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Sevilla, 15. Jahrhundert: Vor den Augen der Öffentlichkeit sollen hundert Ketzer verbrannt werden, da erscheint Jesus unter den Zuschauern und vollbringt ein Wunder. Als der Großinquisitor ihn erkennt, lässt er ihn ins Verlies sperren. Um Mitternacht findet er sich zu einem Verhör ein, das zu einem Monolog über die Verfasstheit der Menschen gerät. Die Parabel »Der Großinquisitor« verhandelt die grundsätzlichen Fragen über Freiheit, Glaube, Liebe und Vergebung und entfaltete nach Veröffentlichung eine große Wirkungsmacht. Günter Einbrodt liest dieses außergewöhnliche literarische Kleinod.Lesung mit Günter Einbrodt1 mp3-CD ca. 49 min…mehr

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Produktbeschreibung
Sevilla, 15. Jahrhundert: Vor den Augen der Öffentlichkeit sollen hundert Ketzer verbrannt werden, da erscheint Jesus unter den Zuschauern und vollbringt ein Wunder. Als der Großinquisitor ihn erkennt, lässt er ihn ins Verlies sperren. Um Mitternacht findet er sich zu einem Verhör ein, das zu einem Monolog über die Verfasstheit der Menschen gerät. Die Parabel »Der Großinquisitor« verhandelt die grundsätzlichen Fragen über Freiheit, Glaube, Liebe und Vergebung und entfaltete nach Veröffentlichung eine große Wirkungsmacht. Günter Einbrodt liest dieses außergewöhnliche literarische Kleinod.Lesung mit Günter Einbrodt1 mp3-CD ca. 49 min
Autorenporträt
Fjodor Dostojewski, geboren 1821 in Moskau, hinterließ Jahrhundertromane wie »Schuld und Sühne«, »Der Idiot« und »Die Dämonen«. Nach seinem Studium an der Technischen Universität Sankt Petersburg und seiner Arbeit als Militärzeichner widmete er sich ab 1844 ganz dem Schreiben. Bereits zu Lebzeiten fand Dostojewski für seine zahlreichen Werke große Anerkennung. Er starb 1881 in Sankt Petersburg.
Rezensionen
»Die Episode des Großinquisitors ist eine der Höchstleistungen der Weltliteratur.« SIGMUND FREUD »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher [...] besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.03.2011

DAS HÖRBUCH
Fluch der Freiheit
Peter Matic liest Dostojewskis
Legende vom Großinquisitor
Wer gern über Natur und Bestimmung des Menschen nachdenkt, der kommt an Fjodor Michailowitsch Dostojewskis Legende vom Großinquisitor nicht vorbei. Sie findet sich in dem Roman „Die Brüder Karamasow“, den Dostojewski Ende der 1870er Jahre schrieb. Es geht um die menschliche Existenz in einer Welt, der Gott gestorben ist. Wie soll man da leben? Die Schicksale von drei Brüdern werden erzählt. Einer von ihnen, der Nihilist Iwan, trägt seinem jüngeren Bruder, dem Novizen Aljoscha, die Geschichte vom Großinquisitor vor. Die Erfindung ist einfach und wuchtig. Im 16. Jahrhundert erscheint Christus noch einmal in Menschengestalt auf der Erde, in Sevilla, auf dem Platz vor der Kathedrale. Er heilt einen Blinden, erweckt ein siebenjähriges Mädchen von den Toten. Man erkennt den Erlöser. Der Großinquisitor, ein asketischer Greis von scharfem Verstand, lässt Christus unverzüglich verhaften und in das Verlies des Heiligen Tribunals bringen. Als es Nacht geworden ist in Sevilla, besucht er den Gefangenen: „Weshalb denn kamst Du, uns zu stören?“ Er rechnet nicht mit einer Antwort, ja, er bestreitet Christus das Recht, „dem von Dir früher schon Gesagten irgend etwas hinzuzufügen“.
Es folgt ein menschenfreundlich klingender Monolog über die Unfähigkeit des Menschen zur Freiheit. Nur wenige seien in der Lage, über Gut und Böse zu entscheiden. Die Mehrheit sei damit überfordert, Christus habe ihnen zu viel zugemutet. Man müsse die Herde von der Last der „persönlichen und freien Entscheidung“ befreien, die Vielen zur Arbeit zwingen und die freien Stunden so organisieren, „dass ihnen das Leben wie ein Kinderspiel, mit Kinderliedern, Chorgesängen und unschuldigen Tänzen“ erscheint.
Peter Matic liest die Parabel zurückhaltend, eindringlich, ohne dem Hörer eine Deutung aufzuzwingen. Der autoritäre Greis wirkt nicht unsympathisch. Die Fragen nach der Bestimmung des Menschen sind nicht entschieden. Sind sie entscheidbar? Der Gefangene nähert sich „dem Alten und küsst ihn sachte auf seine blutleeren neunzigjährigen Lippen“ und geht aus dem Verlies.
JENS BISKY
FJODOR M. DOSTOJEWSKI: Der Großinquisitor. Aus dem Russischen übertragen von Albert Bolliger. Gelesen von Peter Matic. Sinus Verlag, Kilchberg 2010. 75 Min, Booklet 80 S., 24,80 Euro.
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