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Dieses Buch beinhaltet das Schicksal Egons, der an der Wiener Euthanasieanstalt "Am Spiegelgrund" wenige Tage vor der Befreiung Wiens gestorben ist. Da die Euthanasieärzte Egon das Sprechen absprachen, so wird die Sprache zum Instrument, eine Spur der Erinnerung im Getriebe der Welt und über das Mahlwerk des Vergessens hinweg zu setzen. Die Kernhandlung meines Textes ist also an jenem Spiegelgrund verortet, das ist jener Bereich des Wiener Otto-Wagner-Spitals, der die "Kinderfachabteilung" beherbergte, an welcher im Rahmen der "Euthanasie" 789 namentlich bekannte Kinder und eine große Zahl…mehr

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Produktbeschreibung
Dieses Buch beinhaltet das Schicksal Egons, der an der Wiener Euthanasieanstalt "Am Spiegelgrund" wenige Tage vor der Befreiung Wiens gestorben ist. Da die Euthanasieärzte Egon das Sprechen absprachen, so wird die Sprache zum Instrument, eine Spur der Erinnerung im Getriebe der Welt und über das Mahlwerk des Vergessens hinweg zu setzen. Die Kernhandlung meines Textes ist also an jenem Spiegelgrund verortet, das ist jener Bereich des Wiener Otto-Wagner-Spitals, der die "Kinderfachabteilung" beherbergte, an welcher im Rahmen der "Euthanasie" 789 namentlich bekannte Kinder und eine große Zahl nicht genau erfassbarer Kinderpatienten zu Tode gebracht wurden, sobald über sie eine Diagnose wie "unbrauchbar", "asozial" oder "minderwertig" gestellt oder vielmehr gefällt worden war. Im Mittelpunkt des erzählten Geschehens steht der dreieinhalb Jahre alte Egon - keine fiktive Gestalt, sondern ein in freier dichterischer Gestaltung auftretender Charakter mit dem Namen und dem biographischen Hintergrund eines Kindes, das wirklich gelebt hat und an der Kinderfachabteilung am Wiener Spiegelgrund gestorben ist. Ein "Stolperstein" vor einem Haus im 6. Wiener Gemeindebezirk erinnert heute an Egon. Was wäre, wenn? Was, wenn Egon überlebt hätte? Dieses Buch ist letzten Endes ein Plädoyer für die positive Macht der Sprache, auch wenn es das "wenn" nicht gibt. Diese Erzählung verleiht den zur Sprachlosigkeit Verurteilten die Sprache, die man ihnen abgesprochen hat. Beim Betrachten der Fotos der Kinder vom Spiegelgrund und der Stationen und Krankensäle der Euthanasie-Pavillons meint man auch heute noch nach über 70 Jahren den Mahnruf geradezu plastisch zu vernehmen, der lautet: Vergesst uns nicht.

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Autorenporträt
geboren in Wien als Sohn einer Künstlerin, seit der frühen Kindheit Beschäftigung mit Musik und Wandern, abgebrochene Schulkarriere in Wien im Alter von 16, wiederaufgenommene Schulkarriere ebenda, Studium u.a. der Klassischen Philologie, gegenwärtig Lateinlehrer an einem Wiener Gymnasium, Betätigung als schreibender Künstler seit dem 16. Lebensjahr.