SHOAH ist die wohl umfassendste und radikalste Filmarbeit über die Vernichtung des europäischen Judentums im Nationalsozialismus: 12 Jahre Dreharbeiten und Recherche, 350 Stunden Material, 9 ½ Stunden Film gegen das Vergessen.
Lanzmann besuchte 1973-1985 die Orte der Vernichtung, die ›Todesfabriken‹ Chelmno, Belzec, Sobibor, Trblinka, Auschwitz, Birkenau und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Hartnäckig trotzte er das Erlebte dem Verdrängen ab, machte in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der ›Shoah‹ ausfindig - seltene Überlebende der ››Sonderkommandos‹‹, Zuschauer und auch Täter - und befragte sie zu Deportation und Lageralltag.
Kapitelübersicht
DVD 1
[1-5] Der singende Junge
[6-9] Wälder des Vergessens
[10-14] Massengräber und Scheiterhaufen
[15-17] Jüdisches Leben und Sterben in Polen
[18-21] Die Deportationen polnischer Juden
[22-24] Treblinka: Transporte und Lageralltag unter den Augen der Polen
[25-28] Treblinka: Ankunft und Ablauf der Transporte
[29-32] Ankunft in Treblinka: In den Waggons
[33-35] Treblinka: Langes Warten vor dem Lager
[36-40] Treblinka: Die Transporte mit Juden aus dem Ausland
[41-43] Treblinka, Sobibor, Auschwitz-Birkenau: Die Rampen
[44-47] Treblinka, Auschwitz: Ankunft im Lager, ››Sortierung‹‹
[48-52] Treblinka, Auschwitz: Die erste Zeit nach der Ankunft
[53-54] Berlin
[55-57] Treblinka, Auschwitz: Die Gaskammern
DVD 2
[1-5] Die Maschinerie der Vernichtung
[7-11] Chelmno: Die erste Vernichtungsperiode
[12-15] Grabow: Erinnerungen der Dorfbewohner
[16-19] Grabow: Alte Vorurteile der Dorfbewohner
[20-23] Fortsetzung der Gespräche mit den Grabowern
[24-26] Chelmno: Die zweite Vernichtungsperiode
[27-29] Die Gaswagen + Abspann
DVD 3
[1-4] Treblinka: Die letzten Wege
[5-9] Auschwitz-Birkenau
[10-12] ››Sonderzüge‹‹ und ››Sonderkommando‹‹
[13-16] Treblinka, Auschwitz: Widerstandsbewegungen
DVD 4
[1-4] Das tschechische Familienlager in Auschwitz-Birkenau
[5-7] Die Welt muss davon erfahren
[8-12] Das Warschauer Ghetto: Czerniakows Tagebuch
[13-17] Der Selbstmord Adam Czerniakows
[18-21] Der Aufstand im Warschauer Ghetto + Abspann
Außerdem auf DVD 4
[1] Trailer aller Lanzmann-Filme
[2] Booklet und Szenenprotokoll im Datenteil
Lanzmann besuchte 1973-1985 die Orte der Vernichtung, die ›Todesfabriken‹ Chelmno, Belzec, Sobibor, Trblinka, Auschwitz, Birkenau und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Hartnäckig trotzte er das Erlebte dem Verdrängen ab, machte in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der ›Shoah‹ ausfindig - seltene Überlebende der ››Sonderkommandos‹‹, Zuschauer und auch Täter - und befragte sie zu Deportation und Lageralltag.
Kapitelübersicht
DVD 1
[1-5] Der singende Junge
[6-9] Wälder des Vergessens
[10-14] Massengräber und Scheiterhaufen
[15-17] Jüdisches Leben und Sterben in Polen
[18-21] Die Deportationen polnischer Juden
[22-24] Treblinka: Transporte und Lageralltag unter den Augen der Polen
[25-28] Treblinka: Ankunft und Ablauf der Transporte
[29-32] Ankunft in Treblinka: In den Waggons
[33-35] Treblinka: Langes Warten vor dem Lager
[36-40] Treblinka: Die Transporte mit Juden aus dem Ausland
[41-43] Treblinka, Sobibor, Auschwitz-Birkenau: Die Rampen
[44-47] Treblinka, Auschwitz: Ankunft im Lager, ››Sortierung‹‹
[48-52] Treblinka, Auschwitz: Die erste Zeit nach der Ankunft
[53-54] Berlin
[55-57] Treblinka, Auschwitz: Die Gaskammern
DVD 2
[1-5] Die Maschinerie der Vernichtung
[7-11] Chelmno: Die erste Vernichtungsperiode
[12-15] Grabow: Erinnerungen der Dorfbewohner
[16-19] Grabow: Alte Vorurteile der Dorfbewohner
[20-23] Fortsetzung der Gespräche mit den Grabowern
[24-26] Chelmno: Die zweite Vernichtungsperiode
[27-29] Die Gaswagen + Abspann
DVD 3
[1-4] Treblinka: Die letzten Wege
[5-9] Auschwitz-Birkenau
[10-12] ››Sonderzüge‹‹ und ››Sonderkommando‹‹
[13-16] Treblinka, Auschwitz: Widerstandsbewegungen
DVD 4
[1-4] Das tschechische Familienlager in Auschwitz-Birkenau
[5-7] Die Welt muss davon erfahren
[8-12] Das Warschauer Ghetto: Czerniakows Tagebuch
[13-17] Der Selbstmord Adam Czerniakows
[18-21] Der Aufstand im Warschauer Ghetto + Abspann
Außerdem auf DVD 4
[1] Trailer aller Lanzmann-Filme
[2] Booklet und Szenenprotokoll im Datenteil
Bonusmaterial
Beil.: Booklet.Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.05.2015Shoah
Im Filmmuseum
Es ist ein Jahr des Rückblicks, nicht nur zum 70. Jahrestag des Kriegsendes - auch im Leben von Claude Lanzmann. Am 27. November 1925 ist er geboren, wird bald 90 Jahre alt. Vor genau 30 Jahren hat er mit "Shoah", seinem zweiteiligen, gut neun Stunden langen Film über "die Radikalität des Todes", Filmgeschichte geschrieben - und Geschichte auch. Seither ist der Begriff "Shoah" in das internationale Vokabular eingegangen. Im Deutschen Filmmuseum Frankfurt gibt es nun die rare Gelegenheit, den Film in voller Länge im Kino zu sehen.
