Keine Angst vorm Fliegen oder wie aus zwei Ameisen Schmetterlinge wurden
Achim ist 57 und Arzt, Ellen ist 25 und CSR-Managerin. Beide sind von ihren Jobs stark beansprucht. Sie treffen sich u. a. bei Ellens Spinningstunden und so entsteht ein intensiver Kontakt, persönlich und per E-Mail. Es
entwickelt sich eine Liebesbeziehung und aller Vorurteile zum Trotz beschließen sie, gemeinsam eine…mehrKeine Angst vorm Fliegen oder wie aus zwei Ameisen Schmetterlinge wurden
Achim ist 57 und Arzt, Ellen ist 25 und CSR-Managerin. Beide sind von ihren Jobs stark beansprucht. Sie treffen sich u. a. bei Ellens Spinningstunden und so entsteht ein intensiver Kontakt, persönlich und per E-Mail. Es entwickelt sich eine Liebesbeziehung und aller Vorurteile zum Trotz beschließen sie, gemeinsam eine 4,5-monatige Weltreise zu machen, auf der Suche nach einer neuen Zukunft.
Start ist in Nepal in einem Kloster. Dort erleben Sie den Klosteralltag in allen Facetten mit. Ich erinnere mich schmunzelnd an das Duschritual (7 Minuten lang scheint die Sonne in die Nasszelle, so dass sich das eiskalte Wasser nicht mehr ganz so kalt anfühlt). Gleich zu Beginn wird ihre Beziehung auf eine Probe gestellt. Achim hat akute Magenprobleme und Ellen muss all ihre Improvisationskraft aufwenden, bis sie nach einer langen holprigen Fahrt im nächstgelegenen Krankenhaus Hilfe bekommen.
Bereits zu Beginn des Romans wird klar, dass die beiden eine intensive und wertschätzende Beziehung führen. Ihre Gespräche gehen weit über oberflächliches Gerede über Beziehung, Partnerschaft, Kinder usw. hinaus. Fast philosophisch sprechen sie über ihr Leben, Ihre Einstellungen und Gedenken. Faszinierend ist, wie sich Ellen und Achim immer wieder ergänzen in ihrem Denken und in ihrem Tun. Wie ein roter Faden zieht sich diese Erkenntnis durch das Buch und für die beiden erweist sich diese Übereinstimmung in manchen brenzligen Situationen als sehr hilfreich. Als Leser erfährt man somit nicht nur viel über Land und Leute ferner Länder (wie Nepal, Bali, den Fidschi-Inseln oder Bolivien), sondern erlebt wie eine Beziehung reift und wächst durch gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen. Nicht nur die Gespräche, sondern auch der Ausdruck ihrer Liebe im Umgang miteinander sind besonders. Es gab hin und wieder Situationen, in denen die beiden wieder in alte europäische Muster zurückgefallen sind und darüber dann reflektiert haben. Das regte auch mich zum Nachdenken über meine Gewohnheiten und Verhaltensweisen an. Achim und Ellen verglichen sich mit Ameisen, die ein Projekt nach dem anderen abarbeiten und nicht nein sagen können. Und sie zeigen uns, wie aus diesen Ameisen Schritt für Schritt Schmetterlinge werden. Für mich persönlich ist es ein perfekter Lebensratgeber.
Darüber hinaus gefallen mir die Kontakte, die Ellen und Achim sehr schnell zu den Einheimischen knüpfen. Sie gehen ohne Vorurteile auf andere zu und erfahren dadurch viel Hilfe auf ihrer Reise. Auch auf die einleitenden Zitate oder Geschichten zu Beginn einiger Kapitel habe ich mit immer gefreut. Genauso interessant war der E-Mail-Verkehr zwischen den beiden, der sich in die Reiseerzählungen sehr harmonisch einfügt. Zu Beginn des Buches brauchte ich ein bisschen, bis ich die Geschehnisse einordnen konnte, das hat sich aber bald gelegt.
Das Buch hat mir Mut gemacht, nicht immer alte eingeschlagene Pfade zu nehmen, sondern mich mehr zu trauen, auch mal etwas zu wagen, dessen Ausgang offen ist. Ellen und Achim haben mir Mut gemacht. Ich hoffe, dass Euch das Buch genauso inspiriert! Viel Spaß beim Lesen!