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Produktdetails
Trackliste
CD
1Little Too Much
2Mothersday
3DingDongDilly
4Fly
5Ghetto Swingers
6Daisy in Green
7Lalas Dream
8Henry Sad
9Mr Smart
10Little Black Fly
11People
12Petit Bibiche
13Ghetto Swingers Instrumental
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.09.2013

Starkes Parfüm
Muttertaglieder und Alexa Rodrians warmer Jazz

Ihr Handwerk hat die Berlinerin Alexa Rodrian bei einer großen Jazzsängerin in New York gelernt: Sheila Jordan teilte ihr mit, dass sie geboren sei, um Jazz zu singen. Sie ging dann aber doch ihren eigenen Weg, und der hat sie auf dem Album "Mothersday" in ein ziemlich privates Universum geführt, das trotz der fremden Klänge, die auf uns einprasseln, erfrischend eingängig klingt. Es muss an dieser warmen Stimme liegen. Sie kann sie aber auch satirisch verfremden. Das merkwürdig betonte Englisch im Titelsong bringt einem die Geschichte umso näher.

Rodrians Mann Jens Fischer, Gitarrist, Ko-Produzent und Arrangeur, äußerte einst nach der Geburt eines gemeinsamen Kindes die Befürchtung, dass das Parfüm der Mutter dem Neugeborenen schaden könnte. Das führte zu der Zeile "If you can prove to me that human kind is stupid because mothers are putting perfume on, I will stop putting perfume on right away". In "Mr. Smart" verarbeitet die Sängerin ihre Erfahrungen mit dem Musikgeschäft zu einem Wutausbruch, bei dem einem der Anlass der Empörung irgendwann egal wird. Das lässig beschwingte "Lala's Dream" beginnt mit "When she passes by she is wrapped in silk and mystery", und man ist gerne bereit, die Zeile als Selbstbeschreibung aufzufassen.

Zum geheimnisvollen Charakter des Albums trägt der dritte Mann entscheidend bei: Marco Bruckdorfer, der sich Bagbeater nennt, trommelt auf alte Koffer ein. Die findet er auf Flohmärkten, auf dem Sperrmüll oder schlicht auf der Straße. Er bearbeitet sie meist mit herkömmlichen Fußmaschinen, die er von alten Basstrommeln abschraubt. Gießkannen, Flaschen und dezent eingesetzte Elektronik ergänzen die Koffer, zusammen ergibt das einen warmen, einzigartigen Klang, er verleiht der Musik ihre individuelle Ausstrahlung. Hier haben sich drei Musiker gefunden, die ihren spleenigen Visionen folgen und zusammen etwas Unvergleichliches erschaffen - ein echtes Kleinod, das nicht nur am Muttertag gut klingt.

ROLF THOMAS

Alexa Rodrian, Mothersday

Enja 18386 (Soulfood)

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