Sie waren jung und wild und hatten für nichts Zeit - außer zum Klettern. Erst später kommt der eine oder andere ins Erzählen und schreibt auf, was er erlebt hat: Davon handelt dieses Buch. Personen der Handlung und Erzähler sind Tiroler Kletterer, die in den siebziger bis neunziger Jahren ihre Sturm- und Drangzeit gelebt haben. Die Namen der Autoren bürgen für die Qualität der Touren und der Texte: Walter Klier, Stefan Kranebitter, Heinz Mariacher, Rudolf Alexander Mayr, Andreas Orgler, Robert Renzler, Darshano Rieser, Reinhard Schiestl, Ulrich Wörz, Heinz Zak u. a. Diese Generation markiert den Übergang vom klassischen alpinen Klettern zum modernen Freiklettern, umfasst oft beides, und nicht zuletzt wegen der Beschaffenheit der Tiroler Berge - viel senkrechter Schotter! - herrschte hier ein besonders kecker Stil des Felsgehens. Es sind lauter wahre Geschichten, so unglaublich sie manchmal klingen mögen, und es sind Geschichten, die nicht nur von brüchigen Griffen, ungeheuren Überhängen und vertikalen Abenteuern handeln, sondern auch vom unkonventionellen Leben, das diese Kletterer führten.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.02.2010Gesehen & gelesen
Wenn jemand wirklich wagemutig ist, wenn er eigentlich viel zu viel aufs Spiel setzt, dann wird er in Bayern oder Österreich gern „ein wilder Hund” genannt. Walter Klier und Anette Köhler haben jetzt ein Buch darüber herausgebracht, „Wo die wilden Hunde wohnen” – in Tirol nämlich. Bekannte Klettergrößen der Siebziger- bis Neunzigerjahre wie Heinz Zak, Rudi Mayr oder Heinz Mariacher erzählen darin ihre Klettergeschichten, von 30-Meter-Stürzen und vom Abseilen im Schneesturm, von Respekt und Angst, von Gurkengläsern am Gipfel, von der Unart der Jüngeren, durchgeschwitzte Kleidung zu wechseln, von der Zeit des Übergangs vom klassischen alpinen Klettern zum modernen Sportklettern – und von der großen Freude und dem Stolz nach gemeisterten Routen. Den Autoren gelingt es dabei, nur ganz selten wie alte Herren zu klingen, die von damals, als alles besser war, erzählen. Manchmal scheint es eher, die wilden Hunde würden sich in dem spannenden und sympathischen Rückblick selbst wundern, wie wild sie damals waren.bilu
Walter Klier, Anette Köhler (Hrsg.): Wo die wilden Hunde wohnen – Klettergeschichten aus Tirol; Tyrolia Verlag; 192 Seiten mit Bildteil; 17,95 Euro.
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Wenn jemand wirklich wagemutig ist, wenn er eigentlich viel zu viel aufs Spiel setzt, dann wird er in Bayern oder Österreich gern „ein wilder Hund” genannt. Walter Klier und Anette Köhler haben jetzt ein Buch darüber herausgebracht, „Wo die wilden Hunde wohnen” – in Tirol nämlich. Bekannte Klettergrößen der Siebziger- bis Neunzigerjahre wie Heinz Zak, Rudi Mayr oder Heinz Mariacher erzählen darin ihre Klettergeschichten, von 30-Meter-Stürzen und vom Abseilen im Schneesturm, von Respekt und Angst, von Gurkengläsern am Gipfel, von der Unart der Jüngeren, durchgeschwitzte Kleidung zu wechseln, von der Zeit des Übergangs vom klassischen alpinen Klettern zum modernen Sportklettern – und von der großen Freude und dem Stolz nach gemeisterten Routen. Den Autoren gelingt es dabei, nur ganz selten wie alte Herren zu klingen, die von damals, als alles besser war, erzählen. Manchmal scheint es eher, die wilden Hunde würden sich in dem spannenden und sympathischen Rückblick selbst wundern, wie wild sie damals waren.bilu
Walter Klier, Anette Köhler (Hrsg.): Wo die wilden Hunde wohnen – Klettergeschichten aus Tirol; Tyrolia Verlag; 192 Seiten mit Bildteil; 17,95 Euro.
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