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Kronk führt ein glückliches Leben als Koch und Restaurantbesitzer in den Bergen. Doch eines Tages droht etwas Fürchterliches: Sein Vater kündigt sich zu Besuch an! Da Kronk ihm den erfolgreichen Hausbesitzer und Familienvater vorgespielt hat, versucht der etwas schusselige, aber liebenswerte Kronk fieberhaft, sich in letzter Minute Haus und Familie zu "leihen". Obwohl oder gerade weil ihn alle Freunde tatkräftig unterstützen, endet dieser Versuch in einem Riesenchaos. Aber Kronk hat garantiert alle Lacher auf seiner Seite!
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Produktbeschreibung
Kronk führt ein glückliches Leben als Koch und Restaurantbesitzer in den Bergen. Doch eines Tages droht etwas Fürchterliches: Sein Vater kündigt sich zu Besuch an! Da Kronk ihm den erfolgreichen Hausbesitzer und Familienvater vorgespielt hat, versucht der etwas schusselige, aber liebenswerte Kronk fieberhaft, sich in letzter Minute Haus und Familie zu "leihen". Obwohl oder gerade weil ihn alle Freunde tatkräftig unterstützen, endet dieser Versuch in einem Riesenchaos. Aber Kronk hat garantiert alle Lacher auf seiner Seite!

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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Wie man einen Film kocht - Kronks Denk-Spiel - Pyramiden-Spiel
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.03.2001

Des Kaisers neuer Rhythmus
"Ein Königreich für ein Lama": Disneys Zeichentrickfilm bricht hinreißend mit allen Regeln

Als mit "Schneewittchen und die sieben Zwerge" der erste abendfüllende Zeichentrickfilm der Disney-Studios angekündigt wurde, wollte der Spott gar kein Ende nehmen. Wie konnte man auch Mitte der dreißiger Jahren erwarten, daß das Publikum so etwas überstehen würde: Man kannte nur die siebenminütigen Kurzfilme, in denen sich die Ereignisse überstürzten, Gag auf Gag folgte und die einzige Handlungsentwicklung darin bestand, den Helden in immer abstrusere Situationen zu bringen. Wie sollte das neunzig Minuten lang auszuhalten sein: knallig bunt und laut und atemraubend schnell?

Die Lösung war ganz einfach: Walt Disney schrieb seinen Zeichnern gedämpfte Farben vor, ließ ein Drehbuch fertigen, das nicht von einem Höhepunkt zum nächsten eilte, sondern sich Zeit für die Entwicklung der Geschichte und ihrer Figuren nahm, und er sorgte dafür, daß die ruhigen (und kassenträchtigen) Musiktitel auf zwingende Weise in die Handlung integriert wurden - lange vor Rodgers und Hammerstein, deren Musical "Oklahoma" gemeinhin als Pioniertat auf diesem Gebiet angesehen wird. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten. Bis "Vom Winde verweht" 1938 seinen Siegeszug antrat, war "Schneewittchen und die sieben Zwerge" für ein Jahr der kassenträchtigste Film aller Zeiten, und die Kritik überschlug sich vor Begeisterung.

Mittlerweile hat Disney mehr als dreißig lange Zeichentrickfilme produziert - alle nach dem Rezept des ersten. Nun erscheint - wie mittlerweile jedes Jahr - ein neues Werk mit dem etwas albernen deutschen Titel "Ein Königreich für ein Lama", und dieser Film macht plötzlich alles anders. Es ist, als seien die Befürchtungen der Kritiker aus den dreißiger Jahren wahr geworden, und doch ist es ein Meisterstück geworden. Wie konnte das geschehen?

