Im Frühjahr 1944 lernen sie sich im besetzten Paris kennen: der Schriftsteller Albert Camus und die Schauspielerin Maria Casarès. Wenig später beginnt eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, die anderthalb Jahrzehnte währt - bis zu Camus' tragischem Unfalltod am 4. Januar 1960. Welche Intensität diese Liebe hatte, welche Höhen und Tiefen sie durchlebte, das dokumentiert ausführlich und eindrucksvoll der Briefwechsel der beiden. "Schreib ohne Furcht und viel", dieser Zuruf von Casarès wirkt wie ein Motto für ihre Korrespondenz. In einer höchst poetischen Sprache versichern sie einander ihre Liebe, tauschen sich aus über Alltägliches wie über die großen Ereignisse in Politik und Literatur.
In Frankreich erschien dieser Briefwechsel im Jahr 2017 und wurde zur literarischen Sensation. In Deutschland erscheint er jetzt zum ersten Mal. Das Buch spiegelt Camus' unverstellte Stimme wie kaum eine andere Publikation des Autors. Unsere Ausgabe enthält ein Vorwort des SchriftstellersUwe Timm, der in den 1970er Jahren seine Doktorarbeit über Albert Camus schrieb.
In Frankreich erschien dieser Briefwechsel im Jahr 2017 und wurde zur literarischen Sensation. In Deutschland erscheint er jetzt zum ersten Mal. Das Buch spiegelt Camus' unverstellte Stimme wie kaum eine andere Publikation des Autors. Unsere Ausgabe enthält ein Vorwort des SchriftstellersUwe Timm, der in den 1970er Jahren seine Doktorarbeit über Albert Camus schrieb.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Marko Martin begegnet Albert Camus und Maria Casares als glücklichen Menschen in diesem "akkurat" übersetztem Briefwechsel. Die Vitalität und Subtilität von Camus' Briefen an die Geliebte kann laut Martin allerdings nur Leser wirklich überraschen, die Camus als großen Grübler abgestempelt haben und seine sinnlichen Landschaftsbeschreibungen nicht kennen. Außer Sinnlichkeit haben die Briefe der beiden für Martin auch Politisches zu bieten, etwa wenn Camus über Octavio Paz schreibt oder Casares über moskautreue Kommunisten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Großes Gemälde, erschütternd aktuell. Die Welt 20210522
Sehr begeistert und auch ein wenig wehmütig über die analogen Zeiten auch in der Liebe schreibt Rezensentin Iris Radisch über diesen Band von Liebesbriefen des Schriftstellers an seine langjährige "Hauptgeliebte", die Schauspielerin Maria Casarès. Sie greift dabei auch auf die Autobiografie der Casarès zurück, rekonstruiert diese Beziehung und Camus missliches Festhalten an einer Ehe mit einer Frau, die er unglücklich und krank gemacht hat. Der Kritikerin gefällt, wie der "erhabene Balzgesang" des Schriftstellers - sie gibt davon ein paar Kostproben - immer wieder von frechen Bemerkungen seiner selbstbewussten und witzigen Geliebten auf den Boden der Tatsachen geholt wird. Aber auch sie scheint sich, wenngleich nach Camus frühem Tod schnell verheiratet, am Ende ihres Lebens noch einmal stark mit der großen Liebe ihres Lebens beschäftigt zu haben, so die von dieser Briefsammlung faszinierten Kritikerin.
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