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Gestatten, Wanze Muldoon, Privatdetektiv. Eigentlich hätte Muldoon Ruhe bitter nötig. Schließlich ist er bei seinem letzten Fall beinahe von einer Kröte verschluckt worden. Doch das Leben gönnt ihm keine Pause. Nichts ahnend hockt er mit seiner Freundin, der Grashüpferin Wilma, in Dixies Bar, als ein wahnsinnig gewordener Igel durch den Rhabarber ins Lokal des fetten Nachtschnecks bricht und dort stirbt. Was ist passiert? Ob der kriminelle Kakerlak hinter allem steckt? Muldoon muss seinen ganzen Spürsinn aufbieten, um diesen schwierigen Fall zu lösen. (Ab 10 Jahren.)

Produktbeschreibung
Gestatten, Wanze Muldoon, Privatdetektiv.
Eigentlich hätte Muldoon Ruhe bitter nötig. Schließlich ist er bei seinem letzten Fall beinahe von einer Kröte verschluckt worden. Doch das Leben gönnt ihm keine Pause. Nichts ahnend hockt er mit seiner Freundin, der Grashüpferin Wilma, in Dixies Bar, als ein wahnsinnig gewordener Igel durch den Rhabarber ins Lokal des fetten Nachtschnecks bricht und dort stirbt. Was ist passiert? Ob der kriminelle Kakerlak hinter allem steckt? Muldoon muss seinen ganzen Spürsinn aufbieten, um diesen schwierigen Fall zu lösen. (Ab 10 Jahren.)
Autorenporträt
Shipton, Paul
Paul Shipton, aufgewachsen in Manchester, Großbritannien, hat mehrere Jahre als Englischlehrer und Lektor für Schulbücher gearbeitet. Nach einem längeren Aufenthalt in den USA lebt er heute wieder in Großbritannien.

Scheffler, Axel
Axel Scheffler, geboren 1957, lebt als freischaffender Illustrator in London. Er hat bereits viele Kinder- und Bilderbücher illustriert.

Menge, Stephanie
Stephanie Menge, geboren 1962, studierte in Münster Germanistik, Publizistik und Neuere Geschichte und absolvierte den Radcliffe Publishing Course in Cambridge, Mass. Sie lebt in Berlin und übersetzt seit 2001 Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen.
Rezensionen
Geniales Lesevergnügen
Was für ein köstlicher Spaß und welch geniales Lesevergnügen rund um die Abenteuer von Muldoon, dem begnadetsten Privatdetektiv, der je in einem Garten gelebt hat! Raue Schale, weiches Herz - das zeichnet ihn aus, den Käfer, den sie "die Wanze" nennen, weil er sich schon in seiner Jugend mit einem Sack voll Fragen an alles "herangewanzt" hat, was bei drei nicht auf dem Baum oder unter der Erde war. Kein Wunder also, dass er in seinem vorliegenden zweiten Fall ohne lange zu zögern, den Auftrag annimmt, Netta, das verstörte Flohmädchen und Opfer eines verrückt gewordenen Igels, wieder mit ihrer Familie zusammenzuführen und nebenher noch das Rätsel um das Ungeheuer im Garten zu lösen. Ein Schelm, der denkt, das Honorar, das Barbesitzer Dixie, der fette Nacktschneck und der "Ausschuss für den Ersten Mai" dafür aussetzen, habe den Ausschlag gegeben ....
Eine ungemein witzige Schreibe
Egal ob der Leser zehn oder vierzig Jahre alt ist - schon nach den ersten Zeilen des fesselnden Geschehens hat er aufgrund der flotten, ungemein witzigen Schreibe mit Sicherheit vergessen, dass diese Story in einer Welt spielt, in der die Protagonisten sechs Beine haben, sich mit Saft-und-Nektar-Cocktail einen fröhlichen Abend machen und eine Kröte als lebensbedrohendes Mördermonster betrachten.
Und was für Kinder einfach nur eine grandiose Geschichte mit bedrohlichen und spannenden Situationen, einer Dame, die es zu retten gilt, großer Gefahr für den Helden und - natürlich - einem Happy End ist, stellt sich dem erwachsenen Leser als prächtige Persiflage auf sämtliche einschlägigen Detektiv-Serien und gelungene Karikatur nur allzu bekannter Charaktere dar. Jeder kennt solche Typen wie Wilma, Elch, den "glatten Piet" oder Slade. Auch wenn diese im "richtigen" Leben weder rasende Grashüpfer-Reporterin, kämpfender Hirschkäfer, kriminelles Silberfischchen oder größenwahnsinniger Kakerlak sind. Das verleiht dem Buch nicht nur Authentizität, sondern zusätzlichen Witz, der sich schon den kleinen Krimi-Fans durchaus erschließt.
Nicht zu verachten ist auch die Fülle an Informationen über das Leben der Insekten, die Schulbuchlektor Shipton so ganz nebenbei seinen Lesern vermittelt ... Oder wussten Sie etwa, dass Schlupfwespen - wie der Kuckuck bei den Vögeln - ihre Eier genau neben die Eier anderer Wespenarten legen, damit die Schlupfwespenbrut gleich nach dem Schlüpfen eine leckere Mahlzeit zu sich nehmen kann?
Das Fazit kann also nur sein: Bitte Herr Shipton, erfreuen Sie uns recht bald mit neuen Abenteuern von "Wanze" Muldoon, einem mehr als würdigen Nachfolger von Marlowe, Spade und Magnum, dessen Rolle bei einer möglichen Verfilmung eigentlich von niemand Geringerem als Humphrey Bogart dargestellt werden müsste! (Michaela Pelz, krimi-forum.de)

