In 40 Fallportraits von Deutschen auf der Basis qualitativer Interviews zeigt sich, daß es nicht so sehr nationales Denken und Fühlen als solches ist, das den Umgang mit Einwanderern beeinflußt, als vielmehr bestimmte Ausprägungen deutscher Identität.Eine zentrale Rolle spielt ihre Ambivalenz, die vom Wissen um eine negative Vergangenheit Deutschlands und um "typisch deutsche" Verhaltensweisen ausgeht. Sie fördet auf der einen Seite fremdenfreundliche Wahrnehmungen, auf den anderen aber auch besondere Empfindlichkeiten im Zusammenleben. Als wichtig erweist sich auch die Einbettung deutscher…mehr
In 40 Fallportraits von Deutschen auf der Basis qualitativer Interviews zeigt sich, daß es nicht so sehr nationales Denken und Fühlen als solches ist, das den Umgang mit Einwanderern beeinflußt, als vielmehr bestimmte Ausprägungen deutscher Identität.Eine zentrale Rolle spielt ihre Ambivalenz, die vom Wissen um eine negative Vergangenheit Deutschlands und um "typisch deutsche" Verhaltensweisen ausgeht. Sie fördet auf der einen Seite fremdenfreundliche Wahrnehmungen, auf den anderen aber auch besondere Empfindlichkeiten im Zusammenleben. Als wichtig erweist sich auch die Einbettung deutscher Identität in andere kollektive Identitäten. Die Autoren stellen einige einwanderungspolitische Konsequenzen zur Diskussion und sprechen sich gegen kurzschlüssige Stellungnahmen pro oder contra nationale Identität aus. Sie schlagen weiterführende Forschungsfragen vor sowie besondere Methoden, mit denen Interviews zu diesem in Deutschland heiklen Thema arbeiten könnten.
Dr. Harro Honolka, Institut Student und Arbeitsmarkt an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Irene Götz, wissenschaftliche Assistentin am Institut für deutsche und vergleichende Volkskunde der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität Berlin.
Inhaltsangabe
1 Die öffentliche und die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Untersuchungsfrage.- 1.1 Der öffentliche Diskurs.- 1.2 Stand der Forschung.- 1.3 Ziel der Studie.- 2 Arbeitsbegriffe und Methodik.- 2.1 "Nationale Identität" und "Fremde".- 2.2 Datenerhebung.- 2.3 Datenauswertung.- 3 Zusammenhänge zwischen deutscher Identität und dem Zusammenleben mit Fremden.- 3.1 Methodische Erfahrungen mit "deutschen" Interaktionsprozessen.- 3.2 Das reflektierte Sprechen über Eigenes und Fremdes.- 3.3 Die ambivalente Identität der Deutschen und ihre ambivalenten Folgen.- 3.4 "Vice-versa"-konstruierte Erwartungen an Fremde.- 3.5 Multiple Identitäten und die Kanalisierung von Wahrnehmungen.- 3.6 Die Veränderung deutscher Identitäten durch die Globalisierung.- 3.7 Erwerbbare und "angeborene" Identitäten.- 3.8 Die Rolle familiärer Sozialisationsprozesse.- 3.9 Ostdeutsche Identitätskrisen.- 4 Zusammenfassung und Perspektiven.- 5 Fallporträts.- 6 Literaturverzeichnis.- 7 Tabellarische Übersicht der Interviewten.
1 Die öffentliche und die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Untersuchungsfrage.- 1.1 Der öffentliche Diskurs.- 1.2 Stand der Forschung.- 1.3 Ziel der Studie.- 2 Arbeitsbegriffe und Methodik.- 2.1 "Nationale Identität" und "Fremde".- 2.2 Datenerhebung.- 2.3 Datenauswertung.- 3 Zusammenhänge zwischen deutscher Identität und dem Zusammenleben mit Fremden.- 3.1 Methodische Erfahrungen mit "deutschen" Interaktionsprozessen.- 3.2 Das reflektierte Sprechen über Eigenes und Fremdes.- 3.3 Die ambivalente Identität der Deutschen und ihre ambivalenten Folgen.- 3.4 "Vice-versa"-konstruierte Erwartungen an Fremde.- 3.5 Multiple Identitäten und die Kanalisierung von Wahrnehmungen.- 3.6 Die Veränderung deutscher Identitäten durch die Globalisierung.- 3.7 Erwerbbare und "angeborene" Identitäten.- 3.8 Die Rolle familiärer Sozialisationsprozesse.- 3.9 Ostdeutsche Identitätskrisen.- 4 Zusammenfassung und Perspektiven.- 5 Fallporträts.- 6 Literaturverzeichnis.- 7 Tabellarische Übersicht der Interviewten.
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