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Maria Leitner war eine "Undercover-Schriftstellerin", und das in den 1930er Jahren, Jahrzehnte bevor Günter Wallraff damit berühmt wurde. Sie war eine der mutigsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts: Engagiert, mit überragendem Gespür für die "feinen Unterschiede" in der Gesellschaft, geduldig den alltäglichen Mühen und Drangsalen der unterprivilegierten Schichten nachspürend, couragiert die Mythen und Märchen überprüfend, die in den Köpfen kursierten: von Cayenne etwa, der Hölle auf Erden "wo der Pfeffer wächst", bis hin zu den USA, dem paradiesischen "Land des…mehr

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Produktbeschreibung
Maria Leitner war eine "Undercover-Schriftstellerin", und das in den 1930er Jahren, Jahrzehnte bevor Günter Wallraff damit berühmt wurde. Sie war eine der mutigsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts: Engagiert, mit überragendem Gespür für die "feinen Unterschiede" in der Gesellschaft, geduldig den alltäglichen Mühen und Drangsalen der unterprivilegierten Schichten nachspürend, couragiert die Mythen und Märchen überprüfend, die in den Köpfen kursierten: von Cayenne etwa, der Hölle auf Erden "wo der Pfeffer wächst", bis hin zu den USA, dem paradiesischen "Land des Überflusses" und dem Inbegriff der Demokratie.In unregelmäßigen Abständen zwischen 1925 und 1928 ihre Berichte nach Europa sendend, besaß dieses weibliche Pendant Egon Erwin Kischs während ihres langjährigen Amerika-Aufenthaltes was ihre "rasenden" Reporterkollegen nicht hatten: Zeit. Zeit genauer hinzusehen und sich in die verschiedensten Lebenswelten zwischen New York und Richmond, Cayenne und Havanna einzuarbeiten: Als erste deutschsprachige Under-Cover-Journalistin nahm Maria Leitner "Knochenjobs" an, um darüber zu berichten; Zeit aber auch, den Provinzalltag zu erkunden, abseits der damaligen Texter-Trampelpfade nach Detroit, Chicago oder Hollywood. Zeit schließlich, sich mit den Menschen zu beschäftigen, die sie in lakonischem Tonfall und knapper Diktion treffend beschrieb. Sei es in der Berliner Zeitung oder dem Lifestyle-Magazin UHU: Die Veröffentlichung ihrer Reiseberichte in diesen liberalen Blättern ist ein Glücksfall gewesen. War doch die Sozialistin Maria Leitner gehalten auf allzu plakative Ideologie zu verzichten, zugunsten von Lebendigkeit, Spannung und Realitätsgehalt. 1932 dann wurden rund 50 ihrer längeren und kürzeren Sozial- und Reisereportagen in Buchform gegossen. Zu spät, um ihnen nachhaltig - angesichts des bald herrschenden Ungeists - den Weg zum Leser zu ebnen. Seit dieser Zeit reist nicht nur eine Frau, sondern auch ein Buch - als ein noch zu entdeckender Klassiker deutschsprachiger Reportageliteratur - durch die Welt.

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