Die meisten spätmittelalterlichen Gotteshäuser werden von aufwendig errichteten Türmen geprägt. Neben ihrer Bedeutung als weit sichtbares weltliches und geistliches Symbol erfüllten Türme wichtige Funktionen für das städtische Gemeinwesen. Sie dienten u.a. als Träger der den Tagesablauf bestimmenden Glocken, als Orientierungspunkt für die Schiffahrt oder als Sitz des Türmers. An den Backsteinpfarrkirchen der Hansestadt Danzig ist die besondere Bedeutung von Türmen bis heute ablesbar. So verbot der Deutsche Orden, der für sich beanspruchte, geistlicher und weltlicher Herrscher über Preußen zu sein, dem durch Handel reich gewordenen Danziger Patriziat die Aufstockung der städtischen Türme.