59,10 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 6-10 Tagen
  • Broschiertes Buch

Seit dem Systemwechsel in Osteuropa werden Vergangenheitsbilder, sprachliche Zuordnung und Konfessionszugehörigkeit zum Ausbau der Herrschaft nationaler Eliten benutzt. Dieser Prozeß beinhaltet die Ersetzung der kommunistischen Ideologie durch ethnonationale Identitäten und die Überformung der territorial-administrativen Umgestaltung durch die Renaissance der nationalen Idee. Mögen die Auswirkungen dieser Transformation in den postsozialistischen Ländern auch regional unterschiedlich sein, so ist der Entwicklung doch gemein, daß Konsens und Gemeinschaft seither im Zuge einer Abgrenzung…mehr

Produktbeschreibung
Seit dem Systemwechsel in Osteuropa werden Vergangenheitsbilder, sprachliche Zuordnung und Konfessionszugehörigkeit zum Ausbau der Herrschaft nationaler Eliten benutzt. Dieser Prozeß beinhaltet die Ersetzung der kommunistischen Ideologie durch ethnonationale Identitäten und
die Überformung der territorial-administrativen Umgestaltung durch die Renaissance der nationalen Idee. Mögen die Auswirkungen dieser Transformation in den postsozialistischen Ländern auch regional unterschiedlich sein, so ist der Entwicklung doch gemein, daß Konsens und Gemeinschaft seither im Zuge einer Abgrenzung entsteht, die das Eigene dem Anderen gegenüberstellt und dabei auf Feindbilder zurückgreift. Dieses Buch will daher das Verhältnis von Nationsbildung, Geschichtspolitik und Eskalationsdynamik erhellen, um die Funktion einer historischen Sinnstiftung im Kontext nationalistischer Gewaltentfaltung für einen Teilbereich des östlichen Europas aufzudecken.
Autorenporträt
Der Autor: Dittmar Schorkowitz, geboren 1956, ist Privatdozent für Osteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin. Er lehrt und forscht am Historischen Institut der Universität Greifswald. Als 1991 promovierter Ethnologe und 2000 habilitierter Osteuropahistoriker hat er sich auf Sozial- und Kulturgeschichte der rußländischen Nationalitäten spezialisiert. Epochenübergreifende Forschungsprojekte haben ihn nach Sibirien, nach Kaukasien sowie nach Mittelasien geführt. Er ist Herausgeber der Reihe Gesellschaften und Staaten im Epochenwandel und wirkte im Auftrag des Auswärtigen Amtes an zahlreichen Missionen von OSZE und ODIHR in Ost- und Südosteuropa mit.