Kleine Bibliothek der Weltweisheit - Berühmte Texte zur klugen und richtigen Lebensführung
Oft hat die Phantasie Macht über unseren Verstand und beeinflusst selbst noch unsere Körperfunktionen, vor allem die Sexualität. Der Essai des französischen Denkers und Begründers der Essayistik Michel de Montaigne (1533 - 1592) ist ein Plädoyer dafür, sie bewusst zu nutzen und in die richtige Richtung zu lenken.
Mit einem Nachwort von Karin Westerwelle.
Oft hat die Phantasie Macht über unseren Verstand und beeinflusst selbst noch unsere Körperfunktionen, vor allem die Sexualität. Der Essai des französischen Denkers und Begründers der Essayistik Michel de Montaigne (1533 - 1592) ist ein Plädoyer dafür, sie bewusst zu nutzen und in die richtige Richtung zu lenken.
Mit einem Nachwort von Karin Westerwelle.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.08.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Hirngespinste und
Luftschlösser
Von den „Essais“ aus der umtriebigen Feder des Michel de Montaigne (1533-1592) gibt es so viele Ausgaben und Anthologien, dass zu befürchten ist, der Erfinder der gleichnamigen Gattung frei umherschweifender literarischer „Versuche“ werde mehr gedruckt als gelesen. Dabei sind die Themen und Stoffe dieses quirligen Intellektuellen und gescheiterten Politikers, der aufgrund seiner erklärten „Unverträglichkeit mit den öffentlichen Sitten“ seiner Zeit – eines Jahrhunderts der Religionskriege und der autoritären Anmaßungen – daraus quasi ausgestiegen war und sich abwechselnd in seinen heimischen Bibliotheksturm und auf Auslandsreisen zurückgezogen hatte, von noch immer beunruhigender Aktualität. Denkbewegungen und Stil sind von erstaunlicher Frische. Die vorliegende Auswahl von Fallstudien über die Wege und Irrwege menschlicher Kopfgeburten wie über die Möglichkeiten ihrer kreativen Umwandlung in unschädliche „Luftschlösser“ besticht als ein nützliches Vademekum gegen alle entweder hausgemachten oder durch „Ohrenbläserei“, durch bloßes Gerede und Geschwätz verordnete Hirngespinste und Lügengebilde. VOLKER BREIDECKER
Michel de Montaigne: Von der Macht der Phantasie. A. d. Französischen v. Herbert Lüthy. dtv/ C.H. Beck Verlag, München 2017, 128 Seiten, 7 Euro.
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Hirngespinste und
Luftschlösser
Von den „Essais“ aus der umtriebigen Feder des Michel de Montaigne (1533-1592) gibt es so viele Ausgaben und Anthologien, dass zu befürchten ist, der Erfinder der gleichnamigen Gattung frei umherschweifender literarischer „Versuche“ werde mehr gedruckt als gelesen. Dabei sind die Themen und Stoffe dieses quirligen Intellektuellen und gescheiterten Politikers, der aufgrund seiner erklärten „Unverträglichkeit mit den öffentlichen Sitten“ seiner Zeit – eines Jahrhunderts der Religionskriege und der autoritären Anmaßungen – daraus quasi ausgestiegen war und sich abwechselnd in seinen heimischen Bibliotheksturm und auf Auslandsreisen zurückgezogen hatte, von noch immer beunruhigender Aktualität. Denkbewegungen und Stil sind von erstaunlicher Frische. Die vorliegende Auswahl von Fallstudien über die Wege und Irrwege menschlicher Kopfgeburten wie über die Möglichkeiten ihrer kreativen Umwandlung in unschädliche „Luftschlösser“ besticht als ein nützliches Vademekum gegen alle entweder hausgemachten oder durch „Ohrenbläserei“, durch bloßes Gerede und Geschwätz verordnete Hirngespinste und Lügengebilde. VOLKER BREIDECKER
Michel de Montaigne: Von der Macht der Phantasie. A. d. Französischen v. Herbert Lüthy. dtv/ C.H. Beck Verlag, München 2017, 128 Seiten, 7 Euro.
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