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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.03.2001

Käfer und Floh sind zusammen so froh
Paul Shiptons zweiter Krimi über einen Insekten-Detektiv

Daß Vier- und Mehrbeiner bessere, wenn nicht gar die besten Menschen sind, könnte man schon seit Erich Kästners "Konferenz der Tiere" wissen. Da war es schließlich den Vertretern der Fauna zu verdanken, daß dieser Planet nicht unterging. Solche Ambitionen hätte Wanze Muldoon kaum, krabbelnder Held des Krimis von Paul Shipton - es ist der zweite des aus Manchester stammenden Autors um die detektivischen Abenteuer eines Käfers in jenem Garten, der für die Insekten die Welt darstellt. Wanze ist mehr daran interessiert, daß es ihm selbst gutgeht. Über alles andere versucht er nicht zuviel zu klagen - "es sei denn, ich bin in Gesellschaft". Wanze wird der selbstironisch-lakonische Schnüffler übrigens nur von seinen Freunden und auch weniger freundlichen Insekten genannt, seines Berufs wegen. Und wahrscheinlich auch, damit man sich besser mit ihm identifizieren kann, denn eine Wanze als Held würde womöglich doch die Naturliebe des Lesers überfordern. So bleibt die Ekelrolle des Schurken einem Kakerlak überlassen. Dessen tumb-williges Mordinstrument - bis zur überraschenden Wende - ist ein furchterregender Skorpion.

Man liest sich schnell in großes Vergnügen über die so liebevollen wie detaillierten Schilderungen der Suche Muldoons und seines Assistenten, eines kindlichen Flohs, nach verschwundenen Insektenfreunden - trotz anfänglicher Skepsis über die gelegentlich allzu offensichtlichen Anleihen des Autors beim Typus des "harten" Detektivromans, ganz und gar nicht frei nach Hammett oder Chandler. Für eine Parodie ist das Wanzen-Abenteuer indes nicht boshaft genug, so bleibt es doch eher bei der freundlichen Nachempfindung. Dagegen ist nichts einzuwenden, womöglich wird der eine oder andere Leser über die Kopie zum Original finden. Ganz und gar nimmt der Roman in seinem letzten Drittel für sich ein, als es zur fast tödlichen Konfrontation zwischen Insekten und Menschen kommt. Da zeigt sich, daß Shipton mit einfachsten dramaturgischen Mitteln fast physische Spannung erzeugen kann, daß er es versteht, Alltagsgegenstände wie banale menschliche Handlungsweisen ins Dämonische zu steigern, und daß ihm für das Ende sogar eine ganzer Moralreigen einfällt, der gar nicht pädagogisch daherhumpelt. Denn über ihren Köpfen "tanzten die Eintagsfliegen wie eine Million Sternschnuppen". So hat noch kein Krimi aufgehört.

