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Im Zuge der Finanzkrise von 2009 ist die Virtualität der Geldwirtschaft zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit geraten – und damit auch die Fiktionalität der Finanzwelt. In der Wirtschaftspresse sowie in einschlägigen Publikationen ist von einer Entkoppelung der internationalen Finanzmärkte die Rede, das Verhalten mancher Propheten der Finanzwirtschaft ähnelt eher dem von Magiern und Taschentrickspielern. Dominierten in der interdisziplinären Forschung zum Thema »Literatur und Wirtschaft« bisher Ansätze, die sich für die Darstellung ökonomischer Sachverhalte in der Literatur interessierten,…mehr
Im Zuge der Finanzkrise von 2009 ist die Virtualität der Geldwirtschaft zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit geraten – und damit auch die Fiktionalität der Finanzwelt. In der Wirtschaftspresse sowie in einschlägigen Publikationen ist von einer Entkoppelung der internationalen Finanzmärkte die Rede, das Verhalten mancher Propheten der Finanzwirtschaft ähnelt eher dem von Magiern und Taschentrickspielern. Dominierten in der interdisziplinären Forschung zum Thema »Literatur und Wirtschaft« bisher Ansätze, die sich für die Darstellung ökonomischer Sachverhalte in der Literatur interessierten, so ist es nun der fiktionale Charakter der Ökonomie selbst, mit dem sich der Band auseinandersetzt.
Christine Künzel, Dr. phil., und Dirk Hempel, PD Dr. phil., lehren am Institut für Germanistik II der Universität Hamburg.
Inhaltsangabe
Inhalt Vorwort7 Finanzen und Fiktionen: Eine Einleitung Christine Künzel9 I.Theoretische Ansätze und Perspektiven Fiktion und Realität im Finanzwesen Max Otte27 Vielfalt der Deutungen statt exakter Modelle? Möglichkeiten und Grenzen des interdisziplinären Dialogs zwischen Ökonomik und Kulturwissenschaft Michael Horvath45 Semantiken der Entkopplung, Performativität, Klassifikationsregime: Aspekte einer Soziologie ökonomischen Wissens Hanno Pahl67 Dr. Real and Mr. Hype: Die Konstrukte der Kaufleute Eva Kormann91 Virtualität und Fiktionalität - Überlegungen zur Finanzwelt als "Vorstellungsraum" Anna Burgdorf107 II. Sprache und Ökonomie - Sprache der Ökonomie Im Zauberkreis der Sprache Justin Stagl121 Kollabierende Sprachsysteme: Zwei Strategien sprachlicher Verarbeitung der Geldwirtschaft Nina Peter137 "Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff es denn" - Geldzauber und die Sehnsucht nach Überfluss Stefan Frank155 III. Lektüren Der Börsendiskurs im ausgehenden 19. Jahrhundert: Fiktion und Stigma Franziska Schößler165 Finanzblasen, Schwarzmärkte, fehlende Böden oder "Virtuelle" Geschäfte und ihre Akteure - jung, smart und dynamisch Evelyne Polt-Heinzl181 Die unwirkliche Poesie des Zinseszinses: Fiktionalität der Geldwirtschaft in Martin Walsers Roman Angstblüte Manuel Bauer201 "Wollte man ihr etwas über Geld sagen, mußte man sich bildlich ausdrücken" - Literarische Diskursintegration der Ökonomie am Beispiel von Walsers Angstblüte und Timms Kopfjäger Alexander Preisinger217 "Aber ich weiß nicht mehr, was Geld ist" - Mensch, Geld und Markt in Don DeLillos Cosmopolis (2003) aus der Sicht des New Economic Criticism Katja Urbatsch235 Navigationssinn - Zur literarischen Problemreflexion ökonomischen Wissens Daniel Lutz251 Ohnmacht und Narration in Alexander Kluges fiktionalen Wirtschaftsszenarien Peter Schäfer267 Autorinnen und Autoren283
