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Nach achtzehn Jahren im Exil kehrt der Schriftsteller Fernando nach Havanna zuruck, um nach einem verschollenen Manuskript des Dichters Jose Maria Heredia zu suchen. Die Ruckkehr fuhrt ihn nicht nur zu den Geheimnissen der Freimaurer Kubas, denen Heredia angehorte, sondern auch in die eigene Vergangenheit: Wer hat Fernando vor bald zwanzig Jahren denunziert und damit ins Exil getrieben?Padura verwebt drei Handlungsstrnge: Das Schicksal von Fernando, die Suche nach dem verlorenen Manuskript und die fiktiven Memoiren von Heredia. Gleichzeitig vermittelt er ein atmosphrisches Bild von Kubas…mehr

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Produktbeschreibung
Nach achtzehn Jahren im Exil kehrt der Schriftsteller Fernando nach Havanna zuruck, um nach einem verschollenen Manuskript des Dichters Jose Maria Heredia zu suchen. Die Ruckkehr fuhrt ihn nicht nur zu den Geheimnissen der Freimaurer Kubas, denen Heredia angehorte, sondern auch in die eigene Vergangenheit: Wer hat Fernando vor bald zwanzig Jahren denunziert und damit ins Exil getrieben?Padura verwebt drei Handlungsstrnge: Das Schicksal von Fernando, die Suche nach dem verlorenen Manuskript und die fiktiven Memoiren von Heredia. Gleichzeitig vermittelt er ein atmosphrisches Bild von Kubas Geschichte, vom beklemmenden Lebensgefhl im Exil und deckt erstaunliche Parallelen im Leben der beiden Schriftsteller aus zwei Jahrhunderten auf.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Leonardo Padura, geboren 1955 in Havanna, zählt zu den meistgelesenen kubanischen Autoren. Sein Werk umfasst Romane, Erzählbände, literaturwissenschaftliche Studien sowie Reportagen. International bekannt wurde er mit seinem Kriminalromanzyklus Das Havanna-Quartett. Im Jahr 2012 wurde ihm der kubanische Nationalpreis für Literatur zugesprochen, 2015 erhielt er den spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur, 2023 den Pepe Carvalho Preis. Leonardo Padura lebt in Havanna.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.01.2016

Flucht aus dem Roman des Lebens

Kultur und Kastration: Leonardo Padura erzählt in "Die Palme und der Stern" die Geschichte Kubas als Epos der Zensur und der Verbannung.

Warum erwache ich nicht endlich aus meinem Traum? Oh! Wann wird der Roman meines Lebens enden, damit seine Wirklichkeit beginnen kann?" - Gleich zweimal, in fast identischem Wortlaut, findet sich dieser Satz in den Aufzeichnungen des kubanischen Nationaldichters José María Heredia. Zuerst schrieb er ihn 1824, überwältigt vom Anblick der Niagarafälle, im amerikanischen Exil, in das die Verfolgung der spanischen Kolonialregierung ihn zwang; dann, eine Reihe von Schicksalsschlägen später, aus Mexiko, wo er 1839 mit nur 35 Jahren verarmt und vergessen sterben sollte. Die Wirklichkeit des Lebens: für Heredia wäre das bereits die Rückkehr in die so nahe und so ferne Heimat gewesen, in der er nur drei Jahre seines kurzen Lebens verbrachte.

"Der Roman meines Lebens" heißt im Original auch ein Werk des kubanischen Romanciers Leonardo Padura aus dem Jahr 2001, das nun unter dem etwas willkürlichen Titel "Die Palme und der Stern" auf Deutsch erschienen ist: just im Augenblick, da der wohl erfolgreichste Gegenwartsautor der Insel selbst mehr und mehr zum kubanischen Nationaldichter avanciert. Soeben erhielt er aus den Händen des spanischen Königs Felipe den renommierten Prinzessin-von-Asturien-Preis - als erster Kubaner überhaupt, um gleichsam ein weiteres Kapitel postkolonialer Geschichte zu besiegeln. Ein Zufall - und doch fügt er sich kurios in das Konzept eines Romans, in dem spätkoloniale und spätsozialistische Despotie sich vexierbildhaft zu einem gemeinsamen Tableau fügen.

