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1946 wurde eine Ärztekommission unter der Leitung von Alexander Mitscherlich beauftragt, den "Ärzte-Prozess" vor dem Nürnberger Militärgericht zu beobachten. Die Anklage betraf Ärzte in Konzentrationslagern und die Mediziner und Beamten der so genannten "Euthanasie"-Aktion Hitlers zur Tötung Geisteskranker. Als 1948 die erschreckenden Berichte erschienen, waren das hungernde Deutschland und auch die Ärztekammer selbst an solchen Fragen nicht interessiert. So fand diese Dokumentation nie die notwendige Verbreitung. Dieser Reprint macht die Dokumentation nun endlich einem großen Publikum zugänglich.…mehr

Produktbeschreibung
1946 wurde eine Ärztekommission unter der Leitung von Alexander Mitscherlich beauftragt, den "Ärzte-Prozess" vor dem Nürnberger Militärgericht zu beobachten. Die Anklage betraf Ärzte in Konzentrationslagern und die Mediziner und Beamten der so genannten "Euthanasie"-Aktion Hitlers zur Tötung Geisteskranker. Als 1948 die erschreckenden Berichte erschienen, waren das hungernde Deutschland und auch die Ärztekammer selbst an solchen Fragen nicht interessiert. So fand diese Dokumentation nie die notwendige Verbreitung. Dieser Reprint macht die Dokumentation nun endlich einem großen Publikum zugänglich.
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Das "Mitleid" der Nazis
Reprint über die Tötung Geisteskranker

Die Versuche der historischen Auf- und Verarbeitung in diesen Tagen, an denen sich das Kriegsende zum sechzigsten Mal jährt, sind nicht zuletzt auch für Wissenschaftler und Mediziner ein Anlaß zum Nachdenken. Zum Nachdenken vor allem über moralische Dimensionen, über die Reichweite ihres Tuns und ihrer Überzeugungen. Wer den jahrelang von Medizinern praktizierten und moralisch mitunter mit Vokabeln wie "Gnadentod" gerechtfertigten Umgang mit Geisteskranken im Nazideutschland vergegenwärtigt, mag heute weder die Motive der Akteure verstehen, die doch von dem Heilgelübde geleitet gewesen sein sollten, noch kann er womöglich Parallelen zur heutigen Zeit erkennen. Tatsächlich ist das Verständnis für psychiatrische Patienten heute unvergleichlich größer und die Stigmatisierung in ihren schlimmsten Auswüchsen überwunden. Begriffe wie "Entartete" oder "Volkskörper" sind obsolet. Und doch zeugen die Diskussionen etwa um aktive und passive Sterbehilfe, um die "Erlösung" unheilbar Kranker, um Patientenautonomie und um die "Optimierung" des Menschen davon, daß es sich keineswegs nur um ein rein historisches Thema handelt. Insofern ist der Reprint des Buches von Alice Platen-Hallermund über die Tötung Geisteskranker in Deutschland, das 1948 zum ersten Mal erschienen war und die Aufarbeitung der Naziverbrechen durch eine Ärztekommission vor dem Nürnberger Militärgericht beschreibt, eine durchaus lohnende Lektüre.

F.A.Z.

Alice Platen-Hallermund: "Die Tötung Geisteskranker in Deutschland". Mabuse-Verlag, Frankfurt am Main 2005. 141 S., 17,90 Euro.

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