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'So, what do you do?' Whenever people asked him, Eric Cash used to have a dozen answers. Artist, actor, screenwriter . . . But now he's thirty-five years old and he's still living on the Lower East Side, still in the restaurant business, still serving the people he wanted to be. What does Eric do? He manages. Not like Ike Marcus. Ike was young, good-looking, people liked him. Ask him what he did, he wouldn't say tending bar. He was going places-until two street kids stepped up to him and Eric one night and pulled a gun. At least, that's Eric's version.
In Lush Life, Richard Price tears the
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Produktbeschreibung
'So, what do you do?' Whenever people asked him, Eric Cash used to have a dozen answers. Artist, actor, screenwriter . . . But now he's thirty-five years old and he's still living on the Lower East Side, still in the restaurant business, still serving the people he wanted to be. What does Eric do? He manages. Not like Ike Marcus. Ike was young, good-looking, people liked him. Ask him what he did, he wouldn't say tending bar. He was going places-until two street kids stepped up to him and Eric one night and pulled a gun. At least, that's Eric's version.

In Lush Life, Richard Price tears the shiny veneer off the 'new' New York to show us the hidden cracks, the underground networks of control and violence beneath the glamour. Lush Life is an X-ray of the street in the age of no broken windows and 'quality of life' squads, from a writer whose "tough, gritty brand of social realism . . . reads like a movie in prose' Michiko Kakutani, The New York Times


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Autorenporträt
Richard Price spent four years with dealers and cops on the streets of urban America researching the raw material for Clockers. His first novel, The Wanderers, was a literary sensation when it was published in 1974. Three other novels followed - Bloodbrothers, Ladies' Man, and The Breaks, but more recently Price has become one of Hollywood's most successful screenwriters. The Color of Money - for which he received an Oscar Nomination - and Sea of Love are two of his credits. Clockers was directed by Spike Lee and starred Harvey Keitel and John Turturro.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.05.2010

Ich bin doch kein Sozialarbeiter!

Leben und Sterben in Manhattan: Richard Price, einer der Autoren der Kultserie "The Wire", reist mit seinem Roman "Cash" durch Deutschland - einem Buch, das nicht nur Politiker lesen sollten.

Ab und zu erscheint ein Roman, der die Wunden der Zeit bloßlegt, ohne auf seiner Diagnose herumzureiten. Der die richtigen Fragen stellt, ohne sich anzumaßen, die Antworten bereits zu kennen. Ein Buch, das die Vorteile der Fiktion gegenüber der Realität nutzt, ohne sie auszunutzen. Man könnte auch sagen: ein Buch, das die klischeehafte Vorstellung mit dem Leben konfrontiert.

Einen solchen Roman hat der New Yorker Schriftsteller Richard Price vor zwei Jahren mit "Lush Life" veröffentlicht; an Aktualität hat das Werk seither nur gewonnen. Präsident Obama hat es im letzten Sommerurlaub gelesen, und jetzt können auch deutsche Politiker nachziehen. Denn vor wenigen Tagen ist das Werk unter dem Titel "Cash" im S. Fischer Verlag auf Deutsch erschienen. Mit finsterem Realismus erzählt Price aus einer Welt, die keinen Regeln gehorcht - oder wenn, dann höchstens solchen, die niemand mehr versteht. Der Roman beleuchtet das untere Ende Manhattans, genauer: die Lower East Side, ein sogenannter Schmelztiegel der Kulturen, Ethnien und Schichten, in dem sich indes schon lange nichts mehr mischt. Die schicke Bar, wo sich die Reichen abends die Klinke und das Koks in die Hand geben, liegt nur wenige Blocks entfernt von der heruntergekommenen Wohnsiedlung, wo die kleinen Kriminellen mit den großen Kalibern es entweder miteinander oder mit frustrierten Polizisten zu tun bekommen. Hier auf das Gesetz des Stärkeren zu pochen würde voraussetzen, dass tatsächlich irgendwer in der besseren Position ist. Aber im Grunde steckt hier jeder in der ein oder anderen Zwangslage; die meisten ziehen es nur vor, nicht darüber nachzudenken.

Man könne sich das vorstellen "wie in einem dieser riesigen Aquarien", sagt Richard Price, "wo alle möglichen Fische im Kreis schwimmen, scheinbar, ohne einander wahrzunehmen. Aber wehe, ein kleiner Fisch rempelt versehentlich den Hai an." Oder, mit dem Protagonisten seines Buches ausgedrückt: "Die Menschen in dieser Stadt sind Gaffer, dachte er, und ich bin der Autounfall."

