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Seit mehr als 16 Jahren zieht der Regenwald, die vielfältigste und geheimnisvollste aller Lebensgemeinschaften, den Fotografen Thomas Marent in ihren Bann. In diesem prachtvollen Bildband zeigt er seine faszinierenden Tier- und Pflanzenporträts und enthüllt mit über 500 einzigartigen Aufnahmen und erläuternden Texten die oft verborgene Schönheit dieses kostbaren Lebensraums. Die beiliegende Audio-CD "Akustische Impressionen - Regenwald" macht dieses Buch zu einem Erlebnis für alle Sinne. Mit dem Kauf dieser einzigartigen Fotodokumentation unterstützen Sie die "Rainforest Foundation" und tragen so zum Erhalt der geheimnisvollen Paradiese bei.…mehr

Produktbeschreibung
Seit mehr als 16 Jahren zieht der Regenwald, die vielfältigste und geheimnisvollste aller Lebensgemeinschaften, den Fotografen Thomas Marent in ihren Bann. In diesem prachtvollen Bildband zeigt er seine faszinierenden Tier- und Pflanzenporträts und enthüllt mit über 500 einzigartigen Aufnahmen und erläuternden Texten die oft verborgene Schönheit dieses kostbaren Lebensraums. Die beiliegende Audio-CD "Akustische Impressionen - Regenwald" macht dieses Buch zu einem Erlebnis für alle Sinne. Mit dem Kauf dieser einzigartigen Fotodokumentation unterstützen Sie die "Rainforest Foundation" und tragen so zum Erhalt der geheimnisvollen Paradiese bei.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.01.2007

"Selbst Entzücken ist hierfür ein zu schwacher Ausdruck"
Von Joachim Müller-Jung

Die Urwälder werden jeden Tag kleiner. Was mit der Kolonialisierung vor einem halben Jahrtausend begann und mit den "Kettensägenmassakern" der Moderne einen traurigen Höhepunkt erreichte, ist längst zum Politikum geworden. Doch die großen Kulturnationen scheinen zu versagen. Was wird nur aus diesen Inseln der Vielfalt?

Der Dschungel war für die ökologische Bewegung von der ersten Stunde an das totgesagte Paradies. Und wenn man sich Länder wie Madagaskar ansieht, das inzwischen annähernd fünfundneunzig Prozent der ursprünglichen Regenwaldfläche verloren hat, dann lässt sich leicht ermessen, warum die immergrüne Wildnis der Tropen immer zuerst durch ihre politische Brisanz Aufmerksamkeit erregt. In den Artenvielfaltswüsten des Nordens sorgte das "Kettensägenmassaker" im Süden am ausdauerndsten für Schlagzeilen - wie auch jüngst das plötzlich in Brasilia erwachende Bewußtsein für eine Schutzstrategie zugunsten des Amazonasregenwaldes, der mit der Fläche der Europäischen Union das gewaltigste geschlossene Regenwaldareal der Erde ist.

Aber natürlich ist der Dschungel für den, der je mehr als nur einen Fuß in ihn hineingesetzt hat, viel mehr als der Hauptdarsteller eines umweltpolitischen Dramas. Er ist Rauschmittel und Zufluchtsort zugleich. Ein ökologisches Pantheon, Sitz der kriechenden, flatternden und krabbelnden Götter und Mythen - sofern es für den Naturverbundenen so etwas wie anbetungswürdige Gottheiten überhaupt geben kann. Raum und Ruhe für mystifizierende Gedankenstreifzüge jedenfalls bietet er allemal, und an ästhetischen und anderweitigen Reizen mangelt es ihm auf keinem Quadratzentimeter. Als Charles Darwin am 28. Februar 1832 mit der "Beagle" in der Hafenstadt Bahia vor Anker ging, zögerte er keinen Tag, das exotische Paradies zu erkunden. "Der Tag war entzückend. Doch selbst Entzücken ist nur ein schwacher Ausdruck für die Gefühle eines Naturforschers, der zum erstenmal allein in einem brasilianischen Wald umhergewandert ist. Die Eleganz der Gräser, die Neuheit der Schmarotzerpflanzen, die Schönheit der Blüten, das schimmernde Grün des Laubwerks, aber vor allem die allgemeine Üppigkeit der Vegetation erfüllten mich mit Staunen. Jemandem, der die Naturgeschichte liebt, verschafft ein solcher Tag eine tiefere Freude, als er jemals wieder zu erleben hoffen kann", schrieb Darwin in sein Tagebuch "A Naturalist's Voyage".

Der 1965 in der Schweiz geborene Thomas Marent, wie Darwin weder professioneller Botaniker noch Zoologe, wird sich in jedem Wort dieser Zeilen wiederfinden. Wenig ändert daran, dass er die erste Berühung mit dem Dschungel und die tiefe innere Befriedigung nicht in Südamerika, sondern zuerst in Cairns im Nordosten Australiens erfahren hatte. Das war vor siebzehn Jahren, und es war der Moment, als aus dem technischen Zeichner ein unerbittlicher Beobachter und messerscharfer Dokumentarist des Dschungels wurde. Sein Bildband mit dem schlichten Titel "Regenwald", in dem er seine größten Momente als Naturfotograf in den feuchtheißen Wildnissen der Welt aufbietet, lässt erahnen, weshalb weder Moskitos, Blutegel noch Wetterstürze seine Neigung zum vielseitigsten Lebensraum je beeinträchtigt haben: Man wird immer wieder belohnt, entdeckt stets Neues, Skurilles, Atemraubendes.

Allerdings springt einen das Unwiderstehliche selten an. Der Urwald ist oft bemerkenswert still. Er ist kein Tiergarten, auch kein Palmengarten, und immer droht der perlende Schweiß mit seinen Ausdünstungen die flüchtigen, doch umso eindringlicheren olfaktorischen Höhenflüge zu ersticken. Die Wahrnehmung jedoch läßt sich hier nicht gefangennehmen. Das Modrige wird schnell vom Leichten der Orchideen abgelöst, so wie das Bedrohliche der Würgefeigen vom Filigranen der Lamellenpilze oder das Chaotische des Gestrüpps vom Meisterhaften der Baumfarn-Türme. Eintönigkeit fühlt man nie. Eher die Unsicherheit, was hinter dem nächsten Mosaik der Habitate wartet. Und die Sorge ganz oft, in dieser ewig schimmernden Welt umzukommen, sich zu verirren. Marent hat diese Erfahrung ebenso gemacht wie der berühmteste deutsche Urwaldkundschafter, Alexander von Humboldt, bei seinen Dschungelinventuren. Der Begriff "Grüne Hölle" wurde aus dieser Erfahrung geboren.

Tatsächlich gibt es sie noch, die geheimnisvollen und auf gewaltigen Strecken unberührten Flecken Wildnis. Doch überall setzt man ihnen zu, Siedler und Tropenholzräuber schlagen Gehölze, Rinderzüchter und Sojakonzerne usurpieren den Boden. Auf sechs Prozent der Landfläche findet man noch Regenwälder. Das ist beschämend wenig.

"Regenwald" von Thomas Marent. Dorling Kindersley Verlag, München 2006. 360 Seiten, mehr als 500 Fotos, eine CD. Gebunden, 39,90 Euro. ISBN 3-8310-092

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