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Produktdetails
Trackliste
CD + DVD Video 1
1Let's Shake Hands00:03:11
2Black Math00:03:06
3Little Ghost00:02:23
4Blue Orchid00:02:55
5The Union Forever00:04:26
6Ball And Biscuit00:03:07
7Icky Thump00:04:12
8I'm Slowly Turning Into You00:05:32
9Jolene00:03:54
10300 M.P.H. Torrential Outpour Blues00:04:52
11We Are Going To Be Friends00:02:24
12I Just Don't Know What To Do With Myself00:03:10
13Prickly Thorn, But Sweetly Worn00:03:23
14Fell In Love With A Girl00:02:26
15When I Hear My Name00:02:40
16Seven Nation Army00:07:29
CD + DVD Video 2
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.03.2010

Nach Kanada!
Brachial und zärtlich: Die White Stripes live

Im Grunde ist es eine DVD, denn bei "Under Great White Northern Lights" handelt es sich um einen Film mit Soundtrack. Nachdem man sich ein wenig darüber amüsiert hat, dass ausgerechnet die Analog- und Vinylfetischisten von den White Stripes eine haptisch unanheimelnde DVD/CD veröffentlichen, kann man viel Freude an dem Doppelpaket haben.

Ein bisschen ist Jack White in der halb freudig, halb skeptisch akzeptierten Rolle des guitar hero, des Wertarbeiters und Bewahrers die Strahlkraft abhandengekommen. Die hat er tatsächlich so nur im Verbund mit seiner Ex-Frau Meg bei den White Stripes. Die vorliegende Veröffentlichung zeigt noch einmal, wer die White Stripes, die ja so viel mit Verkleidungen und Verrätselungen hantierten, tatsächlich sind: die unwahrscheinlichste Popband der vergangenen zehn Jahre. Außer AC/DC sind sie die einzige Formation, die je mit Blues zur international richtig erfolgreichen Popband wurde. Ihre Geschichte ist die einer einzigartigen Kombination von Purismus und der Nutzung postmoderner Inszenierungsmethoden - einmalig und ein herausragendes Phänomen des vergangenen Jahrzehnts.

Die hier vorliegenden Aufnahmen stammen von einer Tournee, welche die Band im Jahr 2007 nach Kanada führte. Der Film zeigt das Duo bei Auftritten an äußerst ungewöhnlichen Orten: in Bussen, auf Booten und mitten in den Städten des Nordens. In einem Altenwohnheim hängt sich eine Dame ein Akkordeon um, um mit White zu spielen. Die stille Trommlerin Meg White, die so lange als Schwester ausgegeben wurde, ist wieder ganz ihr verschüchtertes Selbst, mit dem sie die Band in den letzten Jahren zum Pausieren zwang. Sie spricht nicht viel, und wenn, dann ist es mehr ein Wispern. Fast hat man das Gefühl, dieser kleinen Band wirklich nahezukommen - dabei ist das letztlich gar nicht möglich. Dazu weiß Jack White viel zu gut, wie wichtig die Inszenierung für die Freude am vermeintlich so Puren und Rohen ist.

Die CD versammelt Live-Mitschnitte der Tour; hier ist die ganze Zärtlichkeit und Brachialität dieser Band in schönster Konsequenz zu hören; mit den stilistischen Ausstülpungen vor allem des letzten White-Stripes-Studioalbums hat dies hier nichts zu tun: The Blues is Number One! Angefangen beim augenrollenden, crampsartigen "Let's Shake Hands" über das galoppierende "Black Math", das von Cowpunk in eine Black-Sabbath-Hommage kippt, bis hin zum leidenschaftlichen "The Union Forever": Niemand scheppert so famos wie die White Stripes. Am schönsten wird es immer dann, wenn White zum Solo abhebt und kein Bass und keine Rhythmusgitarre sein Gegniedel einbetten. Am Schluss gibt es natürlich noch einmal "Seven Nation Army", diesen schönen Rock-Oldie aus dem Jahr 2003.

ERIC PFEIL

White Stripes, Under Great White Northern Lights. DVD und CD. Third Man/XL Recordings 333

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