Ellroy kennt sich aus in seinem L.A., er hat genau recherchiert und beschreibt in hoher Dichte die Atmosphäre jener Tage, die sich an einem authentischen Fall orientieren. Mit diesem Roman steigt er auch in die Abgründe seines persönlichen Verlustes hinab, indem er die Geschichte Der schwarzen
Dahlie und ihres brutalen Mordes schildert, findet er zu seinem persönlichsten Roman, einer Geschichte,…mehrEllroy kennt sich aus in seinem L.A., er hat genau recherchiert und beschreibt in hoher Dichte die Atmosphäre jener Tage, die sich an einem authentischen Fall orientieren. Mit diesem Roman steigt er auch in die Abgründe seines persönlichen Verlustes hinab, indem er die Geschichte Der schwarzen Dahlie und ihres brutalen Mordes schildert, findet er zu seinem persönlichsten Roman, einer Geschichte, die hinter einer Hochglanzfassade aus Menschen Tiere machen, die ihre Befriedigung daraus ziehen, ihre Opfer zu verstümmeln. Dass ausgerechnet der Held der Geschichte eine Liebesaffäre mit einem Familienmitglied aus dem reichen Haus der Täter beginnt, gehört zu Ellroys zynischen Augenzwinkern, mit dem er gerne seine Geschichten würzt. Ellroy ist ein Meister der rücksichtslosen Beschreibung, der die Leser nicht davor bewahrt, einen Mord beinah körperlich nachzuempfinden. Die Hitze jener Tage, ihr Leben nahe am Durchgeknalltsein, die Sucht Berühmtheit zu werden, läßt Starlets blind in die Falle tappen. Ellroy seziert sein Hollywood der späten vierziger Jahre, zeichnet nach wie ein Lächeln sich in Angst, Ergebenheit verwandelt und greift auf das bewährte Mittel zweier Cops zurück, deren Aufklärungsarbeit ganz dem Film Noir verschrieben ist. Wer ist schon frei von Schuld in einer korrupten, den Sehnsüchten verpflichtete Gesellschaft?