Den Wegmarken im Schaffen Claude Lanzmanns, der als junger Mann in der Résistance kämpfte, der als Philosoph und Autor arbeitete, bevor er den Film als sein Medium zu nutzen begann, widmet das Filmmuseum bis Ende Mai eine Reihe, die Filme von ihm und anderen Autoren, die mit seinem Werk in Verbindung stehen, versammelt. Am Mittwoch um 20.30 Uhr (Wiederholung am 31. Mai um 18 Uhr) beginnt die Reihe der Lanzmann-Filme gewissermaßen mit dem Mittelteil, mit "Sobibor, 14 octobre 1943, 16 heures" aus dem Jahr 2001. Als Claude Lanzmann im Januar 2002 "Sobibor" in Frankfurt gezeigt hat, sprach er davon, dass er ihn gar nicht hatte selbst drehen wollen.
Doch das Material war da, entstanden während der zehn Jahre dauernden Arbeit an "Shoah". Unter den Interviews, die Lanzmann damals geführt hatte, war auch das mit Yehuda Lerner, der 1943, gerade 16 Jahre alt, am Aufstand der Insassen des Vernichtungslagers Sobibor beteiligt war. Dieses Dokument hatte Lanzmann nicht ungezeigt lassen können und ist dafür 2001 zu den letzten Spuren Sobibors gereist. Wiederum zehn Jahre nach "Sobibor" entstand "Le dernier des injustes", "Der letzte der Ungerechten", (2013) über den "Judenältesten" des Konzentrationslagers Theresienstadt, Benjamin Murmelstein. Zu sehen ist Lanzmanns jüngstes Werk am 29. Mai um 18 Uhr. Dazwischen liegt, eingebettet, Lanzmanns Opus magnum, "Shoah". Der erste Teil ist am 22. Mai um 18 Uhr, der zweite am 23. Mai um 17 Uhr zu sehen.
emm.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Filmmuseum
Es ist ein Jahr des Rückblicks, nicht nur zum 70. Jahrestag des Kriegsendes - auch im Leben von Claude Lanzmann. Am 27. November 1925 ist er geboren, wird bald 90 Jahre alt. Vor genau 30 Jahren hat er mit "Shoah", seinem zweiteiligen, gut neun Stunden langen Film über "die Radikalität des Todes", Filmgeschichte geschrieben - und Geschichte auch. Seither ist der Begriff "Shoah" in das internationale Vokabular eingegangen. Im Deutschen Filmmuseum Frankfurt gibt es nun die rare Gelegenheit, den Film in voller Länge im Kino zu sehen.
Den Wegmarken im Schaffen Claude Lanzmanns, der als junger Mann in der Résistance kämpfte, der als Philosoph und Autor arbeitete, bevor er den Film als sein Medium zu nutzen begann, widmet das Filmmuseum bis Ende Mai eine Reihe, die Filme von ihm und anderen Autoren, die mit seinem Werk in Verbindung stehen, versammelt. Am Mittwoch um 20.30 Uhr (Wiederholung am 31. Mai um 18 Uhr) beginnt die Reihe der Lanzmann-Filme gewissermaßen mit dem Mittelteil, mit "Sobibor, 14 octobre 1943, 16 heures" aus dem Jahr 2001. Als Claude Lanzmann im Januar 2002 "Sobibor" in Frankfurt gezeigt hat, sprach er davon, dass er ihn gar nicht hatte selbst drehen wollen.
Doch das Material war da, entstanden während der zehn Jahre dauernden Arbeit an "Shoah". Unter den Interviews, die Lanzmann damals geführt hatte, war auch das mit Yehuda Lerner, der 1943, gerade 16 Jahre alt, am Aufstand der Insassen des Vernichtungslagers Sobibor beteiligt war. Dieses Dokument hatte Lanzmann nicht ungezeigt lassen können und ist dafür 2001 zu den letzten Spuren Sobibors gereist. Wiederum zehn Jahre nach "Sobibor" entstand "Le dernier des injustes", "Der letzte der Ungerechten", (2013) über den "Judenältesten" des Konzentrationslagers Theresienstadt, Benjamin Murmelstein. Zu sehen ist Lanzmanns jüngstes Werk am 29. Mai um 18 Uhr. Dazwischen liegt, eingebettet, Lanzmanns Opus magnum, "Shoah". Der erste Teil ist am 22. Mai um 18 Uhr, der zweite am 23. Mai um 17 Uhr zu sehen.
emm.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main