Nach längerer Zeit erlebt existenzphilosophisches Denken derzeit eine zunehmende Renaissance. Autoren wir Kierkegaard, Heidegger oder Sartre werden vermehrt Gegenstand der öffentlichen und akademischen Debatte. In der juristischen Diskussion hatte die Existenzphilosophie dagegen von jeher einen schweren Stand. Abgesehen von einer kurzen Rezeptionsphase während der Mitte des letzten Jahrhunderts, spielte sie im rechtsphilosophischen Diskurs keine nennenswerte Rolle. Zu entfernt schien sie als vermeintliche Philosophie des Individualismus von Fragen der Normativität. Die gegenwärtige Renaissance…mehr
Nach längerer Zeit erlebt existenzphilosophisches Denken derzeit eine zunehmende Renaissance. Autoren wir Kierkegaard, Heidegger oder Sartre werden vermehrt Gegenstand der öffentlichen und akademischen Debatte. In der juristischen Diskussion hatte die Existenzphilosophie dagegen von jeher einen schweren Stand. Abgesehen von einer kurzen Rezeptionsphase während der Mitte des letzten Jahrhunderts, spielte sie im rechtsphilosophischen Diskurs keine nennenswerte Rolle. Zu entfernt schien sie als vermeintliche Philosophie des Individualismus von Fragen der Normativität. Die gegenwärtige Renaissance der Existenzphilosophie wird zum Anlass genommen, das problematische Verhältnis von Existenz- und Rechtsphilosophie erneut in das Blickfeld zu nehmen. Ist die Existenzphilosophie wirklich die anti-normative Philosophie, als die sie abgestempelt wurde? Über welches Potential verfügt die Existenzphilosophie für die heutige rechtsphilosophische Debatte mit ihren aktuellen Fragestellungen?Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Christof Peter, Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und der Philosophie in Hagen (M.A.). Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsches und europäisches Wirtschafts-, Wettbewerbs- und Regulierungsrecht der Freien Universität Berlin sowie Visiting Scholar an der Fordham School of Law in New York. 2018 Promotion bei Prof. Seher, Lehrstuhl für Strafrecht, Strafverfahrensrecht und Rechtsphilosophie an der FU Berlin. Nach Tätigkeit als Wirtschaftsanwalt nunmehr Richter.
Inhaltsangabe
Einführung und Gang der Untersuchung
1. Grundlinien existenzorientierten Denkens
Kierkegaard und die Begründung existenzorientierten Denkens - Hauptströmungen der Existenzphilosophie nach Kierkegaard - Gemeinsamkeiten existenzorientierten Denkens
2. Zur Eignung der Existenzphilosophie für den rechtsphilosophischen Diskurs
Ablehnende Stimmen und ihre Argumente - Befürwortende Stimmen und ihre Argumente
Rechtsphilosophische Perspektiven bei Karl Jaspers - Rechtsdenken im Anschluss an Martin Heidegger: Werner Maihofer und Max Müller - Georg Cohns Existenzialismus und Rechtswissenschaft als Entwurf einer existenzialen Rechtslehre
4. Grundlinien existenzorientierten Rechtsdenkens
Ethische Grundlegung eines existenzorientierten Rechtsdenkens: Der Einzelne als individuelles und soziales Dasein - Rechtsethische Prinzipien eines existenzorientierten Rechtsdenkens - Existenzphilosophie in Öffentlichem Recht, Strafrecht und Zivilrecht - Schlusswort
Kierkegaard und die Begründung existenzorientierten Denkens - Hauptströmungen der Existenzphilosophie nach Kierkegaard - Gemeinsamkeiten existenzorientierten Denkens
2. Zur Eignung der Existenzphilosophie für den rechtsphilosophischen Diskurs
Ablehnende Stimmen und ihre Argumente - Befürwortende Stimmen und ihre Argumente
Rechtsphilosophische Perspektiven bei Karl Jaspers - Rechtsdenken im Anschluss an Martin Heidegger: Werner Maihofer und Max Müller - Georg Cohns Existenzialismus und Rechtswissenschaft als Entwurf einer existenzialen Rechtslehre
4. Grundlinien existenzorientierten Rechtsdenkens
Ethische Grundlegung eines existenzorientierten Rechtsdenkens: Der Einzelne als individuelles und soziales Dasein - Rechtsethische Prinzipien eines existenzorientierten Rechtsdenkens - Existenzphilosophie in Öffentlichem Recht, Strafrecht und Zivilrecht - Schlusswort
Literatur- und Sachverzeichnis
Rezensionen
»Ohne auf weiteren Einzelheiten der Dissertation Peters eingehen zu wollen, bleibt nach alledem aber bereits an dieser Stelle festzuhalten: herausragend, unbedingt lesen!« Dr. Fiete Kalscheuer, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, Bd. 107, 3/2021
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