitischer Hetzer von „Stürmer“-Qualitäten auch nur eines Wortes zu würdigen.
  Das Buch löst nichts auf, vermittelt niemandem, wo eigentlich inhaltlich Stärken oder Konfliktpunkte in Orbáns Tun und Denken liegen. Man liest und liest: Irgendwann wird Janke das Weltbild dieses Menschen doch erklären! Doch die Denkweise des Autors dürfte der des Beschriebenen und dessen Partei derart ähneln, dass er gar nicht auf die Idee kommt, die Floskeln noch zu erklären: vom christlichen Abendland, der Nation und ihren Werten, der Familie. Schließlich ist strikter Antikommunismus dem Schreiber der höchste Adel; unerklärt bleibt, warum alles links vom klerikal-nationalen Pathos zu bekämpfen sei.
  Für Orbáns und Ungarns jüngere Entwicklung politisch bedeutsame Personen bleiben außer dem kleinsten Innenkreis des Fidesz nahezu unerwähnt (Ausnahmen sind Helmut Kohl, Adam Michnik, Otto Graf Lambsdorff). Da erliegt der polnische Autor dem verhängnisvollen magyarischen Selbstbezug: Ungarn sind stolz auf ihre besondere Sprache, finden sich aber auch in ihr gefangen. Oft ohne es zu ahnen, nehmen viele der Sprachbarriere wegen nur wenig bis nichts davon wahr, was im Rest des Kontinents debattiert wird.
  So ist den meisten Bewohnern Ungarns der hochproblematische auswärtige Orbán-Diskurs gar nicht bewusst, zumal die Mehrzahl der Druckmedien und die allermeisten elektronischen Medien längst gleichgeschaltet sind. Janke hilft mit seinem Buch niemandem über diese Hürde. Phänomenal an seinem Epos ist, dass es uns über eine der irritierendsten Persönlichkeiten der Zeit rein gar nichts Näheres mitzuteilen hat. Es steckt wohl auch nicht mehr als ein kaltes Machtkonzept hinter diesem Viktor Orbán, von dessen großer Begabung Janke uns zu überzeugen sucht. So hat er wohl vor lauter Hingabe aus Versehen den wahren Kern getroffen.
Igor Janke: Viktor Orbán. Ein Stürmer in der Politik. Schenk, Passau 2014. 344 Seiten, 19.90 Euro.
Wie kommt es, dass Orbán
die parlamentarische Demokratie
so gering schätzt?
Die meisten Ungarn wissen gar
nicht, dass ihr Premier in Europa
hochumstritten ist
Die Justiz und die Presse knebelt er: Viktor Orbán.
Zeichnung: Schopf
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Aus Versehen zeigt der Autor dem Rezensenten Viktor Orbán als den unduldsamen Machtpolitiker, der er ist. Wie konnte das passieren? Ganz einfach, meint Michael Frank einigermaßen entsetzt: Igor Janke stimmt mit dem hier Beschriebenen vollkommen überein. Näheres, d.h. Aufschlussreiches zu Orbáns inhaltlichen Konfliktpunkten (Nation, Kirche, Familie, Medien etc.) findet der Rezensent im Buch nicht. Das Wort Rechtsstaatlichkeit kann Frank im Buch gleich überhaupt nicht entdecken. Dass die zwei Jahre alte Biografie übersetzt werden musste, leuchtet dem Rezensenten nicht ein, zumal die Fassung auch noch "beschämend schlampig" daherkommt, wie Frank erklärt.

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