"Meine Gedanken überschlugen sich. Jeff war tot, meine Fingerabdrücke waren auf der Pistole, und wenn ich Todd nicht um die Ecke brachte, würden sie mir die Sache anhängen. Ich schnupfte eine Prise Koks, um wieder klar oder wenigstens überhaupt denken zu können. Ich musste abhauen, so viel stand fest." New York, 2001. Nick und Todd, zwei Kleinkriminelle, die sich seit Kindesbeinen kennen, geraten in die Fänge eines brutalen Drogenrings. Sie treffen auf skurrile Typen, verführerische Frauen und Mord. Ein Geheimnis, das Todd mit sich trägt, stellt ihre Freundschaft schließlich auf eine harte Probe ... und über allem ragen symbolträchtig die Türme des World Trade Centers in den Himmel. In Tower ziehen Ken Bruen und Reed Farrel Coleman gemeinsam alle Register ihres Könnens, das viele schon aus ihren Kult gewordenen Kriminalromanen kennen. Eine Mischung aus Martin Scorseses Departed und Quentin Tarantinos Pulp Fiction.
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alten Heimat
Ein kleines melancholisch-blutiges Mafiamärchen aus New York, das langsam auf den Herbst 2001 hintrudelt, mit Abstechern nach Philadelphia und Boston. Die Wege der beiden Helden sind ineinander gespiegelt, mal steckt man vor der Bühne, mal hinter den Kulissen, erkennt die Spezialeffekte. Der eine der Autoren stammt aus Irland, Ken Bruen, der andere, Reed Farrel Coleman, aus Brooklyn. Ihre Helden – der irische Gangster Nick, tätig für den eher minderbemittelten Boss Boyle, und Todd, aus einer jüdischen Familie, von der Polizei eingeschleust, um Boyles Bande auszuheben – haben bei aller Brutalität einen Rest Prinzencharme, sie machen vieles richtig, sind aber manchmal zu langsam, dann endet der Kopf eines unschuldigen Girls im Schraubstock. Sie streiten sich über das richtige Footballteam, müssen manchmal Hilfe suchen bei Jim Beam und Sam Adams – da ist dann intensive Liebe im Spiel. Der größte Fehler – dem Boss einen Drink ausgeschlagen zu haben. „In der alten Heimat, wenn du dich da weigerst, mit einem Mann zu trinken, könnte das als Beleidigung aufgefasst werden.“ Todds Kommentar: „Bis Tipperary ist ein weiter Weg.“ Sláinte!
FRITZ GÖTTLER
Ken Bruen, Reed Farrel Coleman: Tower.
Deutsch von Richard Betzenbichler.
Rotbuch Krimi 2012.
222 Seiten,
12,95 Euro.
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