ANDREAS OBST

Paul Shipton: "Heiße Spur in Dixies Bar". Aus dem Englischen von Stephanie Menge. Mit Bildern von Axel Scheffler. Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2001. 237 S., geb., 25,- DM. Ab 10 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.04.2020

Käferpracht in Türkis
Der Gartenschnüffler Mr. Muldoon ist wieder in Aktion
Eigentlich war Privatdetektiv Mr. Muldoon in den zwei Jahrzehnten, in denen er im Dunstkreis der Leser nur sporadisch gesichtet wurde, nie richtig weg. Jedenfalls wurde der Erzähler in Paul Shiptons Insektenkrimi „Die Wanze“ von 1995 – übersetzt von Andreas Steinhöfel – in der nun erschienenen überarbeiteten Neuausgabe sofort erkannt. Er, der jede Gartenpolizei alt aussehen lässt.
Der Privatschnüffler, genannt „Die Wanze“, ist von Haus aus ein Käfer unbekannter Herkunft, den Axel Scheffler einst sympathisch ins Bild rückte: aerodynamisch geformter, längs gestreifter Torso auf sechs männlich behaarten Beinchen. Imposante saugrüsselartige Nase, elegant abgeknickte Fühler, charmant-schüchternes Lächeln, stets blitzmunterer Blick. Die ganze Käferpracht in schimmerndem Türkis. So hat ihn der Schreiber dieser Zeilen schätzen gelernt und ihn in seine tierische Lieblingsdetektiv-Galerie aufgenommen, neben Spürnase Bogey, Detektiv John Chatterton und Kommissar Gordon. Die eigentlich immer da sind, nur haben wir sie und die Tatorte um die Ecke aus dem Blickwinkel verloren, angesichts der fantastischen Welten, die sich hinter fernen Horizonten auftun. Welche Genugtuung also zu sehen, dass erschütternde Verbrechen bereits unter den eigenen Füßen geschehen können, zum Beispiel im Mikrokosmos eines Gartens gleich hinterm Haus. Ein verwildertes Stück Land, eine üppig blühende Wiese dürften für junge Abenteurer immer noch ein Paradies für die Fantasie sein. Man muss sich in seinen Gedanken nur auf die Größe Mr. Muldoons schrumpfen und sich an seiner Seite über Radieschenbeete und Komposthaufen tasten.
Wer sich auf Wanzes Welt einlässt, dem öffnet der ansonsten wortkarge Privatschnüffler sein Herz. Mit lapidaren Worten, die auf ungezählte vernarbte Wunden schließen lassen, die ihm das Leben zugefügt hat. Aber man muss die Anspielungen auf Chandlers Philip-Marlowe-Krimis nicht unbedingt verstehen, um mit Leib und Seele in die Geschichte einzutauchen. Paul Shipton – und mit ihm Andreas Steinhöfel und Axel Scheffler – sind exzellente Vermittler zwischen der großen Welt des Suspense-Krimis und der kleinen Welt fantastischer Kindergeschichten. Schließlich haben wir ja schon als junge Forscher das eine Universum mit dem anderen in Deckung gebracht.
Mr. Muldoon jedenfalls kriegt genug zu tun, als ihn eines Tages drei Ohrwürmer beauftragen, das Verschwinden ihres Bruders Eddie aufzuklären. Bereits Paul Shiptons erster Sätze könnten in die Liste der ersten schönsten Sätze in einem Roman aufgenommen werden: „Die Sonne verzog sich angewidert hinter den Horizont. Ich wusste genau, wie sie sich fühlte. Hinter mir lag ein langer Tag, und er war noch nicht vorüber.“ Welche Abgründe sich doch in diesem Höllenpfuhl von Garten auftun! Irgendetwas ist da im Gange zwischen den mächtigen Wespen und den ebenso mächtigen Ameisen, die das weite Land bevölkern. Trost findet Einzelgänger Muldoon nur in ein paar wenigen Seelenverwandten und in Dixies Bar, wo sich Abend für Abend Insekten und Krabbler treffen und trösten, getreu dem Grundsatz „Was nicht auf der Speisekarte steht, wird auch nicht gefressen.“ Was soll man dazu noch sagen, außer „Mr. Muldoon, bleiben Sie uns erhalten“? (ab 8 Jahre)
SIGGI SEUSS
Welche Abgründe
sich doch in
diesem Höllenpfuhl auftun!
Paul Shipton: Die Wanze.
Ein Insektenkrimi. Aus dem Englischen
von Andreas Steinhöfel.
Mit Illustrationen von Axel Scheffler.
Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag,
Frankfurt, 176 Seiten, 12 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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