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Irgendwo an der Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz liegt Gau-Wackenheim. Seinen Namen verdankt das Dorf einem wackeren fränkischen Kriegsmann, der sich hier vor Zeiten niederließ. Seinen Ruf verdankt es zweierlei: dem guten Wein, der rings um seine Mauern wächst, und den unerhörten Begebenheiten innerhalb derselben ...Wer Fritz' liebevoll boshaften Erzählungsband liest, dem klingt nicht nur der rheinhessische Dialekt in den Ohren, er meint gar, das Aroma des sagenhaften Gau-Wackenheimer Nierentritts' auf der Zunge zu spüren. (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) Erzählungen, die…mehr

Produktbeschreibung
Irgendwo an der Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz liegt Gau-Wackenheim. Seinen Namen verdankt das Dorf einem wackeren fränkischen Kriegsmann, der sich hier vor Zeiten niederließ. Seinen Ruf verdankt es zweierlei: dem guten Wein, der rings um seine Mauern wächst, und den unerhörten Begebenheiten innerhalb derselben ...Wer Fritz' liebevoll boshaften Erzählungsband liest, dem klingt nicht nur der rheinhessische Dialekt in den Ohren, er meint gar, das Aroma des sagenhaften Gau-Wackenheimer Nierentritts' auf der Zunge zu spüren. (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
Erzählungen, die einen Gottfried Keller vor Neid erblassen ließen. (Der Feinschmecker)
Die Leute von Seldwyla auf rheinhessisch. (Die Rheinpfalz)
Ein Kunstwerk. (Wormser Zeitung)
Autorenporträt
Bernd Fritz, Jahrgang 1945, ist bis heute der einzige TITANIC-Chefredakteur aus Rheinhessen und der einzige Mensch unseres Planeten, der im Fernsehen Buntstifte am Geschmack erkannte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.2013

Spitzenweine und Spritzmittel
Gau-Wackenheimer Geschichten

Man muss nicht dort gewesen sein, um Gau-Wackenheim zu kennen. Es handelt sich um eines jener in Rheinhessen und der Vorderpfalz häufig anzutreffenden Haufendörfer mit krummen Straßen und wild wuchernden Scheunen, Stallungen, Höfen sowie Hausgärten, in denen sich das ganze Jahr über Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Im Herbst ist dann allerdings auf einmal der Bär los. Wenn zur Weinlese die polnischen Saisonarbeiter ins Dorf kommen - selbst wenn diese nicht immer so aufreizend hübsch sind wie im konkreten Fall die allen Winzern auf Anhieb den Kopf verdrehende Malgorzata. Aber auch, wenn sich bald nach der Lese die renommierten Weinkritiker ankündigen, um zu sehen oder besser noch zu schmecken, was die Edellage "Nierentritt" diesmal Herausragendes zu bieten hat.

Womit wir schon mittendrin wären im imaginären Gau-Wackenheim: dessen Name ein wenig an das bei Mainz gelegene Wackernheim erinnert, bei dem es sich aber ebenso um das pfälzische Wachenheim oder auch um Bechtheim handeln könnte. Jene Rheinhessen-Gemeinde, in der Autor und Weinjournalist Bernd Fritz als Winzersohn schon früh studieren konnte, was es heißt in einer hügeligen und von der Sonne verwöhnten Region zu leben; in der sich vieles, ja fast alles um Spitzenweine, Spritzmittel und seit Generationen gepflegte Nachbarschaftskonflikte dreht, die bisweilen dann doch durch wunderbare Landhochzeiten und auf Jahre hinaus glückliche Ehen konterkariert werden.

Der regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung "Pflanzstücke" verfassende Fritz, der "bis heute einzige Titanic-Chefredakteur aus Rheinhessen und der einzige Mensch unseres Planeten, der im Fernsehen (angeblich, die Red.) Buntstifte am Geschmack erkannte", ist ein aufmerksamer Beobachter und wortgewandter Beschreiber: Mag sein, dass er dabei bisweilen übertreibt, wenn er etwa von der eingeheirateten Winzerfrau Dörte berichtet, die mit zwei Gleichgesinnten einen aussichtslosen Feldzug gegen Alkohol zu führen versucht, sich am Ende jedoch damit begnügen muss, immerhin den eigenen Mann auf Traubensaftschorle umgestellt und ihre Ehe gerettet zu haben.

Gut nachvollziehbar sind hingegen jene eher peinlichen Bemühungen der Gau-Wackenheimer, sich im Historiker-Wettstreit mit den Nachbarn aus Heppenloch als die nachweislich ältere Weinbaugemeinde zu behaupten. Solcherlei Rivalitäten sind vielerorts zu beobachten und dürften auch in dem bei Offenbach gelegenen Frankfurt bekannt sein, wo Fritz morgen um 20 Uhr im Caricatura-Museum, Weckmarkt 17, zu einer Lesung seiner "Geschichten aus dem Winzerdorf" erwartet wird.

MARKUS SCHUG

Bernd Fritz: "Gau-Wackenheim. Geschichten aus dem Winzerdorf", Durchgesehene und verbesserte Neuausgabe des 2010 erschienenen Buchs mit dem Titel "Weingut - alles gut". Leinpfad Verlag Ingelheim. 12,90 Euro.

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