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Zur Geschichte der einzigen staatlichen Schriftstellerhochschule in der DDR und ihrer Funktion und Bedeutung im literarischen Raum der DDR. Das Leipziger Institut für Literatur »Johannes R. Becher« ist eine Schlüsselinstitution der DDR-Literaturhistorie. 1955 in der DDR gegründet, wurden hier unter den Bedingungen einer normativ dominanten Herrschaftsstruktur Prozesse und Formen des literarischen Schreibens gefördert und vermittelt. Knapp 1000 Absolventen, darunter einige später namhafte DDR-Autoren (Werner Bräunig, Adolf Endler, Rainer und Sarah Kirsch, Erich Loest, Fred Wander), wurden am…mehr

Produktbeschreibung
Zur Geschichte der einzigen staatlichen Schriftstellerhochschule in der DDR und ihrer Funktion und Bedeutung im literarischen Raum der DDR. Das Leipziger Institut für Literatur »Johannes R. Becher« ist eine Schlüsselinstitution der DDR-Literaturhistorie. 1955 in der DDR gegründet, wurden hier unter den Bedingungen einer normativ dominanten Herrschaftsstruktur Prozesse und Formen des literarischen Schreibens gefördert und vermittelt. Knapp 1000 Absolventen, darunter einige später namhafte DDR-Autoren (Werner Bräunig, Adolf Endler, Rainer und Sarah Kirsch, Erich Loest, Fred Wander), wurden am Becher-Institut zwischen 1955 und 1993 literaturpädagogisch und intellektuell sozialisiert. Die Fäden von fast vierzig Jahren Literaturgeschichte der DDR laufen an einem Ort zusammen, wo ideologische Doktrin, künstlerischer Auftrag und das Streben nach ästhetisch-poetischen Freiräumen im konfliktträchtigen Widerspruch standen.
Autorenporträt
Isabelle Lehn, geb. 1979, Philologin und freie Schriftstellerin, zuletzt wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Literarische Schreibprozesse am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sascha Macht, geb. 1986, freier Schriftsteller, zuletzt wissenschaftliche Mitarbeiter im Forschungsprojekt Literarische Schreibprozesse am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Katja Stopka, geb. 1964, Literaturwissenschaftlerin. Bis Anfang 2017 Projektleiterin im Forschungsprojekt Literarische Schreibprozesse am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Was haben Sarah und Rainer Kirsch, Heinz Czechowski, Thomas Rosenlöcher, Ralph Giordano gemeinsam? Sie alle wurden am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, das damals noch "Institut für Literatur Johannes R. Becher" hieß, ausgebildet.  "Ausgebildet" trifft es allerdings nicht ganz, meint Rezensent Tobias Gohlis: "Geschliffen" passt da schon eher und kann sowohl positiv als negativ ausgelegt werden. "Parteischule oder Dichterschmiede" - die meiste Zeit ist das Literaturinstitut eben doch keines von beidem gewesen, weiß Gohlis nach der Lektüre von "Schreiben lernen im Sozialismus" - ein Buch, in dem Isabelle Lehn, Sascha Macht und Katja Stopka umsetzen, was man sich 1995 vorgenommen hatte: Die umfassende Aufarbeitung der Geschichte des Deutschen Literaturinstituts von 1955 bis 1993. Nach ausführlicher Recherchearbeit und zahlreichen Zeitzeugen-Interviews der drei AutorInnen liegen nun äußerst informative und "gut lesbare" 600 Seiten vor. Ein bedeutsames Buch, ein großer Verdienst, lobt Gohlis.

© Perlentaucher Medien GmbH
»eine wichtige, erstaunlich lesbare 600-Seiten-Studie zur Literaturgeschichte der DDR« (Tobias Gohlis, Die ZEIT, 23.08.2018) »Ein insgesamt wichtiges Buch, das spannende Einblicke zu vermitteln vermag.« (Michael Opitz, Deutschlandfunk Kultur, 16.08.2018) »Ein wichtiges Buch, das auf längere Zeit das Referenzwerk für die Geschichte einer zentralen Institution des Leipziger literarischen Lebens sein wird.« (Katrin Löffler, Leipziger Stadtgeschichte, Jahrbuch 2018) »eine umfassende und solide Darstellung der Geschichte des Instituts von 1955 bis zu dessen Schließung 1993« (Gerd Dietrich, H-Soz-Kult, 23.06.2020) »Die Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Reanimation der DDR-Literatur-Forschung.« (Stephan Pabst, Germanistik 2020, Bd. 61) »Ein lebendiges Porträt des Literaturinstituts und seiner widerspruchsvollen Geschichte durch die Dekaden (...) ein höchst facettenreiches und anregendes Bild einer Institution des DDR-Literaturbetriebs« (Jahn Röhnert, Arbitrium, Dezember 2021)