Inhalt Vorwort7 Finanzen und Fiktionen: Eine Einleitung Christine Künzel9 I.Theoretische Ansätze und Perspektiven Fiktion und Realität im Finanzwesen Max Otte27 Vielfalt der Deutungen statt exakter Modelle? Möglichkeiten und Grenzen des interdisziplinären Dialogs zwischen Ökonomik und Kulturwissenschaft Michael Horvath45 Semantiken der Entkopplung, Performativität, Klassifikationsregime: Aspekte einer Soziologie ökonomischen Wissens Hanno Pahl67 Dr. Real and Mr. Hype: Die Konstrukte der Kaufleute Eva Kormann91 Virtualität und Fiktionalität - Überlegungen zur Finanzwelt als "Vorstellungsraum" Anna Burgdorf107 II. Sprache und Ökonomie - Sprache der Ökonomie Im Zauberkreis der Sprache Justin Stagl121 Kollabierende Sprachsysteme: Zwei Strategien sprachlicher Verarbeitung der Geldwirtschaft Nina Peter137 "Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff es denn" - Geldzauber und die Sehnsucht nach Überfluss Stefan Frank155 III. Lektüren Der Börsendiskurs im ausgehenden 19. Jahrhundert: Fiktion und Stigma Franziska Schößler165 Finanzblasen, Schwarzmärkte, fehlende Böden oder "Virtuelle" Geschäfte und ihre Akteure - jung, smart und dynamisch Evelyne Polt-Heinzl181 Die unwirkliche Poesie des Zinseszinses: Fiktionalität der Geldwirtschaft in Martin Walsers Roman Angstblüte Manuel Bauer201 "Wollte man ihr etwas über Geld sagen, mußte man sich bildlich ausdrücken" - Literarische Diskursintegration der Ökonomie am Beispiel von Walsers Angstblüte und Timms Kopfjäger Alexander Preisinger217 "Aber ich weiß nicht mehr, was Geld ist" - Mensch, Geld und Markt in Don DeLillos Cosmopolis (2003) aus der Sicht des New Economic Criticism Katja Urbatsch235 Navigationssinn - Zur literarischen Problemreflexion ökonomischen Wissens Daniel Lutz251 Ohnmacht und Narration in Alexander Kluges fiktionalen Wirtschaftsszenarien Peter Schäfer267 Autorinnen und Autoren283
Inhalt Vorwort7 Finanzen und Fiktionen: Eine Einleitung Christine Künzel9 I.Theoretische Ansätze und Perspektiven Fiktion und Realität im Finanzwesen Max Otte27 Vielfalt der Deutungen statt exakter Modelle? Möglichkeiten und Grenzen des interdisziplinären Dialogs zwischen Ökonomik und Kulturwissenschaft Michael Horvath45 Semantiken der Entkopplung, Performativität, Klassifikationsregime: Aspekte einer Soziologie ökonomischen Wissens Hanno Pahl67 Dr. Real and Mr. Hype: Die Konstrukte der Kaufleute Eva Kormann91 Virtualität und Fiktionalität - Überlegungen zur Finanzwelt als "Vorstellungsraum" Anna Burgdorf107 II. Sprache und Ökonomie - Sprache der Ökonomie Im Zauberkreis der Sprache Justin Stagl121 Kollabierende Sprachsysteme: Zwei Strategien sprachlicher Verarbeitung der Geldwirtschaft Nina Peter137 "Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff es denn" - Geldzauber und die Sehnsucht nach Überfluss Stefan Frank155 III. Lektüren Der Börsendiskurs im ausgehenden 19. Jahrhundert: Fiktion und Stigma Franziska Schößler165 Finanzblasen, Schwarzmärkte, fehlende Böden oder "Virtuelle" Geschäfte und ihre Akteure - jung, smart und dynamisch Evelyne Polt-Heinzl181 Die unwirkliche Poesie des Zinseszinses: Fiktionalität der Geldwirtschaft in Martin Walsers Roman Angstblüte Manuel Bauer201 "Wollte man ihr etwas über Geld sagen, mußte man sich bildlich ausdrücken" - Literarische Diskursintegration der Ökonomie am Beispiel von Walsers Angstblüte und Timms Kopfjäger Alexander Preisinger217 "Aber ich weiß nicht mehr, was Geld ist" - Mensch, Geld und Markt in Don DeLillos Cosmopolis (2003) aus der Sicht des New Economic Criticism Katja Urbatsch235 Navigationssinn - Zur literarischen Problemreflexion ökonomischen Wissens Daniel Lutz251 Ohnmacht und Narration in Alexander Kluges fiktionalen Wirtschaftsszenarien Peter Schäfer267 Autorinnen und Autoren283