Als der Trickveteran Randy Fullmer vor vier Jahren für "The Emperor's New Groove" - so der Originaltitel - als Produzent gewonnen wurde (Produzenten sind traditionell die wichtigsten Menschen im Animationsgewerbe, weil sie den gesamten Stil des Films bestimmen), da sollte es ein klassischer Disneyfilm werden: viele schöne Lieder, für die man bereits Sting als Komponisten gewonnen hatte, eine nette Liebesgeschichte, ein paar witzige Tiere als Nebenfiguren - fertig. Zwei Jahre nach Produktionsbeginn stellten Fullmer und sein Chefanimator Nik Ranieri dann fest, daß sie mit dieser Konzeption nicht zurechtkamen. Sie krempelten die Geschichte um, warfen alle bereits eingespielten Lieder heraus (nur über dem Abspann ist noch ein Beitrag von Sting zu hören, und für Tom Jones durfte er eine hinreißende Eröffnungsnummer schreiben) und machten einen unausstehlichen jungen Inka-Kaiser namens Kusco zur Hauptfigur, der nichts liebt außer sich selbst. Bis auf ein rachsüchtiges Eichhörnchen wurden zudem alle Tiere aus der Handlung eliminiert, denn der Kaiser wurde selber eins: das Lama aus dem deutschen Titel.

Diese Beschreibung lenkt auf eine falsche Spur, doch das tut der Film selbst auch. Er beginnt mit einem einsamen Lama im Dschungel, und erst aus dem Off heraus erfährt man das Geschick der bedauernswerten Kreatur: wie aus dem feschen Prinzen ein spuckendes Lasttier geworden ist. Das muß man sich ansehen, auch wenn es alle Klischees erfüllt. Auffällig ist, daß der Film gerne Rekurs auf Autoritäten abseits der Leinwand nimmt. Nicht nur der Erzähler, Prinz Kusco, kommt mit sich selbst als Akteur bisweilen ins Gehege, er stoppt auch einmal den Film, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers zurück auf sich zu lenken, oder gibt harsche Anweisungen, wie eine Einstellung auszusehen hat - dieser Kaiser wollte ehedem der Herrscher der Welt sein, und diese Region umfaßt bekanntlich Hollywood.

So ist es aber auch nicht überraschend, daß Kusco mit fortschreitender Läuterung die Handlung immer mehr in Ruhe läßt. Der Film jedoch behält seinen Aberwitz bei, obwohl so manche skurrile Idee während der Fertigstellung auf der Strecke geblieben ist, wie sich Ranieri etwas melancholisch erinnert. Er selbst leistete indes als Animator Unglaubliches: Nicht nur, daß sein Prinz als grandioser Michael-Jackson-Vorläufer durch den kaiserlichen Palast tobt (in einer spektakulären Choreographie, deren Lust am Chaos die großen Tanzszenen aus "Dumbo" und "Die drei Caballeros" zitiert), auch das Lama entstammt Ranieris Feder. Mit zwei derart unterschiedlichen Figuren hatte noch kein Disney-Animator in einem Projekt zu tun.

Weil aber beide Figuren eine Person sind, bekommt das dem Film ausgesprochen gut. Ranieri, der neben dem noch aktiven Eric Goldberg den großen Altmeister Ward Kimball als Vorbild nennt, merkt man das Vergnügen an einem Stoff an, der immer wieder Kimballs anarchische Innovationen aus den "Drei Caballeros" heraufbeschwört: Der gegenwärtige Trubel auf der Leinwand hat das Tempo und die Farbmischung des Geniestreichs von 1945; es herrscht purer Slapstick, wie man ihn in neuerer Disney-Zeit nur in einigen Szenen von "Hercules" gesehen hat, dem bislang letzten wirklich gelungenen Zeichentrickfilm des Studios. Doch "Ein Königreich für ein Lama" übertrifft ihn, weil er ein auf achtzig Minuten angelegter Kurzfilm ist - und siehe da: Es geht!

Dieses Paradox ist sogar rasend komisch geraten, und so kantig die Figuren auch ausfallen (man achte nur auf die Fingerspitzen des Bauern Pacha), so zwingend ist diese Reminiszenz an die "reduzierte Animation" der vierziger Jahre, wie sie das UPA-Studio entwickelt hatte und Warner in ihren besten Kurzfilmen zur Vollendung brachten. Das Tempo jener zeitlosen Klassiker, die sich vor allem der Inszenierungskunst von Chuck Jones verdanken - ein weiteres Vorbild Ranieris -, gibt den Rhythmus des neuen Disneyfilms vor, wahrlich keine kleine Leistung. "The Emperor's New Groove" - das ist genau der richtige Titel für den neuen Film des führenden Zeichentrickstudios: Von jetzt an herrscht ein neuer Rhythmus im Metier.

ANDREAS PLATTHAUS

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