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Der zügige Ausbau eines flächendeckenden Schulwesens war ein zentrales Projekt des im Ausgleich mit Österreich 1867 begründeten ungarischen Nationalstaates. In der langen Schultradition autonomer Kirchen konnte auf ein Modell zurückgegriffen werden, das zunächst auch der ethnischen Vielfalt des Landes gerecht zu werden versprach. Der Ausbau schulischer Infrastruktur und die Professionalisierung der Lehrerschaft verbanden sich in der Folge jedoch mit der Vermittlung der ungarischen Staatssprache, die bald zur wichtigsten Chiffre nationalstaatlicher Modernisierung wurde und heftige politische…mehr

Produktbeschreibung
Der zügige Ausbau eines flächendeckenden Schulwesens war ein zentrales Projekt des im Ausgleich mit Österreich 1867 begründeten ungarischen Nationalstaates. In der langen Schultradition autonomer Kirchen konnte auf ein Modell zurückgegriffen werden, das zunächst auch der ethnischen Vielfalt des Landes gerecht zu werden versprach. Der Ausbau schulischer Infrastruktur und die Professionalisierung der Lehrerschaft verbanden sich in der Folge jedoch mit der Vermittlung der ungarischen Staatssprache, die bald zur wichtigsten Chiffre nationalstaatlicher Modernisierung wurde und heftige politische Reaktionen hervorrief. Deutlich werden auch die Freiräume und Strategien von Slowaken, Rumänen und Siebenbürger Sachsen, gegen regierungsamtliche Vorgaben mittels der Schulen ein konkurrierendes nationales Selbstbild zur Geltung zu bringen.
Autorenporträt
Joachim von Puttkamer, geboren 1964, ist Professor für Osteuropäische Geschichte am Historischen Institut der Universität Jena