Inhalt Vorwort7 Finanzen und Fiktionen: Eine Einleitung Christine Künzel9 I.Theoretische Ansätze und Perspektiven Fiktion und Realität im Finanzwesen Max Otte27 Vielfalt der Deutungen statt exakter Modelle? Möglichkeiten und Grenzen des interdisziplinären Dialogs zwischen Ökonomik und Kulturwissenschaft Michael Horvath45 Semantiken der Entkopplung, Performativität, Klassifikationsregime: Aspekte einer Soziologie ökonomischen Wissens Hanno Pahl67 Dr. Real and Mr. Hype: Die Konstrukte der Kaufleute Eva Kormann91 Virtualität und Fiktionalität - Überlegungen zur Finanzwelt als "Vorstellungsraum" Anna Burgdorf107 II. Sprache und Ökonomie - Sprache der Ökonomie Im Zauberkreis der Sprache Justin Stagl121 Kollabierende Sprachsysteme: Zwei Strategien sprachlicher Verarbeitung der Geldwirtschaft Nina Peter137 "Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff es denn" - Geldzauber und die Sehnsucht nach Überfluss Stefan Frank155 III. Lektüren Der Börsendiskurs im ausgehenden 19. Jahrhundert: Fiktion und Stigma Franziska Schößler165 Finanzblasen, Schwarzmärkte, fehlende Böden oder "Virtuelle" Geschäfte und ihre Akteure - jung, smart und dynamisch Evelyne Polt-Heinzl181 Die unwirkliche Poesie des Zinseszinses: Fiktionalität der Geldwirtschaft in Martin Walsers Roman Angstblüte Manuel Bauer201 "Wollte man ihr etwas über Geld sagen, mußte man sich bildlich ausdrücken" - Literarische Diskursintegration der Ökonomie am Beispiel von Walsers Angstblüte und Timms Kopfjäger Alexander Preisinger217 "Aber ich weiß nicht mehr, was Geld ist" - Mensch, Geld und Markt in Don DeLillos Cosmopolis (2003) aus der Sicht des New Economic Criticism Katja Urbatsch235 Navigationssinn - Zur literarischen Problemreflexion ökonomischen Wissens Daniel Lutz251 Ohnmacht und Narration in Alexander Kluges fiktionalen Wirtschaftsszenarien Peter Schäfer267 Autorinnen und Autoren283
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ulrike Müller findet die kulturellen und literarischen Betrachtungen von Ökonomie in "Finanzen und Fiktionen" hoch aktuell. Literatur kann die überkomplex gewordene Wirtschaft verständlicher machen, ist sich die Rezensentin sicher. Von ihr erfahren wir, dass die Autoren der Aufsätze aber nicht nur die Abbildung der Wirtschaft untersuchen, sondern auch das Fiktionale in ihr selbst: im Grunde sei jede Ökonomie ganz wie die Literatur "Konstruktion von Wirklichkeit". Ausführlich beschreibt Müller, wie beispielsweise Michael Horvath die Möglichkeiten eines interdisziplinären Dialogs untersucht und Joseph Vogl die anthropologischen Grundlagen des homo oeconomicus. Das Buch ist ein Anfang, den amerikanischen Forschungsansatz des New Economic Criticism auch nach Deutschland zu holen, weiß die Rezensentin.
Fiktionen in der Krise "Die Herausgeber verstehen ihr Buch als einen Beitrag, die Konzentration der deutschsprachigen interdisziplinären Forschung auf die bloße Darstellung ökonomischer Themen wie Arbeitslosigkeit oder Unternehmertum zu überwinden. Mit der Betonung des Fiktionalen ist ihnen das gelungen." (Süddeutsche Zeitung, 07.03.2012)
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