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Die Grenzen der modernen Gesellschaft liegen zwischen richtig oder falsch, gut oder böse, Vergebung oder Vergeltung. Ein Moment des Egoismus und ein Funke Zorn lässt zwei Männer diese Grenzen vergessen. Als der Kampf um die Vergeltung eskaliert, ändert sich das Leben der beiden für immer.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Kommentar von Regisseur Roger Michell - Featurette aus der Sicht des Autoren - entfallene Szenen - alle Zusatzfeatures mit optionalen dt. Untertiteln

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Produktbeschreibung
Die Grenzen der modernen Gesellschaft liegen zwischen richtig oder falsch, gut oder böse, Vergebung oder Vergeltung. Ein Moment des Egoismus und ein Funke Zorn lässt zwei Männer diese Grenzen vergessen. Als der Kampf um die Vergeltung eskaliert, ändert sich das Leben der beiden für immer.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Kommentar von Regisseur Roger Michell - Featurette aus der Sicht des Autoren - entfallene Szenen - alle Zusatzfeatures mit optionalen dt. Untertiteln
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.11.2002

Ein Knall sagt mehr als tausend Worte
Heckmeck am Carfreitag: Ben Affleck und Samuel L. Jackson kriegen sich in Roger Michells Film "Spurwechsel" in die Haare

Dies sei zur Abwechslung mal ein intelligenter Film aus Hollywood, konnte man über "Spurwechsel" lesen, ein "Thriller mit Anspruch". Wenn man an die Intelligenz keine anderen Ansprüche hat, als daß ein Film über zwei Männer, die sich wegen eines Blechschadens in die Haare kriegen, ohne Explosionen auskommt und nicht im gegenseitigen Massaker endet, dann sind diese Aussagen zutreffend. Was den Umgang mit dem doch so explosiven Stoff angeht, bemüht sich der britische Regisseur Roger Michell tatsächlich, nicht noch unnötig Benzin ins Feuer zu gießen. Aber das heißt noch lange nicht, daß sein "Spurwechsel" wesentlich intelligenter wäre als andere, womöglich leichtsinnigere Filme aus Hollywood.

Dabei ist die Ausgangssituation nicht uninteressant: ein smarter junger Anwalt (Ben Affleck) touchiert mit seinem Mercedes beim Spurwechsel auf dem New Yorker FDR Drive den japanischen Kleinwagen eines kleinen Versicherungsangestellten (Samuel L. Jackson). In der Eile versucht der Anwalt die Sache mit einem Blankoscheck zu regeln, aber der andere will den Schaden ordnungsgemäß über die Versicherung abwickeln. Der Anwalt läßt sich nicht darauf ein, springt in seinen Wagen und läßt den Unfallgegner einfach im Regen stehen. Was er nicht weiß, ist, daß der Mann auch einen Termin vor Gericht hat, zu dem er wegen des Unfalls zwanzig Minuten zu spät erscheint, was wiederum dazu führt, daß seiner Frau das alleinige Sorgerecht für die Kinder zugesprochen wird. Das ist um so fataler, als der Mann bei den Anonymen Alkoholikern ist und gerade versucht, sein Leben wieder in den Griff zu kriegen, indem er ein kleines Häuschen in Queens angezahlt hat, um seinen beiden Söhnen wenigstens nah sein zu können. Statt dessen ziehen sie nun mit der Mutter nach Oregon - die zwanzig Minuten berauben den Mann also aller Hoffnungen auf einen Neuanfang.

Was der Anwalt auch nicht weiß und erst vor Gericht merkt: daß er in der Hektik am Unfallort eine wichtige Akte liegengelassen hat. Darin befindet sich das Original eines Vertrags, der seiner Kanzlei Millionen Dollar beschert. Wenn er die Akte nicht wiederbeschafft, dann kostet ihn das die Karriere - und womöglich auch die Frau, weil sein Chef gleichzeitig sein Schwiegervater ist.

Wenn man einmal die Fadenscheinigkeit dieser Konstruktion außer acht läßt, dann steht für die beiden Männer jedenfalls eine Menge auf dem Spiel. Ein wahnwitziges Netz von Abhängigkeiten und Wechselwirkungen entspinnt sich aus dem kleinen Blechschaden, eine Geschichte um Schuld und Reue und Vergebung. Und Regisseur Michell ist auch durchaus daran interessiert, das Gewicht, das auf jedem einzelnen lastet, auszuloten, indem er mit Salvatore Totinos Kamera den beiden Männern zu Leibe rückt und mit extrem kurzen Brennweiten ihre Ratlosigkeit aus der Unschärfe meißelt. Und Ben Affleck und Samuel L. Jackson sind durchaus Schauspieler, die diesem messerscharfen Blick standhalten - aber nicht einmal diese beiden sind in der Lage, die immer wieder aufreißenden Lücken in der Logik des Drehbuchs mit Motivation zu füllen.

So ist man einen ganzen Film lang damit beschäftigt, die Mutwilligkeit des Drehbuchs von Michael Tolkin ("The Player") zu verdrängen und davon abzusehen, daß die Figuren nie jene Worte finden, die in ihrer Situation nahelägen. Fortwährend simuliert der Film einen konzentrierten Blick auf seine Hauptdarsteller, räumt ihrem jeweiligen moralischen Dilemma vorgeblich Raum ein, aber letztlich unterwirft er sie doch nur der Willkür einer Story, die um so mehr Selbstzweck ist, je mehr sie Interesse an den Figuren heuchelt.

Roger Michell, von dem die interessante Jane-Austen-Verfilmung "Persuasion" und der charmante Julia-Roberts-Film "Notting Hill" stammen, findet für seine Geschichte keinen Rhythmus und für seine Darsteller keinen Ton. Einzig in den Nebenrollen erwacht der Film für Momente zum Leben: Toni Collette als unglücklich verliebte Anwaltskollegin, Sydney Pollack als zynischer Schwiegervater, William Hurt als Anonymer Alkoholiker und Amanda Peet als monströse Anwaltsgattin. Die Gleichförmigkeit, mit der zwischen den Schicksalen der beiden Hauptfiguren hin und her geschnitten wird, grenzt schon an Gleichgültigkeit. Manchmal sagt eine Explosion eben doch mehr als tausend Worte.

MICHAEL ALTHEN

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