Manchmal ist Glücklichsein so schön, dass es fast weh tut
Die Schüchternheit von Helen Brindle täuscht - dahinter verbirgt sich ein reiches Seelenleben. Gott ist ihr einziger Vertrauter, mit seiner Hilfe erträgt sie die Ehehölle mit dem gewalttätigen Mr. Brindle. Doch dann macht sie eines Abends im Fernsehen Bekanntschaft mit einem Kybernetiker des Glücks, Professor Edward E. Gluck. Von ihm erhofft sie sich Erlösung von Fantasien, Liebessehnen und Alltagstristesse. Gluck gibt sich als weit gereister Spezialist in Sachen Lebensglück. Doch seine professionelle Kühle ist nur Fassade. Zwei Menschen, zwei Herzen, zwei Seelen begegnen sich.
Die Schüchternheit von Helen Brindle täuscht - dahinter verbirgt sich ein reiches Seelenleben. Gott ist ihr einziger Vertrauter, mit seiner Hilfe erträgt sie die Ehehölle mit dem gewalttätigen Mr. Brindle. Doch dann macht sie eines Abends im Fernsehen Bekanntschaft mit einem Kybernetiker des Glücks, Professor Edward E. Gluck. Von ihm erhofft sie sich Erlösung von Fantasien, Liebessehnen und Alltagstristesse. Gluck gibt sich als weit gereister Spezialist in Sachen Lebensglück. Doch seine professionelle Kühle ist nur Fassade. Zwei Menschen, zwei Herzen, zwei Seelen begegnen sich.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.04.2016NEUE TASCHENBÜCHER
Glück, das ist
immer woanders
Was Mrs. Bridle sucht, kann sie nicht so genau sagen. Am ehesten so etwas, das man Glück nennen könnte. Aber sicher ist sie da selbst nicht. Sicher ist nur: Glück, das sind die anderen. Die Menschen, mit denen man zusammenlebt, mit denen man sich unterhält, die man kurz berührt, mit denen man vielleicht ins Bett geht und die man oft wieder verliert. Einen dieser anderen, keinen geringeren als Gott, hat Mrs. Bridle bereits verloren. Die Beziehung ist vorbei und an einer Wiederaufnahme besteht kein Interesse.Ähnlich steht es um ihre Ehe.Seit Kurzem interessiert sich Mrs. Bridle nämlich für Professor Edward E. Gluck, den sie aus dem Fernsehen kennt und dann in Stuttgart trifft. Aber auch das Glück mit Gluck ist frustrierend kurz und hält nicht, was es verspricht.
A. L. Kennedys Roman, der zuerst 1997 in einer Kurzgeschichtensammlung erschienen ist, trägt in der ansonsten sehr guten deutschen Übersetzung einen etwas verunglückten Titel. Im englischen „Original Bliss“ schwingen schon der feine Zynismus und die selbstironische Verzweiflung mit, die diese Suche nach Glück, Liebe und Sex begleiten, von der dieser Roman erzählt. NICOLAS FREUND
A.L. Kennedy: Gleißendes Glück. Roman.
Aus dem Englischen von
Ingo Herzke. München,
dtv 2016. 202 Seiten,
9,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Glück, das ist
immer woanders
Was Mrs. Bridle sucht, kann sie nicht so genau sagen. Am ehesten so etwas, das man Glück nennen könnte. Aber sicher ist sie da selbst nicht. Sicher ist nur: Glück, das sind die anderen. Die Menschen, mit denen man zusammenlebt, mit denen man sich unterhält, die man kurz berührt, mit denen man vielleicht ins Bett geht und die man oft wieder verliert. Einen dieser anderen, keinen geringeren als Gott, hat Mrs. Bridle bereits verloren. Die Beziehung ist vorbei und an einer Wiederaufnahme besteht kein Interesse.Ähnlich steht es um ihre Ehe.Seit Kurzem interessiert sich Mrs. Bridle nämlich für Professor Edward E. Gluck, den sie aus dem Fernsehen kennt und dann in Stuttgart trifft. Aber auch das Glück mit Gluck ist frustrierend kurz und hält nicht, was es verspricht.
A. L. Kennedys Roman, der zuerst 1997 in einer Kurzgeschichtensammlung erschienen ist, trägt in der ansonsten sehr guten deutschen Übersetzung einen etwas verunglückten Titel. Im englischen „Original Bliss“ schwingen schon der feine Zynismus und die selbstironische Verzweiflung mit, die diese Suche nach Glück, Liebe und Sex begleiten, von der dieser Roman erzählt. NICOLAS FREUND
A.L. Kennedy: Gleißendes Glück. Roman.
Aus dem Englischen von
Ingo Herzke. München,
dtv 2016. 202 Seiten,
9,90 Euro.
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Meisterin im Verfassen menschlicher Dramen. Rolf Hürzeler kulturtipp 20161126