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Schrebergärten - der neue Trend zum freien Leben im eigenen Grün
Lust auf Laube? Dem stimmen immer mehr Großstädter zu, wie die langen Wartelisten in Schrebergartenvereinen zeigen. Spießig ist das Schrebern auf der eigenen Scholle schon lange nicht mehr. Seit Jahren findet in deutschen Kleingartenkolonien ein Generationswandel statt - und was dort nachwächst, ist spannend! Junge Paare, Familien und Kreative jäten in ihrer Freizeit Beete, wenden den Kompost oder ernten Himbeeren. Hinter gestutzten Hecken verstecken sich viele verwunschene Oasen, in denen sogar "Wildwuchs" perfekt inszeniert…mehr

Produktbeschreibung
Schrebergärten - der neue Trend zum freien Leben im eigenen Grün

Lust auf Laube? Dem stimmen immer mehr Großstädter zu, wie die langen Wartelisten in Schrebergartenvereinen zeigen. Spießig ist das Schrebern auf der eigenen Scholle schon lange nicht mehr. Seit Jahren findet in deutschen Kleingartenkolonien ein Generationswandel statt - und was dort nachwächst, ist spannend! Junge Paare, Familien und Kreative jäten in ihrer Freizeit Beete, wenden den Kompost oder ernten Himbeeren. Hinter gestutzten Hecken verstecken sich viele verwunschene Oasen, in denen sogar "Wildwuchs" perfekt inszeniert ist. Dieses Buch zeigt, was dabei herauskommt, wenn Großstädter heute ihren Traumgarten verwirklichen. Und es erzählt die Geschichten der neuen Generation Kleingarten. Eine opulent fotografi erte Entdeckungsreise durch deutsche Laubenkolonien mit inspirierenden Geschichten über leidenschaftliche Gärtner und tollen Tipps zum Nachmachen.

Ausstattung: Mit ca. 350 Farbfotos
Autorenporträt
Caroline Lahusen hat als Historikerin, TV-Redakteurin und Autorin naturgemäß viel Zeit ihres Lebens über Büchern und vor dem Bildschirm verbracht. Zum eigenen Schrebergarten musste ihr Mann sie vor elf Jahren überreden. Es war zunächst eine Entscheidung der Kinder wegen. Und mit einer klaren Verabredung: Unterirdische Arbeiten sind nicht ihre Sache! Nach anfänglicher Skepsis erwuchs aus dem Kleingarten ein großartiges Familienprojekt, in dem sie gemeinsam viel Zeit verbrachten, Geburtstage, Grillabende oder die Obsternte feiern konnten. Leider erinnern jetzt nur noch Fotos an die idyllische Laube mit dem roten Häuschen, drei Apfelbäumen und den Himbeerstauden, die in jedem Sommer mindestens zwei Kilo Früchte abgaben. Auf dem Gelände der früheren Hamburger Kleingartenkolonie entsteht eine neue Wohnsiedlung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.05.2017

Die neuen Laubenpieper
Das Buch "Lust auf Laube" zeigt Schrebergärtner von einer ganz anderen Seite

Es ist noch nicht lange her, da galten Schrebergärten als spießig und kleinbürgerlich. Das ändert sich seit geraumer Zeit schon: Die Laubenpieperkultur boomt, und die Freizeitgärtner werden immer jünger. In den vergangenen Jahren ist der Altersdurchschnitt der Pächter um neun Jahre von 56 auf 47 Jahre gesunken. Wo früher Arbeiter und Handwerker die Schaufel schwangen und ihren Garten mit Zwergen dekorierten, zieht es heute Akademiker aus der Mittelschicht hin, um auf den grünen Parzellen ihre Kreativität auszuleben. Das Schrebergartengrundstück ist für sie nicht nur Erholungsort, grüne Oase und Obst- und Gemüselieferant, sondern bietet jenen Gestaltungsspielraum, der vielen in ihrer Stadtwohnung fehlt.

Diesen Eindruck vermittelt der Bildband "Lust auf Laube: Die neue Schrebergarten-Kultur" von Caroline Lahusen und Sylvia Doria. In ihrem Buch nehmen die Autorinnen den Leser und Betrachter mit auf eine Reise durch die modernen und kreativen Kleingärten von heute. Von Hamburg über Berlin bis Köln haben sie zahlreiche Schrebergärten besucht und porträtieren nicht nur die Gärten, sondern auch die Menschen hinter der Laube. Die Pächter berichten über die herausfordernde Aufgabe, eine verwilderte Parzelle wieder auf Vordermann zu bringen, erzählen ihre persönliche Geschichte und geben praktische Garten- und auch Kochtipps. Ob ein Generationengarten, ein Rosengarten mit passendem Atelier, eine Latte-macchiato-Wiese (sic!), Ufo-Lauben oder ein Hauch Indien - die individuelle Gestaltung steht im Mittelpunkt des Buches.

