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Zehn Jahre lang hat Jörg Rubbert immer wieder die suburbanen und urbanen Lebensräume zwischen Georgia, Mississippi und Texas bereist und mit der Mittelformat-Kamera dokumentiert. Was auf den ersten Blick nach kleinstädtischem Idyll aussieht, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten. Der verblichene Zauber des "Good Old South" ist Ausdruck morbider Schönheit und Faszination des Vergänglichen zugleich.Die sorgfältig komponierten Bilder spiegeln ungefiltert den Niedergang der Kleinstädte des Südens insbesondere nach der Finanz- und Wirtschaftskrise wider.…mehr

Produktbeschreibung
Zehn Jahre lang hat Jörg Rubbert immer wieder die suburbanen und urbanen Lebensräume zwischen Georgia, Mississippi und Texas bereist und mit der Mittelformat-Kamera dokumentiert. Was auf den ersten Blick nach kleinstädtischem Idyll aussieht, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten. Der verblichene Zauber des "Good Old South" ist Ausdruck morbider Schönheit und Faszination des Vergänglichen zugleich.Die sorgfältig komponierten Bilder spiegeln ungefiltert den Niedergang der Kleinstädte des Südens insbesondere nach der Finanz- und Wirtschaftskrise wider. Die starke Farbigkeit der analogen Fotos, die das besondere Licht des Südens immer wieder aufs Neue einfängt, steht erst einmal im krassen Widerspruch zur "grauen" Wirklichkeit. Sie ist gleichzeit aber ein Plädoyer, die einzelnen Bauwerke und die Infrastruktur der Orte nicht dem Verfall preiszugeben, eine Aufforderung, sich des historischen Erbes anzunehmen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.11.2017

Vom Winde verweht

Hier gibt es Autos, verkündet der orangefarbene Sportwagen hoch oben auf einem Mast über einem weitläufigen Parkplatz - doch das Schild über der Tür zur Lagerhalle des Gebrauchtwagenhändlers widerspricht. "For Lease" steht dort in großen Buchstaben: zu vermieten. Im Laufe von zehn Jahren war der deutsche Fotograf Jörg Rubbert immer wieder in den amerikanischen Südstaaten unterwegs, mit unverhohlener Begeisterung für die Kultur am Straßenrand und unübersehbar mit großen Vorbildern wie Walker Evans, William Christenberry oder William Eggleston im Kopf. Motive, Blickwinkel, Farben: alles nicht neu. Aber anders als bei den Kollegen schiebt sich bei Rubbert ein Moment von Melancholie über die Szenerien. Da blüht nichts mehr, weder Wirtschaft noch Vorgärten. Die Straßen sind menschenleer. Fassaden zerbröseln. Werbetafeln einstiger Versprechen verblassen im Licht einer unbarmherzigen Sonne. "Honor the past. Build the future", versucht ein Transparent Hoffnung zu verbreiten. Die morbiden Stimmungen auf Jörg Rubberts Aufnahmen geben wenig Anlass, daran zu glauben. "Abondoned" ist die wiederkehrende Bildzeile: Verlassen. So wird sein prächtiges Buch zum traurig-schönen Abgesang auf die amerikanische Provinz. (F.L.)

"Days gone by - Roadside Photographs of the American South" von Jörg Rubbert. Benteli Verlag, Salenstein 2018. 192 Seiten, 168 Farbfotografien. Gebunden, 35 Euro.

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