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Die Interpretation befaßt sich mit einer bislang nur wenig beachteten Rhetorikschrift des einflußreichen Renaissancephilosophen Giordano Bruno (1548-1600). Der Text, nur dem ersten Anschein eine Adaption der antiken Rhetorica ad Alexandrum, entstand während Brunos Aufenthalt in Wittenberg zwischen 1586 und 1588. Bruno entwirft hier ein Rhetorikmodell, das auf der Basis einer "grammatischen Kombinatorik" durch geometrische Figuren immer wieder neue Texte zu generieren vermag. Sprache entfaltet so eine ins Unendliche tendierende Dynamik, die dem unendlichen Kosmos, einem zentralen Punkt in…mehr

Produktbeschreibung
Die Interpretation befaßt sich mit einer bislang nur wenig beachteten Rhetorikschrift des einflußreichen Renaissancephilosophen Giordano Bruno (1548-1600). Der Text, nur dem ersten Anschein eine Adaption der antiken Rhetorica ad Alexandrum, entstand während Brunos Aufenthalt in Wittenberg zwischen 1586 und 1588. Bruno entwirft hier ein Rhetorikmodell, das auf der Basis einer "grammatischen Kombinatorik" durch geometrische Figuren immer wieder neue Texte zu generieren vermag. Sprache entfaltet so eine ins Unendliche tendierende Dynamik, die dem unendlichen Kosmos, einem zentralen Punkt in Brunos Metaphysik, gerecht werden kann. Spang gelingt es nicht nur, Brunos Anknüpfung an das Sprachdenken des Renaissancehumanismus zu zeigen, sondern er zeichnet auch nach, wie Brunos Rhetorik das kombinatorische Wissenschaftsmodell des mittelalterlichen Philosophen Raimundus Lullus, Methoden der Kryptographie sowie die Buchstabenmystik der jüdischen Kabbala verarbeitet. Spangs Interpretation der Wittenberger Rhetorikschrift gibt daher wichtige Aufschlüsse über die Sprachphilosophie Brunos, ein Thema, das die Forschung zwar stark geprägt hat, für das das Artificium perorandi bislang aber noch nicht ausgewertet wurde.

Zum selben Thema:
- Nuccio Ordine: Giordano Bruno und die Philosophie des Esels. Aus dem Italienischen von Christine Ott
1999. 267 Seiten, 33 Abb., Franz. Broschur EUR 26,40
ISBN 3-7705-3341-0
Autorenporträt
Michael Spang, geb. 1968, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft der TU Dresden. Er ist Mitarbeiter an dem DFG-Projekt zu Anna Maria van Schurmann. Bis 2003 war Michael Spang freier Journalist, Übersetzer und Lehrbeauftragter für Philosophie an den Universitäten Kaiserslautern, Flensburg und Dresden.