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Die Aufgabe der Sozialwissenschaften besteht darin, brauchbare Theorien zu erarbei ten. Theorien enthalten vor allem prüfbare, nomologische Hypothesen. Ausgereifte Theorien klären die logischen Beziehungen unter den in ihnen enthaltenen Aussagen, deren Informationsgehalt bzw. Prüfbarkeit und deren Vereinbarkeit mit beobacht baren Daten. An diesem hypothetisch-deduktiven Ideal gemessen kann man die Sozialwissenschaften noch nicht als reife Wissenschaften bezeichnen. Aber es gibt eine Vielzahl von mehr oder weniger gut gestützten Hypothesen in der Konfliktfor schung, die m. E. innerhalb eines…mehr

Produktbeschreibung
Die Aufgabe der Sozialwissenschaften besteht darin, brauchbare Theorien zu erarbei ten. Theorien enthalten vor allem prüfbare, nomologische Hypothesen. Ausgereifte Theorien klären die logischen Beziehungen unter den in ihnen enthaltenen Aussagen, deren Informationsgehalt bzw. Prüfbarkeit und deren Vereinbarkeit mit beobacht baren Daten. An diesem hypothetisch-deduktiven Ideal gemessen kann man die Sozialwissenschaften noch nicht als reife Wissenschaften bezeichnen. Aber es gibt eine Vielzahl von mehr oder weniger gut gestützten Hypothesen in der Konfliktfor schung, die m. E. innerhalb eines theoretischen Rahmens integrierbar sind, innerhalb der Nutzen- oder Wert-Erwartungstheorie. Das vorliegende Buch bemüht sich darum, einerseits eine Vielzahl konfliktsoziologischer Hypothesen vorzustellen, andererseits darum, Möglichkeiten zu deren Überprüfung beispielhaft darzustellen, und drittens, die Integrierbarkeit der Hypothesen im Rahmen der Wert-Erwartungs theorie zumindest erahnen zu lassen. Damit ist schon zugestanden, daß in diesem Buch der große theoretische Durchbruch nicht stattfindet. Ich hoffe aber, eine nützliche Zwischenbilanz der Konfliktforschung vorzulegen, die den Studenten Einblick und Überblick vermittelt, die vielleicht auch Fachkollegen ein Paradigma wieder vor Augen fUhrt, das gleichzeitig das älteste und erfolgreichste innerhalb der Sozialwissenschaften ist und innerhalb der engeren Fachgrenzen der Soziologie lange in Vergessenheit zu geraten schien. Mein Ausgangspunkt ist der methodologische Individualismus. Methodologi scher Individualismus bedeutet, daß man soziale Strukturen, Prozesse und natürlich auch Konflikte als Ergebnis menschlichen Handelns auffaßt. Die Wert-Erwartungs oder Nutzentheorie ist ein Forschungsprogramm im Rahmen des methodologischen Individualismus (vgl. Opp 1978), welches Kosten-Nutzen-Kalküle in den Mittel punkt stellt. Unter Ökonomen und Psychologen dominiert der methodologische Individualismus, in der Mikroökonomiesogar die Nutzentheorie. M. E.
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