Jener Eric Cash, dem die deutsche Fassung ihren mehrdeutigen Titel verdankt, ist Mitte Dreißig und arbeitet im "Berkman", einem angesagten Restaurant der Lower East Side. Wegen Drogenhandels hatte er schon mal mit der Polizei zu tun, seine Freundin hat er bereits eine ganze Weile nicht mehr gesehen, und vom Trinkgeldtopf des Abends zweigt er sich regelmäßig einen Batzen ab. Auf einer Zechtour mit einem Kollegen, dem Barkeeper Ike, werden sie zu Opfern eines Raubüberfalls, bei dem Ike erschossen wird. Er hatte zu dem Jungen mit der Pistole gesagt: "Heute nicht, mein Freund." Verbalen Selbstmord nennt die Polizei so etwas. Eric ist kein Held, er war lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort. Als man ihn vernimmt, verstrickt er sich in Widersprüche und gerät in ein Netz von Verdächtigungen, Anschuldigungen und Verzweiflung.

"Lush Life" ist kein zynischer Titel. Tatsächlich handelt der Roman vom wild wuchernden Leben der Lower East Side im Jahr 2002; ein Mikrokosmos, der sich als Metapher für die Gegenwart eignet. Doch nicht allein deshalb wird ihm auch hierzulande besondere Aufmerksamkeit zuteil, sondern weil der Roman gewissermaßen das literarische Pendant zur hochgelobten amerikanischen Fernsehserie "The Wire" darstellt. Wo die Serie über fünf Staffeln den Zerfall der Stadt Baltimore als Panoramagemälde vorführte, ist "Cash" das fünfhundertseitige Porträt eines entwurzelten Viertels in feinster Miniaturmalerei.

Man muss dieses Werk, bei dem sich ein Verhör schon mal über Dutzende von Seiten erstreckt, das sich auf keine Seite schlägt, keine Gerechtigkeit sucht und keine Moral zu verkünden hat, nicht zur neusten Great American Novel hochstilisieren. Doch wer es aushält, am Ende einer Geschichte zu ahnen, dass dies nur eine unter Millionen möglichen war, dass der Autor da, wo er aufhört, ebenso gut erst hätte anfangen können, dass es, kurz gesagt, immer so weitergeht - der wird "Cash" schätzen für seine Komplexität, seine Vielschichtigkeit, den Mut zur Trostlosigkeit und die konsequente Weigerung des Autors, den Ereignissen eine Logik aufzudrücken, die ihnen nicht innewohnt. "Cash" ist kein Krimi, sondern eine literarische Großreportage aus dem trüben Aquarium der amerikanischen Gesellschaft. Es ist ein schöner kleiner Sarkasmus, dass Richard Price gerade in dieser Woche, da "Sex and the City 2" in die Kinos kommt, auf Lesereise in Deutschland ist. Ein krasserer Gegensatz zum Barbiepuppenabziehbild Amerikas lässt sich nicht denken.

Die sechzig Jahre merkt man Price allenfalls an dem wissenden, klugen Blick an, der ständig durch den Raum schweift, Menschen und Dinge mustert und erst nach einer Dreiviertelstunde, als seine Gefährtin, die Schriftstellerin Lorraine Adams, dazustößt, Grund zum Verweilen findet. Price ist Autor von acht Romanen, aber auch von zahlreichen Drehbüchern, darunter Filme wie "Die Farbe des Geldes", "Sea of Love" und "Sein Name ist Mad Dog". Die beiden Titel jedoch, mit denen sein Name besonders verbunden wird und die im Gespräch am häufigsten fallen, sind "Clockers" und "The Wire".

"Clockers" (1992) war Prices erster Roman über Dempsey, vulgo Jersey City, wo Drogenbanden, Polizei und Bevölkerung sich in Gewalt, Rache und Angst verstricken. Spike Lee verfilmte den Roman, vor allem aber inspirierte er David Simon zu "The Wire", jener Serie, die viele für den großen Ersatzroman unserer Zeit halten (F.A.Z. vom 8. Mai). Price hat am Drehbuch mitgeschrieben, wehrt den Vergleich der Serie mit Literatur jedoch ab. Er sei kein Emile Zola und kein Balzac, und ",The Wire' ist und bleibt eine Fernsehshow, zwar eine großartige, aber eben doch bloß eine Fernsehshow. ,The Wire' gäbe keinen guten Roman her. Die Story ist letztlich eher dünn; die Dimension und Tiefenschärfe liefern allein die Schauspieler." Als Romancier hingegen müsse man die Figuren selbst zum Leben erwecken.