Eins verbindet alle Schrebergärtner miteinander: die Liebe zur Natur und das Bedürfnis nach einem Garten. "Die meisten Pächter, die heute einen Garten besitzen, wurden schon in der frühen Kindheit von der Natur geprägt. Die positive Erfahrung weckt im Erwachsenenalter bei vielen dann den Wunsch nach einem Garten", merkt Caroline Lahusen an und hofft, dass das in den zukünftigen Generationen ebenfalls weitergegeben werde.

Mit viel Liebe zum Detail stellen sie und ihre Mitautorin, beide selbst begeisterte Schrebergärtnerinnen, die Vertreter der neuen Laubenpieperkultur vor. An der teilzuhaben ist allerdings schwierig, denn die begehrten Parzellen sind nicht leicht zu bekommen, wie die Autorinnen am Beispiel Hamburg zeigen: 4000 Interessenten stehen dort auf der Warteliste der rund 320 Gartenvereine der Hansestadt. Viele Kleingartenvereine müssen Platz machen für große Wohnprojekte.

Insgesamt macht das sympathische Buch Lust auf den Sommer und vor allem Lust auf eine Laube. Einziges Manko: Obwohl die Autorinnen sich um Vielseitigkeit bemühen, ähneln sich viele der Porträtierten. Die meisten Akademiker tummeln sich in einem ähnlichen beruflichen Umfeld, viele sind Designer, Künstler oder Werbefachleute. Andere kreative Freizeitgärtner sind in dem Band doch eher die Ausnahme.

SVENJA STELTZNER

Lust auf Laube: Die neue Schrebergarten-Kultur. Von Caroline Lahusen und Sylvia Doria. 192 Seiten mit 350 Farbfotos, DVA Bildband, München 2017, 29,95[Euro]

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.08.2017

LESESTOFF
Design-Schrebergärten. Schon um 1850 kam die Idee auf, Stadtbewohnern kleine Gärten zur Verfügung zu stellen; Namensgeber war der Leipziger Arzt Moritz Schreber. Eine Zeit lang galten Schrebergärtner als spießig, doch seit einigen Jahren haben viele Gartenvereine eine lange Warteliste.
Caroline Lahusen und Sylvia Doria haben über die neue „Lust auf Laube“ geschrieben. Pflanz- und Gartenbauanleitungen darf man nicht erwarten; vielmehr porträtieren die beiden Kleingärtner von heute. Die ersten Seiten widmen sich zwei homosexuellen Schöngeistern, die es sich auf ihrer „Latte-Macchiato-Wiese“ gemütlich machen. Später trifft der Leser den Buddhisten Christian, der nie eine Mücke erschlägt, oder eine Modedesignerin, die sich ihre Laube in Eiform schreinern ließ. Die Autorinnen, eine Fernseh-Redakteurin und eine Designerin, zeigen indes keine neue soziale Vielfalt, sondern vorwiegend das eigene Milieu. Glaubt man dem Buch, sind es vor allem Werbefotografen, Manager oder Kreative, die sich heute zwischen gestutzten Hecken erholen – ohne Gartenzwerg und Wachstuchdecke.
Vom Einfluss der Einwanderer auf die Entwicklung von Schrebergärten zeugt die anrührende Geschichte jenes Inders, der seit 17 Jahren einen Berlinern Gartenverein leitet. Das gebügelte Hemd legt er nicht mal beim Umgraben ab.
Der Untertitel von der „neuen Schrebergartenkultur“ führt in die Irre. Neu ist die Sehnsucht des Städters nach einer eigenen grünen Oase nicht. Nur hat die finanziell sorgenfreie Mittelschicht, die es früher ins Einfamilienhaus zog, mit dem Schrebergarten ein neues Betätigungsfeld entdeckt. Einst fand man in verdreckten Gummistiefeln die Freiheit vom Trend-Diktat. Heute hat der Druck, sich modisch zu kleiden und stilvoll einzurichten, auch die Laube erreicht.
ANTJE RÖSSLER
Caroline Lahusen/Sylvia Doria: Lust auf Laube.
Die neue Schrebergarten-Kultur. München, DVA 2017
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»Eine inspirierende und opulent fotografierte Reise durch die deutschen Laubenkolonien.« eve