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Die Geschichte des Lehels, einst eine Siedlung der Ärmsten zwischen Stadtmauer und Isar, später die Vorstadt der kleinen Handwerker und Tagelöhner. Nach weiteren Entwicklungen durch die Jahrhunderte ist das Lehel heute sanierter Teil der Altstadt mit noblen Mietshäusern, Museen und Ämtern. Die Wandlung eines Wohnviertels wird hier ausführlich und anhand historischer Fotos dokumentiert.

Produktbeschreibung
Die Geschichte des Lehels, einst eine Siedlung der Ärmsten zwischen Stadtmauer und Isar, später die Vorstadt der kleinen Handwerker und Tagelöhner. Nach weiteren Entwicklungen durch die Jahrhunderte ist das Lehel heute sanierter Teil der Altstadt mit noblen Mietshäusern, Museen und Ämtern. Die Wandlung eines Wohnviertels wird hier ausführlich und anhand historischer Fotos dokumentiert.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.01.2007

Das Quartier der „Patscher”
Horst Feiler legt ein überarbeitetes Porträt des Münchner Stadtteils Lehel vor
Von Wolfgang Görl
Jahrhundertelang war das Lehel ein Arme-Leute-Viertel, in dem Handwerker und Tagelöhner in feuchten Wohnungen hausten, bedroht von den Sturzbächen der Isar, Krankheiten, Hungersnöten oder marodierenden Soldaten. Als der Mauerring um die Stadt München im Jahr 1315 geschlossen wurde, blieben die Bewohner der Siedlung auf den Schotterbänken der Isar ausgesperrt. 1724 wurde das Lehel eingemeindet, aber erst im 19. Jahrhundert wuchs es zu einem urbanen Viertel heran mit noblen Adressen wie Prinzregenten- oder Maximilianstraße.
Kürzlich hat der Münchner Autor Horst Feiler, geboren 1933 im Lehel, ein Buch vorgelegt, das sich sehr gründlich mit Geschichte und Gegenwart dieses Stadtquartiers beschäftigt. Dabei handelt es sich um eine überarbeitete und aktualisierte Neuauflage seines Lehel-Porträts, das 1994 erschienen und seit langem vergriffen war. Und man ahnt, warum das Buch offenkundig begehrt ist: Feiler hat gründlich recherchiert, er hat nicht nur die Geschichte der Menschen am Fluss zurückverfolgt, sondern auch die Geschichte des Flusses selbst, die Gestaltung der Landschaft durch die eiszeitlichen Gletscher und die späteren Schmelzwassermassen. Darüber hinaus schildert er sachkundig die soziale Lage der Menschen, die im späten Mittelalter aus ländlichen Gebieten Richtung München gezogen sind, mit der vagen Hoffnung, in der Stadt ihr Glück zu machen.
Nach der Lektüre des Buches ist man erstaunt, was sich alles im Lehel zugetragen hat. Da gab es Mühlen und Schmieden, Brauereien, Tabakfabriken oder die bedeutende Lokomotivenfabrik Maffei in der Hirschau. Und wer weiß schon, warum die Bewohner des Lehels in früheren Zeiten „Patscher” hießen? Nun, es gab dort eine große Anzahl an Wäschern und Waschermadln, die in den Bächen die Textilien der feinen Münchner Herrschaften wuschen. Illustriert ist das Buch mit vielen, nach heutigem Empfinden oft idyllischen Ansichten aus alten Zeiten, und Feiler drückt sich auch nicht um die Frage herum, ob man „Lehel” oder „Lächl” sagen soll. Letzteres war vierhundert Jahre lang gebräuchlich, ehe es in jüngerer Zeit zunehmend dem moderneren „Lehel” weichen musste.
Horst Feiler: Das Lehel. München Verlag, 176 Seiten, 19,80 Euro.
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