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Bergeners ist eine ungewöhnliche Liebeserklärung an den zwischen Bergen und Fjorden gelegenen Heimatort Tomas Espedals. Die Erzählung beginnt im extravagantenThe Standard Hotel in New York und endet im Berliner Askanischen Hof, denn immer wieder versucht Tomas zu fliehen: vor demTrubel um seine Person nach dem Erscheinen von Knausgårds Büchern, vor der Einsamkeit, nachdem seine Freundin ihn verließ, vor sich selbst. Jedes Mal kehrt er aber zurück zu dem Ort seiner Kindheit, dem Ort, der seine Erinnerungen konserviert. Meist sind es Erinnerungen an die Frauen,die der Autor einst liebte. So…mehr

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Produktbeschreibung
Bergeners ist eine ungewöhnliche Liebeserklärung an den zwischen Bergen und Fjorden gelegenen Heimatort Tomas Espedals. Die Erzählung beginnt im extravagantenThe Standard Hotel in New York und endet im Berliner Askanischen Hof, denn immer wieder versucht Tomas zu fliehen: vor demTrubel um seine Person nach dem Erscheinen von Knausgårds Büchern, vor der Einsamkeit, nachdem seine Freundin ihn verließ, vor sich selbst. Jedes Mal kehrt er aber zurück zu dem Ort seiner Kindheit, dem Ort, der seine Erinnerungen konserviert. Meist sind es Erinnerungen an die Frauen,die der Autor einst liebte. So intim, so unmittelbar wie noch nie, erzählt er seinen Nächsten - und damit uns - von seinem wilden und poetischen Leben.

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Autorenporträt
Tomas Espedal, 1961 in Bergen geboren, gab sein literarisches Debut 1988 mit dem Roman En vill flukt av parfymer (Eine wilde Flucht vor dem Parfüm). Seither veröffentlichte er zahlreiche, mit vielen Preisen ausgezeichnete Romane und gilt neben seinem Freund Karl Ove Knausgård als einer der wichtigsten Schriftsteller Skandinaviens.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.01.2019

