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SIE IST EWIG AUF DER SUCHE, sie landet überall, aber sie kommt nie an. Denn sie lebt in Boboville. Die Ich-Erzählerin ist eine von denen, vor denen die Eltern eines Woody Allen immer gewarnt haben. Diese Spezies dreht Filme über Alptraumfische, Automatenaufsteller und Antagongestirne. Diese Spezies besetzt Häuser, Podien und Fabriksflügel, bereist Bagdad, strickt Bikinis und bloggt. Diese Spezies ist mit dem Präsidenten per Du, mit dem Museumsdirektor am Klo und mit dem Fleischhauer in der Oper. Diese Spezies lebt in der Stadt in den Städten. In Boboville. Im Sinne eines klassischen…mehr

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Produktbeschreibung
SIE IST EWIG AUF DER SUCHE, sie landet überall, aber sie kommt nie an. Denn sie lebt in Boboville. Die Ich-Erzählerin ist eine von denen, vor denen die Eltern eines Woody Allen immer gewarnt haben. Diese Spezies dreht Filme über Alptraumfische, Automatenaufsteller und Antagongestirne. Diese Spezies besetzt Häuser, Podien und Fabriksflügel, bereist Bagdad, strickt Bikinis und bloggt. Diese Spezies ist mit dem Präsidenten per Du, mit dem Museumsdirektor am Klo und mit dem Fleischhauer in der Oper. Diese Spezies lebt in der Stadt in den Städten. In Boboville. Im Sinne eines klassischen Stadtromans begleiten wir die Protagonistin auf ihrer alltäglichen Odyssee. In aberwitzigen Episoden taumelt die Erzählerin durch dieWelt der Bobos, der bourgeoisen Bohmiens. Wir begegnen einem Hippiebäcker mit LSD-farbenen Haaren, einem Dramaturgen mit falbem Blick, einem rotgesichtigen Schreihals: Sie landen überall, aber sie kommen nie an. Denn sie sind längst da. In Boboville.
Autorenporträt
Andrea Maria Dusl, geboren 1961, lebt und arbeitet als Zeichnerin, Autorin und Filmregisseurin in Wien, San Francisco und Knillehult in der Steiermark.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.2008

In Boboville

Bobos sind immer auf der Suche. Bobos tragen niemals Regenschirme. Bobos liegen auf Sofas und zappeln über die Tanzböden. Die Gattung der Bobos, also der bourgeoisen Bohemiens, hat der New Yorker Journalist David Brooks erfunden. Die österreichische "Falter"-Kolumnistin Andrea Maria Dusl ist ihrer Wiener Unterart auf der Spur, den "linkswählenden, gründenkenden, wirtschaftsliberalen Enddreißigern und Mittvierzigern mit überkrusteten Katholikenseelen und bürgerlichen Herzklappen". Ein bisschen Idealismus hängt ihnen aus den sechziger Jahren nach, die Liebe zu sich selbst haben sie in den Achtzigern gelernt. Stolz auf ihren wahnsinnig guten Geschmack, hacken sie Chilis und hören Kaiser Chiefs. Andrea Maria Dusl ist eine begnadete Bobobeobachterin mit überbordendem Sprachwitz und schrägem Schwung in ihren Episoden und phantastischen Geschichten. Zusammen ergeben sie allerdings kaum einen Roman, auch wenn das Cover diesen verspricht und das Buch lose Handlungsfäden aufweist, an denen Frau Dusl den lieben langen Tag durch Boboville taumelt. Sie denkt dabei an das "himbeerkracherlrote Bonbongeschäft" ihrer Kindheit, trifft Architekten, Kehlmänner und Bäcker mit LSD-farbigem Haar. Sie ist eine intime Kennerin des Boboismus, und da sie ihm selbst anhängt, hat sie wohl das Recht, ausgiebig von sich selbst zu erzählen: von den Arthouse-Filmen, die sie dreht, von der Badewanne, in der sie liegt, vom eigenen Schreibstil, den sie ironisch und unbescheiden eine "Mischung aus Thomas Bernhard und Pippi Langstrumpf" nennt. (Andrea Maria Dusl: "Boboville". Roman. Residenz Verlag, St. Pölten, Salzburg 2008. 216 S., geb., 19,90 [Euro].) sake

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