Noch etwas morgendlich blass über seinem schwarzen Polohemd, sitzt Richard Price in der Ecke eines Cafés in Frankfurt-Sachsenhausen. Das "Fellini" muss als Ersatz für das "Schiller's" in New York herhalten, das wiederum das Vorbild für das "Berkman" seines Romans war. Die Recherche für seine Bücher ist Price fast so wichtig wie das Ergebnis. Für "Cash" ist er nicht nur mit der Polizei, sondern auch mit Drogendealern unterwegs gewesen. Im Buch wechselt denn auch dauernd die Perspektive, von Eric zu den Polizisten und dann zu den Jugendbanden. Und dazwischen irrlichtert Billy, der völlig verstörte Vater des Ermordeten, durch das Buch. Nein, Angst habe er auf seinen Touren durch die Unterwelt nie gehabt, sagt Price. Auch die Dealer hätten gut auf ihn aufgepasst. Warum sie ihm so bereitwillig Einblick gewährt haben, weiß er auch nicht. "Vielleicht weil die Polizei es ihnen befohlen hat?" Man dürfe jedenfalls nicht glauben, dass es den Gangmitgliedern um eine höhere Wahrheit gehe oder gar darum, verstanden zu werden. "Die gehen ja hinterher nicht nach Hause, lesen den Roman oder schauen ,The Wire', um zu gucken, wie realistisch es da zugeht."

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Buch und Serie liegt für ihn in der Intention. ",The Wire' ist als Handlungsanweisung angelegt. Die Serie ist didaktisch - auf künstlerische Weise, aber dennoch. Es geht darum zu zeigen, wie Städte auseinanderbrechen. In einer Staffel geht es um die Schulen, in eine anderen um die Gewerkschaften, die Hafenarbeiter, Menschenhandel, in einer weiteren um den Drogenhandel und die Medien. Es ist eine sehr politische Serie, bei der der Zuschauer etwas begreifen soll." So denke er beim Romanschreiben nicht. Er vertraue schlicht darauf, dass das Geschehen sich dem Leser als Teil eines größeren Ganzen erschließt.

Will er mit seinen Büchern etwas verändern, gar helfen? Noch bevor die Frage recht gestellt ist, schüttelt Price schon den Kopf. "Ich bin kein Sozialarbeiter, sondern Zeuge. Alles, was ich tue, ist hinschauen und hinhören. Eine Version dessen, was ich beobachte, schreibe ich auf."

"Cash" schildert eine umfassende Fremdheit der verschiedenen sozialen Gruppen untereinander: "Es gibt keine Verbindung. Alle haben Scheuklappen an und sehen nur sich selbst und ihre eigenen Leute." So entstehen Paralleluniversen, die füreinander unsichtbar bleiben. Wenn es dann doch einmal zu einer Kollision kommt, sind Missverständnisse nicht weit. "Da wird schon mal abgedrückt, wenn es nur um zwanzig Dollar für einen Take-away geht, der eine Typ versteht den anderen nicht, der wiederum kapiert nicht, dass der andere nicht versteht, was eine Pistole ist, der Dritte ist fassungslos, dass ihm jemand eine Mündung an die Schläfe hält, und glaubt, er ist in einem Film, der Nächste ist betrunken oder high, der daneben hat Angst, weiß aber auch, dass gerade einige Mädchen zuschauen. Und schon sitzt einer für den Rest seines Lebens im Knast. Es gibt solche Idioten und solche."

Nach dem Erscheinen von "Lush Life" vor zwei Jahren sind Price und Adams nach Harlem gezogen, wo auch sein nächstes Buch spielen wird. Price will eine Gegend genau kennenlernen, sie wie ein Schwamm in sich aufsaugen, bevor er darüber schreibt. Von Harlem ist er begeistert. "Da geht es zu wie in meinen Büchern", erzählt er. "In unserem Block gibt es ein Apartmenthaus, betreutes Wohnen für ältere Leute. Daneben ist ein Bed & Breakfast. Daneben ein verlassenes Gebäude. Daneben wohnen zwei schwarze Ärzte aus Ohio. Dann kommen Lorraine und ich, zwei weiße Schriftsteller. Neben uns wohnt ein schwules schwarzer Paar. Daneben wiederum kommt ein sehr respektabel wirkendes Haus mit großer amerikanischer Flagge. Das ist Vorschule und Drogenhöhle in einem. Da fahren Autos vor, die einen setzen ihre Kinder ab, die anderen holen sich ihren Stoff. Alle zehn Schritte eine andere Realität. Das gefällt mir."

FELICITAS VON LOVENBERG

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