Das heiße Herz
der Alltäglichkeit
Tomas Espedals „Bergeners“ ist so etwas wie eine
Einführung in die norwegische Literatur der Gegenwart
VON WOLFGANG HOTTNER
Die norwegische Tageszeitung Verdens Gang veröffentlichte vor einigen Wochen einen aufwendig gestalteten Werbeclip, in dem von Unabhängigkeitsbestrebungen der Stadt Bergen, von einem sogenannten Berxit die Rede ist. „Bergen raus aus Norwegen“ lautet der fiktive Slogan, den aufgebrachte und freiheitsliebende Bergener darin skandieren. Bei aller satirischen Überspitzung ist doch am Mythos einer Eigenständigkeit Bergens etwas Wahres dran. Die Bergener sind in extremem Maß stolz auf ihre Stadt: auf die hervorragenden Meeresfrüchte, auf die facettenreiche Musikszene (Kings of Convenience, Röyksopp und der Black Metal!), auf die Klarheit und Frische der Luft, selbst auf den nie wirklich aufhörenden Regen. Stolz sind sie im Westen Norwegens aber vor allem darauf, dass Bergen nicht Oslo ist: „Der Bergener gründet seine Größe darauf, herabsetzend über die Hauptstadt zu sprechen.“ Auch der Autor dieser Zeilen, Tomas Espedal, ist Bergener, wenngleich sein Lokalpatriotismus von einer sorgsam gepflegten Abneigung gegen den Elitismus, den Understatement-Provinzialismus und die Überschaubarkeit Bergens gebrochen wird. Immer wenn Espedal die Langeweile, die Funktionsjacken-Ästhetik und die Beschaulichkeit Bergens nicht mehr aushält, flieht er und geht auf Lesereise nach Madrid, Rom, New York und Berlin, um bald darauf wieder zurückzukehren und von Bergen aus den „Lobpreis der Peripherie“ anzustimmen.
„Bergeners“ (2013 auf Norwegisch erschienen), Espedals Auseinandersetzung mit seinem Geburtsort, ist eine Unform, bestehend aus Notizen, Skizzen, Prosagedichten, Entwürfen für Noch-zu-Schreibendes, Kurzgeschichten und Tagebucheinträgen, die zumeist mit Norwegens zweitgrößter Stadt und ihren Bewohnern zu tun haben. „Bergeners“ ist dennoch kein literarisches Städteporträt, jene Gattung, die selten ohne pathetische Bekenntnisse und zwanghafte Animositäten auskommt, die allzu leicht in einen epigonenhaften Walter-Benjamin-Sound der flanierenden Hypersensibilität kippt, in den Ton des Am-kleinsten-Detail-entwickle-ich-dem-Lenser-die-Seele-der-Stadt verfällt. Kennt jemand etwas ‚wie seine Westentasche‘, kommt selten etwas in literarischer Hinsicht Interessantes dabei heraus, lediglich und allzu oft ein kennerhafter, altkluger Ton, gefährlich nahe am Lonely Planet-Reiseführer. Für „Bergeners“ gilt das erfreulicherweise nicht, dafür interessiert Espedal sich zu sehr für sich selbst, für sein Leiden an der Welt, für das der Dauerregen Bergens zur Kulisse wird.
Espedals Poetik der Alltäglichkeit speist sich aus der Faszination für alltägliche Nicht-Ereignisse. In der Beschreibung eines Gesprächs mit einem befreundeten Schriftsteller legt Espedal dieses poetologische Programm offen: „Wir müssen die Stadt beschreiben, in der wir wohnen, die Zeit, in der wir leben, die Freunde, die Diskussionen, die Politik, die Einsamkeit. Wir dürfen uns nicht in einem Gedicht und einem konstruierten Universum verlieren, in falscher Literatur; was wir schreiben, muss wahr sein, wir müssen das Wirkliche mit all unserem Ernst und all unserer Kraft beschreiben, sagte ich.“ Wahrheit, Wirklichkeit und Ernst – „Bergeners“ ist eine Reflexion über Routinen, die Freude und das Elend des Immergleichen, über schlechtes und zu gutes Wohnen, die Monotonie schriftstellerischer Arbeit. Über den Alltag schreiben geht (nicht nur für Espedal) mit alltäglichem Schreiben einher, mit der Konvergenz von Gegenstand und Praxis, die sich wiederum beschreiben lässt. Der Gefahr der Wiederholung einer solchen Formel – man mag sie Autofiktion nennen – die stets auch Espedals Projekt bedroht, begegnet dieser mit den eigenen Mitteln, „die einzige Möglichkeit, um die Leere der Wiederholung zu überwinden, besteht darin, die Wiederholung mit noch mehr Wiederholungen anzufüllen, jeden einzelnen Tag tun wir dasselbe“.
Teil dieser alltäglichen Wiederholungen ist der Umgang mit anderen Schriftstellern, um so mehr, als Norwegen ein kleines Land ist und im Literaturbetrieb eigentlich jeder jeden kennt. Bergeners ist somit auch eine Einführung in die norwegische Literatur der Gegenwart, eine ideale Vorbereitung auf die kommende Frankfurter Buchmesse 2019, zu der Norwegen als Ehrengast geladen sein wird und hoffentlich nicht nur von Espedals bestem Feind Karl Ove Knåusgard die Rede sein wird.
Zu entdecken gibt es, abseits der traurigen Männer von fünfzig Jahren, nämlich noch einiges. Gunnhild Øyehaug zum Beispiel, deren bisher einziger Roman „Ich wär gern wie ich bin“ zwar auf Deutsch vorliegt, deren noch bessere Kurzgeschichten aber bisher nicht übersetzt wurden, oder Merethe Lindstrøm, der Espedal eine Kurzgeschichte widmet und deren autobiografischer Band „Aus den Winterarchiven“ gerade auf Deutsch erschienen ist. In der gegenwärtigen Begeisterung für den norwegischen Autobiografismus Espedals, Knausgårds und Lindstrøms gerät zugleich diejenige Literatur aus dem Blick, gegen die sich deren emphatische Ich-Erzähler wenden, noch dazu in einer Gesellschaft, in der es verpönt ist, von sich selbst und den eigenen Belangen zu sprechen.
Der neue Subjektivismus der norwegischen Literatur ist auch ein Gegenentwurf zu Figuren wie Dag Solstad, für viele der Übervater der norwegischen Literatur und Inbegriff des politischen Autors. Solstad ist das Gegenteil von der autofiktionalen Bekenntnisliteratur, ein Erzähler, ein Epiker, der zuletzt die Geschichte seiner Familie bis ins 16. Jahrhundert zurückerzählt hat. Eine der schönsten Szenen in „Bergeners“ führt diesen Konflikt bestens vor Augen. Im Rahmen einer Buchmesse in Madrid trifft Espedal beim Frühstück im Hotel auf Solstad. Die beiden unterhalten sich, Solstad erscheint dabei als Relikt aus einer anderen Zeit: „Es war, wie mit einem Gespenst am Tisch zu sitzen oder mit einem Schriftsteller aus einer verschwundenen Zeit, einem der Großen, einem der Toten, und ich wusste nicht, was ich zu dieser zeitlosen monströsen Gestalt sagen sollte.“ Espedal bringt das Gespräch letztlich auf Thomas Manns Tagebücher, die er im Moment auf Deutsch liest. Solstad, der seit langer Zeit in Berlin lebt und die deutschsprachige Literatur bestens kennt, findet Manns Tagebuchfetisch lächerlich, „warum legt er sich nicht einfach hin und fertig“, lautet sein Urteil über Mann und alle anderen Tagebuchschreiber. Es ist eine Spitze gegen Espedal selbst, den Mitschreiber, den Tagebuchführer und Autobiografiker und es scheint sich zu bewahrheiten, dass es (nicht nur in Norwegen) zwei Arten von Schriftstellern gibt – die einen glauben an die Tugend des Tagebuchs, die anderen nicht.
Espedals Wirklichkeitsprosa ist dem Tagebuch zutiefst verbunden und sie ist immer dann am eindrucksvollsten, wenn sie nicht dramatisch überbelichtet wird, wenn die Dinge in ihrer ambivalenten Trübe stehen gelassen werden, gereinigt von existenzialistischer Drastik, wenn Espedal mitschreibt, ohne zu beschreiben, ohne zu erzählen, wenn er sich einmal mehr im „Herzen der Alltäglichkeit“ einrichtet, um gleich wieder aufzubrechen.
Tomas Espedal: Bergeners. Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2018. 156 Seiten, 22 Euro.
Zu entdecken gibt es, abseits
der traurigen Männer von
fünfzig Jahren, so Einiges
„Wir müssen das Wirkliche mit all unserem Ernst und all unserer Kraft beschreiben“: Tomas Espedal.
Foto: Peter Peitsch / peitschphoto.com
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