Die Wiederentdeckung eines Klassikers- jetzt im Taschenbuch!
Sie war eine der wenigen Frauen, die in den Vierzigerjahren als Kriegskorrespondentinnen akkreditiert waren, und einer der neuen Stars des Journalismus, die plötzlich am Himmel aufgingen. Lee Millers Berichte und Fotos erschienen in der Vogue, denn selbst die Leser des Mode-Magazins wollten wissen, was es mit den Krauts auf sich hatte. Ihre Reportagen aus der Hölle, aus der unbekannten und fremden Welt mit dem Namen »Drittes Reich« gehören auch im Nachhinein zum Erhellendsten, was über Deutschland und seine Bewohner geschrieben wurde. Dieser Band enthält zum ersten Mal alle ihre Kriegsreportagen und zahlreiche ihrer berühmten Fotos, außerdem Briefe und Artikel über das befreite Paris und ihre Gespräche mit Picasso, Cocteau, Aragon, Eluard und Colette.
Ausstattung: Großer s/w-Bildteil - 4 x 16 Seiten
Sie war eine der wenigen Frauen, die in den Vierzigerjahren als Kriegskorrespondentinnen akkreditiert waren, und einer der neuen Stars des Journalismus, die plötzlich am Himmel aufgingen. Lee Millers Berichte und Fotos erschienen in der Vogue, denn selbst die Leser des Mode-Magazins wollten wissen, was es mit den Krauts auf sich hatte. Ihre Reportagen aus der Hölle, aus der unbekannten und fremden Welt mit dem Namen »Drittes Reich« gehören auch im Nachhinein zum Erhellendsten, was über Deutschland und seine Bewohner geschrieben wurde. Dieser Band enthält zum ersten Mal alle ihre Kriegsreportagen und zahlreiche ihrer berühmten Fotos, außerdem Briefe und Artikel über das befreite Paris und ihre Gespräche mit Picasso, Cocteau, Aragon, Eluard und Colette.
Ausstattung: Großer s/w-Bildteil - 4 x 16 Seiten
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.10.2015NEUE TASCHENBÜCHER
Lee Miller, ein
Model im Krieg
Sie war die Frau in Hitlers Badewanne – das Bild davon, München im Frühjahr 1945, beim Vormarsch der Amerikaner, ist legendär. Für einige Monate hat Lee Miller die Soldaten begleitet, Fotos geschossen und Artikel geschickt, an Life oder Vogue. Eine Kriegskorrespondentin, die aus einer mondänen Welt kam, Model für den Fotokünstler Edward Steichen, verheiratet mit Roland Penrose, vertraut mit Picasso und Cocteau (in dessen „Sang d’un poète“ sie als Statue figuriert). Im Elsass ist sie ’45 Audie Murphy begegnet, dem meistdekorierten Infanteristen, wie er erbeutete Mörsermunition der Krauts abschleppt. Der Band „Krieg“ sammelt ihre Fotos und Reportagen, von einer unsentimentalen, müden Melancholie. „Auch dort dieser Gestank. Es roch nicht direkt nach Tod. Leichen verwesten nicht, weil es zu kalt war . . . Wir sind alle falsch konditioniert worden . . . Wir hätten Nachtclubs, gefährlichen Situationen und unbekannten Gegenden ausgesetzt sein sollen, und das bei wenig Schlaf, um auf dies hier, unser Leben, vorbereitet zu werden . . . Man hätte uns beibringen sollen, wie wir mit einem Brotkanten überleben und uns wie Straßenkinder durchbetteln können.“
FRITZ GÖTTLER
Lee Miller: Krieg. Mit den Alliierten in Europa 1944–1945. Reportagen und Fotos. Aus dem Englischen von Andreas Hahn, Norbert Hofmann.
btb, 271 S., 11,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Lee Miller, ein
Model im Krieg
Sie war die Frau in Hitlers Badewanne – das Bild davon, München im Frühjahr 1945, beim Vormarsch der Amerikaner, ist legendär. Für einige Monate hat Lee Miller die Soldaten begleitet, Fotos geschossen und Artikel geschickt, an Life oder Vogue. Eine Kriegskorrespondentin, die aus einer mondänen Welt kam, Model für den Fotokünstler Edward Steichen, verheiratet mit Roland Penrose, vertraut mit Picasso und Cocteau (in dessen „Sang d’un poète“ sie als Statue figuriert). Im Elsass ist sie ’45 Audie Murphy begegnet, dem meistdekorierten Infanteristen, wie er erbeutete Mörsermunition der Krauts abschleppt. Der Band „Krieg“ sammelt ihre Fotos und Reportagen, von einer unsentimentalen, müden Melancholie. „Auch dort dieser Gestank. Es roch nicht direkt nach Tod. Leichen verwesten nicht, weil es zu kalt war . . . Wir sind alle falsch konditioniert worden . . . Wir hätten Nachtclubs, gefährlichen Situationen und unbekannten Gegenden ausgesetzt sein sollen, und das bei wenig Schlaf, um auf dies hier, unser Leben, vorbereitet zu werden . . . Man hätte uns beibringen sollen, wie wir mit einem Brotkanten überleben und uns wie Straßenkinder durchbetteln können.“
FRITZ GÖTTLER
Lee Miller: Krieg. Mit den Alliierten in Europa 1944–1945. Reportagen und Fotos. Aus dem Englischen von Andreas Hahn, Norbert Hofmann.
btb, 271 S., 11,99 Euro.
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