Um die Verbannung eines Dichters dreht sich auch seine Handlung. Nach zwei Jahrzehnten kehrt der frühere Literat Fernando Terry gescheitert aus dem Exil in Madrid ins Havanna der Jahrtausendwende zurück. Einst hatte er, Autor einer bahnbrechenden Dissertation über José María Heredia, eine vorgezeichnete Professorenlaufbahn angetreten und galt in seinem Freundes- und Dichterzirkel der "Spötter" als Hoffnungsträger. Jäh brach die Karriere zusammen, als die Staatssicherheit ihn der Mithilfe zur Landesflucht eines homosexuellen "Spötters" bezichtigte. Es folgten Verhöre, Schikanen, Berufsverbot, bis sich Fernando 1980 als letzte Chance dem Massenexodus aus dem Hafen Mariel anschloss, durch den die Castro-Regierung sich des "konterrevolutionären Abschaums" entledigte.

Klar ist: Einer aus dem Kreis der "Spötter" hat Fernando damals denunziert. Nur wer? Und warum? Die detektivische Suche nach Licht im Dunkel der eigenen Biographie bildet den roten Faden des Erzählens, den Padura mit allen Suspense-Mitteln fortspinnt - um den Helden statt zu einem Täter schließlich zu sich selbst zu führen und zugleich in die Arme von Delfina, der großen und doch unmöglichen Liebe seiner Jugend. Zum Forschen in der persönlichen gesellt sich aber auch das in der historischen Vergangenheit. Offizielles Motiv seiner Rückkehr ist die Suche nach einem verschollenen Manuskript aus der Hand des Freimaurers Heredia. In den Archiven einer der - bis heute in Kuba bestehenden - Geheimlogen, die einst das Herz der Unabhängigkeitsbewegung bildeten, soll es aufgetaucht sein: die Memoiren des Dichters mit dem Titel "Der Roman meines Lebens", so voll von für die Führungselite des Landes pikanten Enthüllungen, dass "die Veröffentlichung der Memoiren den endgültigen Todesstoß" bedeuten könnte.

Diese doppelte Detektivgeschichte führt auf (mindestens) sechs verschiedenen Erzählebenen auch in das Leben von Heredias jüngstem Sohn José de Jesús um 1900, in das seiner Freimaurerbrüder zur Zeit der Machado-Diktatur um 1933, aber auch in Fernando Terrys Jugend vor 1980. Zwischengeschaltet sind die Aufzeichnungen eines Ich-Erzählers aus dem neunzehnten Jahrhundert. Bald wird klar: Es ist der Text ebenjenes Manuskripts, nach dem Fernando so fieberhaft sucht. Das Bild, das der sterbende Heredia in seiner Lebensbeichte von Kuba entwirft, ist verheerend: ein Panorama der Unterdrückung, des Karrierismus und Spitzelwesens, der Zensur und Verbannung, bei dem zentrale Figuren des Literaturlebens als Verräter entlarvt werden. Heredia selbst nicht ausgenommen: Er bezichtigt sich der "beschämendsten aller Zensuren: der Selbstzensur" und bekennt: "Indem ich diese so unvermeidliche wie überaus grausame Kastration akzeptierte, führte ich die traurige Praxis der Zensur in die kubanische Literatur ein - wieder einmal war ich der Erste -, und ich ahnte, dass mein Beispiel im Laufe der Jahre viele Nachahmer finden würde."

Überdeutlich legt Padura diese rückwirkende Prophezeiung seinem Vorgänger in den Mund. Durch die Parallelmontage der Zeitebenen zeigt er, dass Zensur und Verbannung ebenso wie ihre Basis, die autokratische Diktatur, den politischen und gesellschaftlichen Leitfaden der gesamten kubanischen Geschichte bilden. Auch die Revolution, die sich selbst als historischen Bruch inszeniert, erscheint so als konsequente Fortführung dieses Kontinuums. In den Zügen des berüchtigten spanischen Capitán General Tacón, seines Verfolgers, den Heredia am Ende selbst trifft, erscheinen assoziativ auch die des Comandante en Jefe, dessen Figur als Schatten über der Handlung kreist, ohne dass er, gleich Harry Potters "Du-weißt-schon-Wer", je beim Namen genannt wird. Werden darf: In Heredias Bekenntnis der Selbstzensur schwingt sicher auch das eigene Paduras mit.

