In Niemand denkt an Grönland werden Griesemers Figuren ähnlich wie in Rausch ein Opfer der Geschichte. War es in Rausch ein Kabel, das durch den Atlantik gezogen werden sollte, begegnen wir in diesem Roman am Ende des Korea-Krieges einem Corporal, der auf einer geheimen Basis in Grönland, die als
Lazarett für Kriegsverletzte eingerichtet wurde, seinen Dienst tut. Warum solche Lazarette überall auf…mehrIn Niemand denkt an Grönland werden Griesemers Figuren ähnlich wie in Rausch ein Opfer der Geschichte. War es in Rausch ein Kabel, das durch den Atlantik gezogen werden sollte, begegnen wir in diesem Roman am Ende des Korea-Krieges einem Corporal, der auf einer geheimen Basis in Grönland, die als Lazarett für Kriegsverletzte eingerichtet wurde, seinen Dienst tut. Warum solche Lazarette überall auf der Welt eingerichtet werden, dürfte klar sein: Die Zahl der Verluste, der Kriegsversehrten lassen sich in Grenzen halten, solange sie als persona non grata behandelt werden. Vorzeigbar sind sie erst wieder, wenn sie die Statistik drücken. Griesemer führt uns an einen verlassen Ort in eisiger Wildnis. Wir begegnen einem verrückten Kommandanten, einer Geliebten, den Schrullen militärischer Bereitschaft und den Gesetzmäßigkeiten des Wahns, den Kriege mit sich bringen. Wenn sich Rudy Spurance im Verlauf der Geschichte dem Geheimnis des Stützpunkts nähert, gerät er in Gefahr. Es sind die eigenen Leute, die alles unter Verschluss halten wollen, auch wenn sie den Corporal nicht davon abhalten können, sich selbst in ausweglose Lage zu manövrieren. Mit dem Geschick für einen klugen Spannungsaufbau beschreibt Griesemer ähnlich wie in Rausch einen Moment der Geschichte, der unbemerkt verstreicht, wenn keiner ihn bemerkt.