So kunstvoll und politisch vielschichtig dies fast fünfhundertseitige Werk in seiner Makrostruktur auch ist, zeigen sich jedoch zugleich im Detail die Defekte dieser - im Unterschied zu Paduras früheren, gerade in ihrer Geradlinigkeit brillanten Kriminalromanen - zu ambitionierten Konzeption. Deren Held, der so gar nicht in das Bild eines Revolutionspolizisten passende, versoffene und melancholische Kommissar Mario Conde, durfte als Ermittler Blicke hinter die Fassaden des Systems werfen, die dem Normalbürger verboten bleiben. Gerade seine Funktion des Vertreters der Staatsmacht war der Vorwand, die unter Verschluss gehaltene Realität ans Tageslicht zu bringen - Korruption, Nepotismus, vertuschte Verbrechen, Machtmissbrauch. Reichlich harmlos macht sich dagegen der Blick hinter die Fassaden der kolonialen Aristokratie und der Freimaurerlogen aus. Dass Heredias Freund Domingo del Monte, einst Zentralgestalt des literarischen Lebens Havannas, in Wahrheit ein Opportunist und Fälscher war, ein karibischer Ossian, der sich der "schrecklichen Lüge" schuldig gemacht hat, "Spiegel der Geduld", das Gründungsepos der kubanischen Literatur von 1608, heimlich selbst verfasst zu haben: eine nette (und nicht neue) Verschwörungstheorie für Liebhaber kubanischer Literaturgeschichte. Darüber hinaus hält sich das Skandalpotential in Grenzen.

Diese Tendenz zur provinziellen Nabelschau zeigt sich besonders in der Zeichnung der Hauptfigur Fernando. Anders als die verbannten Dichter aller Jahrhunderte von Heredia bis Reinaldo Arenas, für die die Erfahrung des Exils bei allem Schmerz immer eine umwälzende kulturelle Erfahrung mit sich brachte - man denke an Heredias großartige Oden an die Niagara-Fälle oder die mexikanischen Ruinen -, bleibt Terrys Exil farblos. Es bedeutet für ihn nur, wie er selbst sagt, "den Rest meines Lebens irgendwo am Arsch der Welt rumzukriegen". Deren Nabel befindet sich selbstverständlich in Havanna. Dass Padura, der selbst nie den Schmerz eines Lebens fern der Heimat erfahren musste, diesen nun auf dem Weg der literarischen Fiktion nachlebt, wirkt als blutleeres Alibi, als Kopfgeburt.

FLORIAN BORCHMEYER

Leonardo Padura: "Die Palme und der Stern". Roman.

Aus dem Spanischen von Hans-Joachim Harstein. Unionsverlag, Zürich 2015. 461 S., geb., 24,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit gemischten Gefühlen hat Rezensent Florian Borchmeyer Leonardo Paduras "Die Palme und der Stern" gelesen. Zwar folgt der Kritiker durchaus interessiert den zahlreichen Handlungssträngen, in denen Padura nicht nur auf den Spuren des kubanischen Nationaldichters Jose Maria Heredia wandelt und in Zuge dessen auch in der Vergangenheit der Freimaurer forscht, sondern auch eine spannende Detektiv- und Selbstfindungsgeschichte um seinen Protagonisten, den Exil-Literaten Fernando Terry entwickelt. Darüber hinaus erfährt der Rezensent in diesem Epos viel über die bewegte Geschichte Kubas. Dennoch muss Borchmeyer gestehen, dass ihm dieser Roman im Gegensatz zu Paduras grandiosen Kriminalromanen insgesamt leider zu fad und "harmlos" gerät.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Dieser Roman ist ein ganz großes Panorama - eine Kultur-, Dichtungs-, Geistesgeschichte von 200 Jahren Kuba und der ganzen hispanophonen Karibik, natürlich mit dem Akzent auf Emigration, auf Solidarität und Dissidenz, über Dialektik von Poesie und Realpolitik. Eine Hymne auf ein ideales Kuba, auf die Literatur und gleichzeitig ein großer Roman der Desillusion und Trauer.« Thomas Wörtche Literatur-Nachrichten